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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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vergleichlich grossen Ertz-Stuffen, welche zum Theil
Gold, Silber, Kupffer und andere Metallen in
sich hielten, fielen uns allen dergestalt entzückend in
die Augen, daß wir uns nicht satt daran sehen kon-
ten, zumahlen, wenn nach ihrer Abwaschung die
Strahlen der Sonne darauf fielen. Solcherge-
stalt arbeiteten wir alle insgesammt die Wochen,
oder so genannten Werckel-Tage immer mit glück-
lichem und vergnügtem Fortgange unsers angefan-
genen Wercks fort, so lange, biß der Sonntag her-
an nahete, da denn beschlossen wurde, alle Arbeit
stehen und liegen zu lassen, GOtt zu Ehren aber
den Sabbath oder Sonntag, ein jeder nach seiner
Religion, heiligen und feyren wolte.

Vincentius ließ sich vernehmen, wie er nicht
vermeynet, daß wir so gar sehr gewissenhaffte Chri-
sten wären, unterdessen aber wäre es löblich, bil-
lig und recht, vor allen Dingen dem allerhöchsten
GOtte, als dem Geber aller Güter, Lob, Danck
und Preiß zu bringen, und um fernern Beystand
anzuflehen.

Demnach giengen etliche der Unserigen auf die
Fischerey aus, um etwas tüchtiges zu fangen, weilen
vielleicht unsere Lebens-Mittel vor so viele Personen
nicht hinlänglich seyn möchten; brachten auch noch
vor Einbruch des Sonnabends-Abends, eine ge-
waltige Menge der auserlesensten delicatesten Fi-
sche von allerhand Gattung, die wir auf Kohlen
braten liessen, weiln kein Geschirr, auch nicht gnug-
sames Saltz vorhanden war, dieselben zu kochen.
Jedoch Vincentius schaffte bald Rath, indem er
sagte: wem es am Saltze fehlet, der nehme nur

diese

vergleichlich groſſen Ertz-Stuffen, welche zum Theil
Gold, Silber, Kupffer und andere Metallen in
ſich hielten, fielen uns allen dergeſtalt entzuͤckend in
die Augen, daß wir uns nicht ſatt daran ſehen kon-
ten, zumahlen, wenn nach ihrer Abwaſchung die
Strahlen der Sonne darauf fielen. Solcherge-
ſtalt arbeiteten wir alle insgeſammt die Wochen,
oder ſo genannten Werckel-Tage immer mit gluͤck-
lichem und vergnuͤgtem Fortgange unſers angefan-
genen Wercks fort, ſo lange, biß der Sonntag her-
an nahete, da denn beſchloſſen wurde, alle Arbeit
ſtehen und liegen zu laſſen, GOtt zu Ehren aber
den Sabbath oder Sonntag, ein jeder nach ſeiner
Religion, heiligen und feyren wolte.

Vincentius ließ ſich vernehmen, wie er nicht
vermeynet, daß wir ſo gar ſehr gewiſſenhaffte Chri-
ſten waͤren, unterdeſſen aber waͤre es loͤblich, bil-
lig und recht, vor allen Dingen dem allerhoͤchſten
GOtte, als dem Geber aller Guͤter, Lob, Danck
und Preiß zu bringen, und um fernern Beyſtand
anzuflehen.

Demnach giengen etliche der Unſerigen auf die
Fiſcherey aus, um etwas tuͤchtiges zu fangen, weilen
vielleicht unſere Lebens-Mittel vor ſo viele Perſonen
nicht hinlaͤnglich ſeyn moͤchten; brachten auch noch
vor Einbruch des Sonnabends-Abends, eine ge-
waltige Menge der auserleſenſten delicateſten Fi-
ſche von allerhand Gattung, die wir auf Kohlen
braten lieſſen, weiln kein Geſchirr, auch nicht gnug-
ſames Saltz vorhanden war, dieſelben zu kochen.
Jedoch Vincentius ſchaffte bald Rath, indem er
ſagte: wem es am Saltze fehlet, der nehme nur

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[380/0390] vergleichlich groſſen Ertz-Stuffen, welche zum Theil Gold, Silber, Kupffer und andere Metallen in ſich hielten, fielen uns allen dergeſtalt entzuͤckend in die Augen, daß wir uns nicht ſatt daran ſehen kon- ten, zumahlen, wenn nach ihrer Abwaſchung die Strahlen der Sonne darauf fielen. Solcherge- ſtalt arbeiteten wir alle insgeſammt die Wochen, oder ſo genannten Werckel-Tage immer mit gluͤck- lichem und vergnuͤgtem Fortgange unſers angefan- genen Wercks fort, ſo lange, biß der Sonntag her- an nahete, da denn beſchloſſen wurde, alle Arbeit ſtehen und liegen zu laſſen, GOtt zu Ehren aber den Sabbath oder Sonntag, ein jeder nach ſeiner Religion, heiligen und feyren wolte. Vincentius ließ ſich vernehmen, wie er nicht vermeynet, daß wir ſo gar ſehr gewiſſenhaffte Chri- ſten waͤren, unterdeſſen aber waͤre es loͤblich, bil- lig und recht, vor allen Dingen dem allerhoͤchſten GOtte, als dem Geber aller Guͤter, Lob, Danck und Preiß zu bringen, und um fernern Beyſtand anzuflehen. Demnach giengen etliche der Unſerigen auf die Fiſcherey aus, um etwas tuͤchtiges zu fangen, weilen vielleicht unſere Lebens-Mittel vor ſo viele Perſonen nicht hinlaͤnglich ſeyn moͤchten; brachten auch noch vor Einbruch des Sonnabends-Abends, eine ge- waltige Menge der auserleſenſten delicateſten Fi- ſche von allerhand Gattung, die wir auf Kohlen braten lieſſen, weiln kein Geſchirr, auch nicht gnug- ſames Saltz vorhanden war, dieſelben zu kochen. Jedoch Vincentius ſchaffte bald Rath, indem er ſagte: wem es am Saltze fehlet, der nehme nur dieſe

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/390>, abgerufen am 24.11.2024.