Thau herab sincket, und in procinctu stehet, sich in die Frosch-Gestalt des weiblichen Samens- Principii, nemlich des Wassers, vermittelst eines Regen, Schnees, u. s. w. herab zu stürtzen: Da- von beym weiblichen Samens-Principio ein meh- reres wird zu melden seyn.
Das neundte Bild ist die bekannte Ceres, welches vorstellet die alle hervorgebrachten Crea- turen mit einer lieblichen Gestalt, Schönheit, Geruch und Geschmack auszierende Natur. Diese Auszierung giebt nun allein der männliche Same, als in dessen Feuer die rechte wahrhafftige sulphu- rische Tinctur ist, die allen Creaturen einen liebli- chen Geruch, Geschmack und Farbe giebt, nach- dem der weibliche Samen in einem Subjecto stär- cker als im andern. Dannenhero riechen, schme- cken und blühen die aromatischen Sonnen-Kräu- ter viel kräfftiger, als die flüchtig-hitzigen und temperirten gewesen, und diese noch kräfftiger, als die wässerigen, ja diese haben nicht einmahl ei- nen Geruch. Wir können demnach daraus er- kennen, warum der Lapis philosophorum alle andern Dinge an Geschmack, Geruch, schöner Farbe und mächtiger Krafft übertrifft, nemlich weil das weibliche Principium durch die starcke Fixa- tion gantz in sein Jnnerstes hinein gekehret, mit- hin diese Tinctur durch und durch nichts anders ist als der lauterste und subtilste astralische, der durch vielfältiges imbibiren und kochen in die allerhöchste Plusquamperfection gebracht, und
nun
Thau herab ſincket, und in procinctu ſtehet, ſich in die Froſch-Geſtalt des weiblichen Samens- Principii, nemlich des Waſſers, vermittelſt eines Regen, Schnees, u. ſ. w. herab zu ſtuͤrtzen: Da- von beym weiblichen Samens-Principio ein meh- reres wird zu melden ſeyn.
Das neundte Bild iſt die bekannte Ceres, welches vorſtellet die alle hervorgebrachten Crea- turen mit einer lieblichen Geſtalt, Schoͤnheit, Geruch und Geſchmack auszierende Natur. Dieſe Auszierung giebt nun allein der maͤnnliche Same, als in deſſen Feuer die rechte wahrhafftige ſulphu- riſche Tinctur iſt, die allen Creaturen einen liebli- chen Geruch, Geſchmack und Farbe giebt, nach- dem der weibliche Samen in einem Subjecto ſtaͤr- cker als im andern. Dannenhero riechen, ſchme- cken und bluͤhen die aromatiſchen Sonnen-Kraͤu- ter viel kraͤfftiger, als die fluͤchtig-hitzigen und temperirten geweſen, und dieſe noch kraͤfftiger, als die waͤſſerigen, ja dieſe haben nicht einmahl ei- nen Geruch. Wir koͤnnen demnach daraus er- kennen, warum der Lapis philoſophorum alle andern Dinge an Geſchmack, Geruch, ſchoͤner Farbe und maͤchtiger Krafft uͤbertrifft, nemlich weil das weibliche Principium durch die ſtarcke Fixa- tion gantz in ſein Jnnerſtes hinein gekehret, mit- hin dieſe Tinctur durch und durch nichts anders iſt als der lauterſte und ſubtilſte aſtraliſche, der durch vielfaͤltiges imbibiren und kochen in die allerhoͤchſte Plusquamperfection gebracht, und
nun
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Thau herab ſincket, und in procinctu ſtehet, ſich
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Principii, nemlich des Waſſers, vermittelſt eines
Regen, Schnees, u. ſ. w. herab zu ſtuͤrtzen: Da-
von beym weiblichen Samens-Principio ein meh-
reres wird zu melden ſeyn.
Das neundte Bild iſt die bekannte Ceres,
welches vorſtellet die alle hervorgebrachten Crea-
turen mit einer lieblichen Geſtalt, Schoͤnheit,
Geruch und Geſchmack auszierende Natur. Dieſe
Auszierung giebt nun allein der maͤnnliche Same,
als in deſſen Feuer die rechte wahrhafftige ſulphu-
riſche Tinctur iſt, die allen Creaturen einen liebli-
chen Geruch, Geſchmack und Farbe giebt, nach-
dem der weibliche Samen in einem Subjecto ſtaͤr-
cker als im andern. Dannenhero riechen, ſchme-
cken und bluͤhen die aromatiſchen Sonnen-Kraͤu-
ter viel kraͤfftiger, als die fluͤchtig-hitzigen und
temperirten geweſen, und dieſe noch kraͤfftiger,
als die waͤſſerigen, ja dieſe haben nicht einmahl ei-
nen Geruch. Wir koͤnnen demnach daraus er-
kennen, warum der Lapis philoſophorum alle
andern Dinge an Geſchmack, Geruch, ſchoͤner
Farbe und maͤchtiger Krafft uͤbertrifft, nemlich weil
das weibliche Principium durch die ſtarcke Fixa-
tion gantz in ſein Jnnerſtes hinein gekehret, mit-
hin dieſe Tinctur durch und durch nichts anders
iſt als der lauterſte und ſubtilſte aſtraliſche, der
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/570>, abgerufen am 24.11.2024.
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