schädiget, ausgenommen, daß die Fenster eine starcke Ausbesserung brauchten.
7) Eben also sähe es auf der Albertus-Burg aus, weilen wenig gantze Fenster darinnen anzu- treffen, sonsten aber bemerckte man darinnen kei- nen besondern Schaden, als in einem unterirrdi- schen Gewölbe, und oben im Bogen desselben ei- nen starcken Riß, so daß man wohl mit dem Arme hinauf in die Höhe fahren könte, es gieng der- selbe oben im Bogen von Norden gegen Sü- den zu.
8) Ein und andere kleine Schäden, die hie und da in den Pflantz-Städten bemerckt worden, be- lohneten sich kaum der Mühe, daß man davon redete.
9) Eins wäre noch merckwürdig, daß eins von unsern allergrösten Saltz-Gewölbern oder Gru- ben eingeschossen wäre, welches uns aber keinen Schaden, sondern vielmehr Vortheil brächte, im- massen dadurch die Mühe auf eine Zeitlang er- leichtert würde, das Saltz auszuhauen.
Dieses waren also die Haupt-Stücke unse- res Rapports, worauf sich ein jeder bey dem Re- genten und grauen Häuptern beuhrlaubte, und seine ordentliche Wohnung suchte, allwo wir ins- gesammt in ungestöhrter Ruhe blieben, und ein jeder das seinige verrichtete.
Nächstfolgenden Sonntag, etwa eine Stun- de nach Aufgang der Sonnen, lösete ich binnen drey viertel Stunden 3. Canonen, eine nach der andern. Hierauf begaben sich unsere Hn. Musici auf den Thurm, und sungen unter Trompeten-
und
ſchaͤdiget, ausgenommen, daß die Fenſter eine ſtarcke Ausbeſſerung brauchten.
7) Eben alſo ſaͤhe es auf der Albertus-Burg aus, weilen wenig gantze Fenſter darinnen anzu- treffen, ſonſten aber bemerckte man darinnen kei- nen beſondern Schaden, als in einem unterirrdi- ſchen Gewoͤlbe, und oben im Bogen deſſelben ei- nen ſtarcken Riß, ſo daß man wohl mit dem Arme hinauf in die Hoͤhe fahren koͤnte, es gieng der- ſelbe oben im Bogen von Norden gegen Suͤ- den zu.
8) Ein und andere kleine Schaͤden, die hie und da in den Pflantz-Staͤdten bemerckt worden, be- lohneten ſich kaum der Muͤhe, daß man davon redete.
9) Eins waͤre noch merckwuͤrdig, daß eins von unſern allergroͤſten Saltz-Gewoͤlbern oder Gru- ben eingeſchoſſen waͤre, welches uns aber keinen Schaden, ſondern vielmehr Vortheil braͤchte, im- maſſen dadurch die Muͤhe auf eine Zeitlang er- leichtert wuͤrde, das Saltz auszuhauen.
Dieſes waren alſo die Haupt-Stuͤcke unſe- res Rapports, worauf ſich ein jeder bey dem Re- genten und grauen Haͤuptern beuhrlaubte, und ſeine ordentliche Wohnung ſuchte, allwo wir ins- geſammt in ungeſtoͤhrter Ruhe blieben, und ein jeder das ſeinige verrichtete.
Naͤchſtfolgenden Sonntag, etwa eine Stun- de nach Aufgang der Sonnen, loͤſete ich binnen drey viertel Stunden 3. Canonen, eine nach der andern. Hierauf begaben ſich unſere Hn. Muſici auf den Thurm, und ſungen unter Trompeten-
und
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ſchaͤdiget, ausgenommen, daß die Fenſter eine
ſtarcke Ausbeſſerung brauchten.
7) Eben alſo ſaͤhe es auf der Albertus-Burg
aus, weilen wenig gantze Fenſter darinnen anzu-
treffen, ſonſten aber bemerckte man darinnen kei-
nen beſondern Schaden, als in einem unterirrdi-
ſchen Gewoͤlbe, und oben im Bogen deſſelben ei-
nen ſtarcken Riß, ſo daß man wohl mit dem Arme
hinauf in die Hoͤhe fahren koͤnte, es gieng der-
ſelbe oben im Bogen von Norden gegen Suͤ-
den zu.
8) Ein und andere kleine Schaͤden, die hie und
da in den Pflantz-Staͤdten bemerckt worden, be-
lohneten ſich kaum der Muͤhe, daß man davon
redete.
9) Eins waͤre noch merckwuͤrdig, daß eins von
unſern allergroͤſten Saltz-Gewoͤlbern oder Gru-
ben eingeſchoſſen waͤre, welches uns aber keinen
Schaden, ſondern vielmehr Vortheil braͤchte, im-
maſſen dadurch die Muͤhe auf eine Zeitlang er-
leichtert wuͤrde, das Saltz auszuhauen.
Dieſes waren alſo die Haupt-Stuͤcke unſe-
res Rapports, worauf ſich ein jeder bey dem Re-
genten und grauen Haͤuptern beuhrlaubte, und
ſeine ordentliche Wohnung ſuchte, allwo wir ins-
geſammt in ungeſtoͤhrter Ruhe blieben, und ein
jeder das ſeinige verrichtete.
Naͤchſtfolgenden Sonntag, etwa eine Stun-
de nach Aufgang der Sonnen, loͤſete ich binnen
drey viertel Stunden 3. Canonen, eine nach der
andern. Hierauf begaben ſich unſere Hn. Muſici
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/42>, abgerufen am 16.07.2024.
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