Bebet nicht mehr, Felß und Erde, Denn der Himmel ist uns hold, Schaut der Sonnen schönstes Gold! GOtt erbarmt sich seiner Heerde: Denn sie will nun Busse thun, Demnach laßt uns sanffte ruhn. Bebet nicht mehr, Felß und Erde, Denn der Himmel ist uns hold.
Recitativ.
GOtt Lob! daß wir nach überstandnen Schre- cken Diß unser GOttes-Hauß mit Freuden wieder sehn. GOtt hat bißhero scharf gedroht; Warum? wir haben sein Geboth So vielmahl übertreten. Ach! last uns Busse thun, Und nicht im Sünden-Schlaffe ruhn; Ein jeder lasse sich erwecken, Aus Hertzens-Grund' Mit Zung' und Mund Zu singen und zu bethen.
Dictum. Ps. 94. v. 18. Jch sprach: mein Fuß hat gestrauchelt, aber deine Gnade, HErr, erhielt mich. Jch hatte viel Bekümmerniß in meinem Hertzen, aber deine Tröstungen ergötzten meine Seele.
Choral.
digt muſicirten unſere Herrn Muſici folgende
CANTATA.
Aria.
Bebet nicht mehr, Felß und Erde, Denn der Himmel iſt uns hold, Schaut der Sonnen ſchoͤnſtes Gold! GOtt erbarmt ſich ſeiner Heerde: Denn ſie will nun Buſſe thun, Demnach laßt uns ſanffte ruhn. Bebet nicht mehr, Felß und Erde, Denn der Himmel iſt uns hold.
Recitativ.
GOtt Lob! daß wir nach uͤberſtandnen Schre- cken Diß unſer GOttes-Hauß mit Freuden wieder ſehn. GOtt hat bißhero ſcharf gedroht; Warum? wir haben ſein Geboth So vielmahl uͤbertreten. Ach! laſt uns Buſſe thun, Und nicht im Suͤnden-Schlaffe ruhn; Ein jeder laſſe ſich erwecken, Aus Hertzens-Grund’ Mit Zung’ und Mund Zu ſingen und zu bethen.
Dictum. Pſ. 94. v. 18. Jch ſprach: mein Fuß hat geſtrauchelt, aber deine Gnade, HErr, erhielt mich. Jch hatte viel Bekuͤmmerniß in meinem Hertzen, aber deine Troͤſtungen ergoͤtzten meine Seele.
Choral.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0044"n="34"/>
digt <hirendition="#aq">muſicir</hi>ten unſere Herrn <hirendition="#aq">Muſici</hi> folgende</p><lb/><floatingText><body><div><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">CANTATA.</hi></hi></hi></head><lb/><lgtype="poem"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">Aria.</hi></hi></hi></head><lb/><lgn="1"><l><hirendition="#fr">Bebet</hi> nicht mehr, Felß und Erde,</l><lb/><l>Denn der Himmel iſt uns hold,</l><lb/><l>Schaut der Sonnen ſchoͤnſtes Gold!</l><lb/><l>GOtt erbarmt ſich ſeiner Heerde:</l><lb/><l>Denn ſie will nun Buſſe thun,</l><lb/><l>Demnach laßt uns ſanffte ruhn.</l><lb/><l><hirendition="#fr">Bebet</hi> nicht mehr, Felß und Erde,</l><lb/><l>Denn der Himmel iſt uns hold.</l></lg></lg><lb/><lgtype="poem"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">Recitativ.</hi></hi></hi></head><lb/><lgn="1"><l>GOtt Lob! daß wir nach uͤberſtandnen Schre-</l><lb/><l><hirendition="#et">cken</hi></l><lb/><l>Diß unſer GOttes-Hauß mit Freuden wieder</l><lb/><l><hirendition="#et">ſehn.</hi></l><lb/><l>GOtt hat bißhero ſcharf gedroht;</l><lb/><l>Warum? wir haben ſein Geboth</l><lb/><l>So vielmahl uͤbertreten.</l><lb/><l>Ach! laſt uns Buſſe thun,</l><lb/><l>Und nicht im Suͤnden-Schlaffe ruhn;</l><lb/><l>Ein jeder laſſe ſich erwecken,</l><lb/><l>Aus Hertzens-Grund’</l><lb/><l>Mit Zung’ und Mund</l><lb/><l>Zu ſingen und zu bethen.</l></lg></lg><lb/><cit><bibl><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Dictum.</hi> Pſ. 94. v.</hi> 18.</hi></bibl><lb/><quote>Jch ſprach: mein Fuß hat geſtrauchelt, aber<lb/>
deine Gnade, HErr, erhielt mich. Jch hatte viel<lb/>
Bekuͤmmerniß in meinem Hertzen, aber deine<lb/>
Troͤſtungen ergoͤtzten meine Seele.</quote></cit><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Choral.</hi></hi></fw><lb/></div></body></floatingText></div></body></text></TEI>
[34/0044]
digt muſicirten unſere Herrn Muſici folgende
CANTATA.
Aria.
Bebet nicht mehr, Felß und Erde,
Denn der Himmel iſt uns hold,
Schaut der Sonnen ſchoͤnſtes Gold!
GOtt erbarmt ſich ſeiner Heerde:
Denn ſie will nun Buſſe thun,
Demnach laßt uns ſanffte ruhn.
Bebet nicht mehr, Felß und Erde,
Denn der Himmel iſt uns hold.
Recitativ.
GOtt Lob! daß wir nach uͤberſtandnen Schre-
cken
Diß unſer GOttes-Hauß mit Freuden wieder
ſehn.
GOtt hat bißhero ſcharf gedroht;
Warum? wir haben ſein Geboth
So vielmahl uͤbertreten.
Ach! laſt uns Buſſe thun,
Und nicht im Suͤnden-Schlaffe ruhn;
Ein jeder laſſe ſich erwecken,
Aus Hertzens-Grund’
Mit Zung’ und Mund
Zu ſingen und zu bethen.
Dictum. Pſ. 94. v. 18.
Jch ſprach: mein Fuß hat geſtrauchelt, aber
deine Gnade, HErr, erhielt mich. Jch hatte viel
Bekuͤmmerniß in meinem Hertzen, aber deine
Troͤſtungen ergoͤtzten meine Seele.
Choral.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/44>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.