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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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er ihr, als ein einfältiger Protestantischer Christ,
nicht mehr, als so viel beybringen können, so hätte
sich die Fürstin doch jederzeit dergestalt eifrig und er-
picht darauf erwiesen, daß er sich darüber verwun-
dern müssen. Derowegen bath er mich, auf den
kleinen Grund, den er in der Fürstin Hertzen und
Gewissen geleget, ferner fort zu bauen, vor allen
Dingen aber dahin bedacht zu seyn, daß sie die Per-
sianischen 2. Zauber-Weiber, als Anbetherinnen
des Feuers, mit guter Art von sich schaffte, da wir denn
alle beyde nebst noch einer dritten Person binnen kur-
tzer Zeit eine rechte gute Christin aus ihr machen
wolten.

Demnach hatte mir Jacob bey meiner ersten
Besuchung zur Zeit mehr als genung gesagt. Als
ich demnach zu behöriger Stunde mich bey meiner
Fürstin einstellete, und dieselbe auskleiden helffen,
befahl sie mir, da die andern weggiengen, noch et-
was zu verweilen, indem sie noch ein und andere
Hauß-Geschäffte mit mir zu überlegen hätte; allein,
es war weit gefehlt, denn so bald die andern fort
waren, fiengen wir ein christliches Gespräch an, da
sie mich denn zu allererst fragte: ob ich mit dem Ja-
cob ihrentwegen gesprochen, und da ich solches mit
Ja beantwortete, führete sie mich in ihr geheimes
Zimmer, und brachte nicht allein eine Holländische
Bibel, sondern auch noch mehrere Protestantische
Bücher, alle sehr sauber eingebunden, herbey, und
sagte: Diese Bücher verwahre ich besser, als alle
meine Kleynodien und Schätze, weiln ich in Ge-
genwart anderer Person darinnen zu lesen mich nicht
getrauen darff, derowegen muß zum öfftern die Mit-

ternachts-

er ihr, als ein einfaͤltiger Proteſtantiſcher Chriſt,
nicht mehr, als ſo viel beybringen koͤnnen, ſo haͤtte
ſich die Fuͤrſtin doch jederzeit dergeſtalt eifrig und er-
picht darauf erwieſen, daß er ſich daruͤber verwun-
dern muͤſſen. Derowegen bath er mich, auf den
kleinen Grund, den er in der Fuͤrſtin Hertzen und
Gewiſſen geleget, ferner fort zu bauen, vor allen
Dingen aber dahin bedacht zu ſeyn, daß ſie die Per-
ſianiſchen 2. Zauber-Weiber, als Anbetherinnen
des Feuers, mit guter Art von ſich ſchaffte, da wir denn
alle beyde nebſt noch einer dritten Perſon binnen kur-
tzer Zeit eine rechte gute Chriſtin aus ihr machen
wolten.

Demnach hatte mir Jacob bey meiner erſten
Beſuchung zur Zeit mehr als genung geſagt. Als
ich demnach zu behoͤriger Stunde mich bey meiner
Fuͤrſtin einſtellete, und dieſelbe auskleiden helffen,
befahl ſie mir, da die andern weggiengen, noch et-
was zu verweilen, indem ſie noch ein und andere
Hauß-Geſchaͤffte mit mir zu uͤberlegen haͤtte; allein,
es war weit gefehlt, denn ſo bald die andern fort
waren, fiengen wir ein chriſtliches Geſpraͤch an, da
ſie mich denn zu allererſt fragte: ob ich mit dem Ja-
cob ihrentwegen geſprochen, und da ich ſolches mit
Ja beantwortete, fuͤhrete ſie mich in ihr geheimes
Zimmer, und brachte nicht allein eine Hollaͤndiſche
Bibel, ſondern auch noch mehrere Proteſtantiſche
Buͤcher, alle ſehr ſauber eingebunden, herbey, und
ſagte: Dieſe Buͤcher verwahre ich beſſer, als alle
meine Kleynodien und Schaͤtze, weiln ich in Ge-
genwart anderer Perſon darinnen zu leſen mich nicht
getrauen darff, derowegen muß zum oͤfftern die Mit-

ternachts-
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[444/0454] er ihr, als ein einfaͤltiger Proteſtantiſcher Chriſt, nicht mehr, als ſo viel beybringen koͤnnen, ſo haͤtte ſich die Fuͤrſtin doch jederzeit dergeſtalt eifrig und er- picht darauf erwieſen, daß er ſich daruͤber verwun- dern muͤſſen. Derowegen bath er mich, auf den kleinen Grund, den er in der Fuͤrſtin Hertzen und Gewiſſen geleget, ferner fort zu bauen, vor allen Dingen aber dahin bedacht zu ſeyn, daß ſie die Per- ſianiſchen 2. Zauber-Weiber, als Anbetherinnen des Feuers, mit guter Art von ſich ſchaffte, da wir denn alle beyde nebſt noch einer dritten Perſon binnen kur- tzer Zeit eine rechte gute Chriſtin aus ihr machen wolten. Demnach hatte mir Jacob bey meiner erſten Beſuchung zur Zeit mehr als genung geſagt. Als ich demnach zu behoͤriger Stunde mich bey meiner Fuͤrſtin einſtellete, und dieſelbe auskleiden helffen, befahl ſie mir, da die andern weggiengen, noch et- was zu verweilen, indem ſie noch ein und andere Hauß-Geſchaͤffte mit mir zu uͤberlegen haͤtte; allein, es war weit gefehlt, denn ſo bald die andern fort waren, fiengen wir ein chriſtliches Geſpraͤch an, da ſie mich denn zu allererſt fragte: ob ich mit dem Ja- cob ihrentwegen geſprochen, und da ich ſolches mit Ja beantwortete, fuͤhrete ſie mich in ihr geheimes Zimmer, und brachte nicht allein eine Hollaͤndiſche Bibel, ſondern auch noch mehrere Proteſtantiſche Buͤcher, alle ſehr ſauber eingebunden, herbey, und ſagte: Dieſe Buͤcher verwahre ich beſſer, als alle meine Kleynodien und Schaͤtze, weiln ich in Ge- genwart anderer Perſon darinnen zu leſen mich nicht getrauen darff, derowegen muß zum oͤfftern die Mit- ternachts-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/454>, abgerufen am 25.11.2024.