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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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hätte sich, so zu sagen, gantz rasend angestellet,
wäre immer fort geeilet, worbey sie diese Worte
ausgestossen: Hebet euch weg von mir! las-
set mich gehen! ich will, soll und muß heute
meine Andacht verrichten, denn dieses ist
eben der Tag meines Heyls.
Wie man nun,
(so lautete der Bericht ferner) gesehen und gespü-
ret, daß weder der Frau Anna, vielweniger der
andern Zureden, etwas bey dieser verzweiffelten
Person fruchten wollen, so hätte man ihr endlich
ihren Willen gelassen, da sie denn eine sehr steile
Klippe hinauf, und zwar einem ziemlich grossen
Feuer entgegen geklettert, jedoch, ehe sie noch die
Spitze derselben vollkommen überstiegen, wäre,
nachdem man einen lauten Schrey von ihr gehö-
ret, ihr Cörper von etlichen schwartzen Personen,
die man nicht unbillig vor Geister halten könte,
herunter in die Tieffe geworffen worden, allwo er
noch läge, und nach Gutbefinden aufzuheben und
zu beerdigen sey.

Wie nun Mirzamanda diese Begebenheit
so wohl aus ihrer Frau Annen, als unserer Fel-
senburger Munde in allen Stücken übereintref-
fend vernommen, sagte sie: Meine Freunde! lasset
den verfluchten Teufels-Braten liegen, wo er
liegt, und würdiget ihn keines Begräbnisses, son-
dern gönnet ihn denjenigen, so ihn den Hals zer-
brochen, oder den wilden Thieren und Vögeln
zur Speise, denn Hadscha ist von ihrer Jugend
an eine Ertz-Feindin und Spötterin der Christen
und ihres Glaubens gewesen.

Vincentius war noch zugegen, und stimmete

der

haͤtte ſich, ſo zu ſagen, gantz raſend angeſtellet,
waͤre immer fort geeilet, worbey ſie dieſe Worte
ausgeſtoſſen: Hebet euch weg von mir! laſ-
ſet mich gehen! ich will, ſoll und muß heute
meine Andacht verrichten, denn dieſes iſt
eben der Tag meines Heyls.
Wie man nun,
(ſo lautete der Bericht ferner) geſehen und geſpuͤ-
ret, daß weder der Frau Anna, vielweniger der
andern Zureden, etwas bey dieſer verzweiffelten
Perſon fruchten wollen, ſo haͤtte man ihr endlich
ihren Willen gelaſſen, da ſie denn eine ſehr ſteile
Klippe hinauf, und zwar einem ziemlich groſſen
Feuer entgegen geklettert, jedoch, ehe ſie noch die
Spitze derſelben vollkommen uͤberſtiegen, waͤre,
nachdem man einen lauten Schrey von ihr gehoͤ-
ret, ihr Coͤrper von etlichen ſchwartzen Perſonen,
die man nicht unbillig vor Geiſter halten koͤnte,
herunter in die Tieffe geworffen worden, allwo er
noch laͤge, und nach Gutbefinden aufzuheben und
zu beerdigen ſey.

Wie nun Mirzamanda dieſe Begebenheit
ſo wohl aus ihrer Frau Annen, als unſerer Fel-
ſenburger Munde in allen Stuͤcken uͤbereintref-
fend vernommen, ſagte ſie: Meine Freunde! laſſet
den verfluchten Teufels-Braten liegen, wo er
liegt, und wuͤrdiget ihn keines Begraͤbniſſes, ſon-
dern goͤnnet ihn denjenigen, ſo ihn den Hals zer-
brochen, oder den wilden Thieren und Voͤgeln
zur Speiſe, denn Hadſcha iſt von ihrer Jugend
an eine Ertz-Feindin und Spoͤtterin der Chriſten
und ihres Glaubens geweſen.

Vincentius war noch zugegen, und ſtimmete

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[396/0406] haͤtte ſich, ſo zu ſagen, gantz raſend angeſtellet, waͤre immer fort geeilet, worbey ſie dieſe Worte ausgeſtoſſen: Hebet euch weg von mir! laſ- ſet mich gehen! ich will, ſoll und muß heute meine Andacht verrichten, denn dieſes iſt eben der Tag meines Heyls. Wie man nun, (ſo lautete der Bericht ferner) geſehen und geſpuͤ- ret, daß weder der Frau Anna, vielweniger der andern Zureden, etwas bey dieſer verzweiffelten Perſon fruchten wollen, ſo haͤtte man ihr endlich ihren Willen gelaſſen, da ſie denn eine ſehr ſteile Klippe hinauf, und zwar einem ziemlich groſſen Feuer entgegen geklettert, jedoch, ehe ſie noch die Spitze derſelben vollkommen uͤberſtiegen, waͤre, nachdem man einen lauten Schrey von ihr gehoͤ- ret, ihr Coͤrper von etlichen ſchwartzen Perſonen, die man nicht unbillig vor Geiſter halten koͤnte, herunter in die Tieffe geworffen worden, allwo er noch laͤge, und nach Gutbefinden aufzuheben und zu beerdigen ſey. Wie nun Mirzamanda dieſe Begebenheit ſo wohl aus ihrer Frau Annen, als unſerer Fel- ſenburger Munde in allen Stuͤcken uͤbereintref- fend vernommen, ſagte ſie: Meine Freunde! laſſet den verfluchten Teufels-Braten liegen, wo er liegt, und wuͤrdiget ihn keines Begraͤbniſſes, ſon- dern goͤnnet ihn denjenigen, ſo ihn den Hals zer- brochen, oder den wilden Thieren und Voͤgeln zur Speiſe, denn Hadſcha iſt von ihrer Jugend an eine Ertz-Feindin und Spoͤtterin der Chriſten und ihres Glaubens geweſen. Vincentius war noch zugegen, und ſtimmete der

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 396. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/406>, abgerufen am 22.11.2024.