ohngeachtet wir damahls schon eine gewaltige Menge von Puter-Hühnern, Hauß-Hühnern, Gänsen, Endten, Tauben, etc. hatten.
3) Gekochtes Hirsch-Fleisch mit Wurtzeln, die dem Geschmacke nach, weit delicater sind, als die Pastinacken, Petersilien und Zucker-Wurtzeln in Europa.
4) Allerley Sorten von Fischen, worbey vor die- jenigen, welche sie nicht gern bloß aus dem Saltze assen, eine delicate Palm-Sects-Brühe zugleich mit hingesetzt wurde.
5) Wurde auf jede Taffel, nachdem dieselbe starck war, ein am Spiesse gebratenes Rehe, ingleichen eine gantz gebratene wilde Ziege, auch dieser Bra- ten wohl zwey, aufgesetzt, nebst allerhand Sorten von Sallaten und eingemachten sauer und süsser Früchte.
6) Hatten unsere Köche noch ein gehacktes unge- mein wohlschmeckendes Fleisch-Gerichte zubereitet, und dieses fand fast noch mehr Liebhaber, als alle vorhergehende Speisen.
7) An Statt des Confects kamen gantze Körbe voll von allerhand Arten der edelsten Baum-und Garten-Früchte, wie auch etliche grosse Kuchen, und eine ziemliche Menge kleines Butter-und Schmaltz-Gebackenes.
Bey allen diesen Tractamenten war kein Mangel am Weine, und zwar vom allerbesten, wie er auf der Jnsul wuchs, noch weit weniger war Mangel am Biere.
Jch hatte meine besondere Freude über das Volck, und war dieserwegen gantz heimlich von
des
(c) 4
ohngeachtet wir damahls ſchon eine gewaltige Menge von Puter-Huͤhnern, Hauß-Huͤhnern, Gaͤnſen, Endten, Tauben, ꝛc. hatten.
3) Gekochtes Hirſch-Fleiſch mit Wurtzeln, die dem Geſchmacke nach, weit delicater ſind, als die Paſtinacken, Peterſilien und Zucker-Wurtzeln in Europa.
4) Allerley Sorten von Fiſchen, worbey vor die- jenigen, welche ſie nicht gern bloß aus dem Saltze aſſen, eine delicate Palm-Sects-Bruͤhe zugleich mit hingeſetzt wurde.
5) Wurde auf jede Taffel, nachdem dieſelbe ſtarck war, ein am Spieſſe gebratenes Rehe, ingleichen eine gantz gebratene wilde Ziege, auch dieſer Bra- ten wohl zwey, aufgeſetzt, nebſt allerhand Sorten von Sallaten und eingemachten ſauer und ſuͤſſer Fruͤchte.
6) Hatten unſere Koͤche noch ein gehacktes unge- mein wohlſchmeckendes Fleiſch-Gerichte zubereitet, und dieſes fand faſt noch mehr Liebhaber, als alle vorhergehende Speiſen.
7) An Statt des Confects kamen gantze Koͤrbe voll von allerhand Arten der edelſten Baum-und Garten-Fruͤchte, wie auch etliche groſſe Kuchen, und eine ziemliche Menge kleines Butter-und Schmaltz-Gebackenes.
Bey allen dieſen Tractamenten war kein Mangel am Weine, und zwar vom allerbeſten, wie er auf der Jnſul wuchs, noch weit weniger war Mangel am Biere.
Jch hatte meine beſondere Freude uͤber das Volck, und war dieſerwegen gantz heimlich von
des
(c) 4
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ohngeachtet wir damahls ſchon eine gewaltige
Menge von Puter-Huͤhnern, Hauß-Huͤhnern,
Gaͤnſen, Endten, Tauben, ꝛc. hatten.
3) Gekochtes Hirſch-Fleiſch mit Wurtzeln, die
dem Geſchmacke nach, weit delicater ſind, als die
Paſtinacken, Peterſilien und Zucker-Wurtzeln in
Europa.
4) Allerley Sorten von Fiſchen, worbey vor die-
jenigen, welche ſie nicht gern bloß aus dem Saltze
aſſen, eine delicate Palm-Sects-Bruͤhe zugleich
mit hingeſetzt wurde.
5) Wurde auf jede Taffel, nachdem dieſelbe ſtarck
war, ein am Spieſſe gebratenes Rehe, ingleichen
eine gantz gebratene wilde Ziege, auch dieſer Bra-
ten wohl zwey, aufgeſetzt, nebſt allerhand Sorten
von Sallaten und eingemachten ſauer und ſuͤſſer
Fruͤchte.
6) Hatten unſere Koͤche noch ein gehacktes unge-
mein wohlſchmeckendes Fleiſch-Gerichte zubereitet,
und dieſes fand faſt noch mehr Liebhaber, als alle
vorhergehende Speiſen.
7) An Statt des Confects kamen gantze Koͤrbe
voll von allerhand Arten der edelſten Baum-und
Garten-Fruͤchte, wie auch etliche groſſe Kuchen,
und eine ziemliche Menge kleines Butter-und
Schmaltz-Gebackenes.
Bey allen dieſen Tractamenten war kein
Mangel am Weine, und zwar vom allerbeſten,
wie er auf der Jnſul wuchs, noch weit weniger
war Mangel am Biere.
Jch hatte meine beſondere Freude uͤber das
Volck, und war dieſerwegen gantz heimlich von
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/49>, abgerufen am 16.07.2024.
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