serlichen Umschrifften befindlich, zu geschweigen, wie ich denn auch von dem zur übrigen Politischen Histo- rie einschlagenden Müntzen jetzo gar nichts reden will, weilen ein solches mir ohne dem zu weitläufftig und verdrießlich fällt, ein jeder Curiosus aber die- selben in unserm Archiv und Bibliotheque alltäg- lich zu sehen bekommen kan.
So bald demnach alles dieses in möglichster Stil- le nach meinem Wunsche zum Stande gebracht, wir auch erfahren, auf was vor Art die Unserigen den verdammten Cörper des Lemilii von sich ge- schafft, hatte ich weder Ruh noch Rast, biß ich wie- der eine abermahlige Reise nach der Jnsul Klein-Fel- senburg antreten konte. Und diese geschahe ohne fer- nere weitläufftige Uberlegung wenige Tage hernach in Begleitung vieler der allervertrautesten und sonst hertzhafften Freunde. Vor die Klein-Felsenburger nahmen wir also auf 3. Booten abermahls einen starcken Vorrath von Lebens-Mitteln, und zwar der allerbesten und leckerhafftesten, welche so wohl den Unserigen als unsern Gästen, die uns einer so wohl als der andere mit ausgereckten Armen zur Be- willkommung entgegen gelauffen kamen, ein nicht geringes Vergnügen erweckten. Wir fanden alle noch gesund, frisch und lustig, so daß man ihnen keinen Hunger, Kummer, oder Noth ansahe, denn sie hatten sich binnen der Zeit mit Essen und Trincken wohlgepflegt, waren zum öfftern Lustwandeln ge- gangen, und hatten auser den vorigen, die wir schon mitgenommen, noch 19. herrlich schöne Urnen aus- gegraben, ingleichen die Minions vertilgt, von wel- chen sie mehr als 100. Bälge aufzeigten, sonsten aber
war
(a a) 5
ſerlichen Umſchrifften befindlich, zu geſchweigen, wie ich denn auch von dem zur uͤbrigen Politiſchen Hiſto- rie einſchlagenden Muͤntzen jetzo gar nichts reden will, weilen ein ſolches mir ohne dem zu weitlaͤufftig und verdrießlich faͤllt, ein jeder Curioſus aber die- ſelben in unſerm Archiv und Bibliotheque alltaͤg- lich zu ſehen bekommen kan.
So bald demnach alles dieſes in moͤglichſter Stil- le nach meinem Wunſche zum Stande gebracht, wir auch erfahren, auf was vor Art die Unſerigen den verdammten Coͤrper des Lemilii von ſich ge- ſchafft, hatte ich weder Ruh noch Raſt, biß ich wie- der eine abermahlige Reiſe nach der Jnſul Klein-Fel- ſenburg antreten konte. Und dieſe geſchahe ohne fer- nere weitlaͤufftige Uberlegung wenige Tage hernach in Begleitung vieler der allervertrauteſten und ſonſt hertzhafften Freunde. Vor die Klein-Felſenburger nahmen wir alſo auf 3. Booten abermahls einen ſtarcken Vorrath von Lebens-Mitteln, und zwar der allerbeſten und leckerhaffteſten, welche ſo wohl den Unſerigen als unſern Gaͤſten, die uns einer ſo wohl als der andere mit ausgereckten Armen zur Be- willkommung entgegen gelauffen kamen, ein nicht geringes Vergnuͤgen erweckten. Wir fanden alle noch geſund, friſch und luſtig, ſo daß man ihnen keinen Hunger, Kummer, oder Noth anſahe, denn ſie hatten ſich binnen der Zeit mit Eſſen und Trincken wohlgepflegt, waren zum oͤfftern Luſtwandeln ge- gangen, und hatten auſer den vorigen, die wir ſchon mitgenommen, noch 19. herrlich ſchoͤne Urnen aus- gegraben, ingleichen die Minions vertilgt, von wel- chen ſie mehr als 100. Baͤlge aufzeigten, ſonſten aber
war
(a a) 5
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0387"n="377"/>ſerlichen Umſchrifften befindlich, zu geſchweigen, wie<lb/>
ich denn auch von dem zur uͤbrigen Politiſchen Hiſto-<lb/>
rie einſchlagenden Muͤntzen jetzo gar nichts reden<lb/>
will, weilen ein ſolches mir ohne dem zu weitlaͤufftig<lb/>
und verdrießlich faͤllt, ein jeder <hirendition="#aq">Curioſus</hi> aber die-<lb/>ſelben in unſerm <hirendition="#aq">Archiv</hi> und <hirendition="#aq">Bibliotheque</hi> alltaͤg-<lb/>
lich zu ſehen bekommen kan.</p><lb/><p>So bald demnach alles dieſes in moͤglichſter Stil-<lb/>
le nach meinem Wunſche zum Stande gebracht,<lb/>
wir auch erfahren, auf was vor Art die Unſerigen<lb/>
den verdammten Coͤrper des <hirendition="#aq">Lemilii</hi> von ſich ge-<lb/>ſchafft, hatte ich weder Ruh noch Raſt, biß ich wie-<lb/>
der eine abermahlige Reiſe nach der Jnſul Klein-Fel-<lb/>ſenburg antreten konte. Und dieſe geſchahe ohne fer-<lb/>
nere weitlaͤufftige Uberlegung wenige Tage hernach<lb/>
in Begleitung vieler der allervertrauteſten und ſonſt<lb/>
hertzhafften Freunde. Vor die Klein-Felſenburger<lb/>
nahmen wir alſo auf 3. Booten abermahls einen<lb/>ſtarcken Vorrath von Lebens-Mitteln, und zwar<lb/>
der allerbeſten und leckerhaffteſten, welche ſo wohl<lb/>
den Unſerigen als unſern Gaͤſten, die uns einer ſo<lb/>
wohl als der andere mit ausgereckten Armen zur Be-<lb/>
willkommung entgegen gelauffen kamen, ein nicht<lb/>
geringes Vergnuͤgen erweckten. Wir fanden alle<lb/>
noch geſund, friſch und luſtig, ſo daß man ihnen<lb/>
keinen Hunger, Kummer, oder Noth anſahe, denn<lb/>ſie hatten ſich binnen der Zeit mit Eſſen und Trincken<lb/>
wohlgepflegt, waren zum oͤfftern Luſtwandeln ge-<lb/>
gangen, und hatten auſer den vorigen, die wir ſchon<lb/>
mitgenommen, noch 19. herrlich ſchoͤne <hirendition="#aq">Urn</hi>en aus-<lb/>
gegraben, ingleichen die <hirendition="#aq">Minions</hi> vertilgt, von wel-<lb/>
chen ſie mehr als 100. Baͤlge aufzeigten, ſonſten aber<lb/><fwplace="bottom"type="sig">(a a) 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">war</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[377/0387]
ſerlichen Umſchrifften befindlich, zu geſchweigen, wie
ich denn auch von dem zur uͤbrigen Politiſchen Hiſto-
rie einſchlagenden Muͤntzen jetzo gar nichts reden
will, weilen ein ſolches mir ohne dem zu weitlaͤufftig
und verdrießlich faͤllt, ein jeder Curioſus aber die-
ſelben in unſerm Archiv und Bibliotheque alltaͤg-
lich zu ſehen bekommen kan.
So bald demnach alles dieſes in moͤglichſter Stil-
le nach meinem Wunſche zum Stande gebracht,
wir auch erfahren, auf was vor Art die Unſerigen
den verdammten Coͤrper des Lemilii von ſich ge-
ſchafft, hatte ich weder Ruh noch Raſt, biß ich wie-
der eine abermahlige Reiſe nach der Jnſul Klein-Fel-
ſenburg antreten konte. Und dieſe geſchahe ohne fer-
nere weitlaͤufftige Uberlegung wenige Tage hernach
in Begleitung vieler der allervertrauteſten und ſonſt
hertzhafften Freunde. Vor die Klein-Felſenburger
nahmen wir alſo auf 3. Booten abermahls einen
ſtarcken Vorrath von Lebens-Mitteln, und zwar
der allerbeſten und leckerhaffteſten, welche ſo wohl
den Unſerigen als unſern Gaͤſten, die uns einer ſo
wohl als der andere mit ausgereckten Armen zur Be-
willkommung entgegen gelauffen kamen, ein nicht
geringes Vergnuͤgen erweckten. Wir fanden alle
noch geſund, friſch und luſtig, ſo daß man ihnen
keinen Hunger, Kummer, oder Noth anſahe, denn
ſie hatten ſich binnen der Zeit mit Eſſen und Trincken
wohlgepflegt, waren zum oͤfftern Luſtwandeln ge-
gangen, und hatten auſer den vorigen, die wir ſchon
mitgenommen, noch 19. herrlich ſchoͤne Urnen aus-
gegraben, ingleichen die Minions vertilgt, von wel-
chen ſie mehr als 100. Baͤlge aufzeigten, ſonſten aber
war
(a a) 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/387>, abgerufen am 28.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.