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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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Saltz-Leib, und jemehr dieser sulphurische Saltz-
Stein mit neuem Mercurio duplicato wieder auf-
gelöst, coagulirt und figiret, auch zur höchsten Gla-
sigkeit und durchsichtig-crystallinischen Rubin-
Röthe figiret wird, also daß es zu einer plus-
quamperfect
en Figität und Maturität gebracht
wird; Je höher es nachgehends andere unvollkom-
mene Metallen in das schönste Gold tingiret. Die-
ser Geist ist doppelt, darum hat auch der Mercuri-
us
gedoppelte Flügel, und am Stabe eine gedoppelte
Schlange. Wie auch hier der Stab Mercurii durch
gedoppelte Queer-Striche solches anzeiget.

Das dreyzehende ist eine gekrümmte Schlan-
ge, die mit dem Schwantze auf einer Kugel stehet.
Wie nun eine Schlange durch die kleineste Ritzen
durchschlupfen kan; also stellet dieses Bild vor die die
kleinesten, verborgensten Winckel der Creaturen
durchsuchende und von aller Unreinigkeit befreyende
Natur. Gleichwie nun der Archaeus durchaus nichts
in seiner Werckstatt dultet; also empfindet er nun al-
sobald den geringsten Schnitt oder andere kleine
Laesiones an denen Gliedern, schickt sogleich eine ge-
nungsame balsamische Hitze zu Heilung dieses Glie-
des dahin. Welches aus der grossen Feurigkeit und
Hitze, wie auch aus der rothen Gestalt des Verwun-
deten theils gnungsam zusehen, daß da hier mehr und
überflüßiges Blut schon abgeführet worden, als
sonst wäre nöthig gewesen. Dieses wäre nun, meine
Hochgeehrteste Herrn, was ich euch aus wohlmei-
nenden Hertzen eröffnen wollen.

Nun
IV. Theil. (o o)

Saltz-Leib, und jemehr dieſer ſulphuriſche Saltz-
Stein mit neuem Mercurio duplicato wieder auf-
geloͤſt, coagulirt und figiret, auch zur hoͤchſten Gla-
ſigkeit und durchſichtig-cryſtalliniſchen Rubin-
Roͤthe figiret wird, alſo daß es zu einer plus-
quamperfect
en Figitaͤt und Maturitaͤt gebracht
wird; Je hoͤher es nachgehends andere unvollkom-
mene Metallen in das ſchoͤnſte Gold tingiret. Die-
ſer Geiſt iſt doppelt, darum hat auch der Mercuri-
us
gedoppelte Fluͤgel, und am Stabe eine gedoppelte
Schlange. Wie auch hier der Stab Mercurii durch
gedoppelte Queer-Striche ſolches anzeiget.

Das dreyzehende iſt eine gekruͤmmte Schlan-
ge, die mit dem Schwantze auf einer Kugel ſtehet.
Wie nun eine Schlange durch die kleineſte Ritzen
durchſchlupfen kan; alſo ſtellet dieſes Bild vor die die
kleineſten, verborgenſten Winckel der Creaturen
durchſuchende und von aller Unreinigkeit befreyende
Natur. Gleichwie nun der Archæus duꝛchaus nichts
in ſeiner Werckſtatt dultet; alſo empfindet er nun al-
ſobald den geringſten Schnitt oder andere kleine
Læſiones an denen Gliedern, ſchickt ſogleich eine ge-
nungſame balſamiſche Hitze zu Heilung dieſes Glie-
des dahin. Welches aus der groſſen Feurigkeit und
Hitze, wie auch aus der rothen Geſtalt des Verwun-
deten theils gnungſam zuſehen, daß da hier mehr und
uͤberfluͤßiges Blut ſchon abgefuͤhret worden, als
ſonſt waͤre noͤthig geweſen. Dieſes waͤre nun, meine
Hochgeehrteſte Herrn, was ich euch aus wohlmei-
nenden Hertzen eroͤffnen wollen.

Nun
IV. Theil. (o o)
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[569/0579] Saltz-Leib, und jemehr dieſer ſulphuriſche Saltz- Stein mit neuem Mercurio duplicato wieder auf- geloͤſt, coagulirt und figiret, auch zur hoͤchſten Gla- ſigkeit und durchſichtig-cryſtalliniſchen Rubin- Roͤthe figiret wird, alſo daß es zu einer plus- quamperfecten Figitaͤt und Maturitaͤt gebracht wird; Je hoͤher es nachgehends andere unvollkom- mene Metallen in das ſchoͤnſte Gold tingiret. Die- ſer Geiſt iſt doppelt, darum hat auch der Mercuri- us gedoppelte Fluͤgel, und am Stabe eine gedoppelte Schlange. Wie auch hier der Stab Mercurii durch gedoppelte Queer-Striche ſolches anzeiget. Das dreyzehende iſt eine gekruͤmmte Schlan- ge, die mit dem Schwantze auf einer Kugel ſtehet. Wie nun eine Schlange durch die kleineſte Ritzen durchſchlupfen kan; alſo ſtellet dieſes Bild vor die die kleineſten, verborgenſten Winckel der Creaturen durchſuchende und von aller Unreinigkeit befreyende Natur. Gleichwie nun der Archæus duꝛchaus nichts in ſeiner Werckſtatt dultet; alſo empfindet er nun al- ſobald den geringſten Schnitt oder andere kleine Læſiones an denen Gliedern, ſchickt ſogleich eine ge- nungſame balſamiſche Hitze zu Heilung dieſes Glie- des dahin. Welches aus der groſſen Feurigkeit und Hitze, wie auch aus der rothen Geſtalt des Verwun- deten theils gnungſam zuſehen, daß da hier mehr und uͤberfluͤßiges Blut ſchon abgefuͤhret worden, als ſonſt waͤre noͤthig geweſen. Dieſes waͤre nun, meine Hochgeehrteſte Herrn, was ich euch aus wohlmei- nenden Hertzen eroͤffnen wollen. Nun IV. Theil. (o o)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/579>, abgerufen am 22.11.2024.