gleichlichen Mondenschein alles aufs allergenauste unterscheiden; Allein wir wurden fast gantz auser uns selbst gesetzt, da beyde blutroth gekleidete Personen einander begegneten, und zu dreyen mah- len um den Steinhauffen, oder des Don Juans Grab-Stätte herum giengen. Mir zum wenig- sten stunden alle Haare zu Berge, und ich fieng vor Schrecken schon einiger Maassen zu zittern und zu bebern an, dergleichen meinen Herrn Consorten, wie sie mir nach der Zeit bekennet, ebenfalls wiederfahren ist. Allein was geschahe? nachdem diese beyden Gespenster, oder Geister, 3. mahl um den Stein-Hauffen herum gegangen, machten sie ihre Wendung so, als ob sie auf un- sere Hütte zu spazieren wolten, da denn unsere Angst und Furcht, wie leichtlich zu erachten, sich nicht um ein geringes vermehrete, jedoch wir blieben gantz stille sitzen, auser dem, daß wir unsere Schnupff- tücher heraus zogen, und vor Mund und Nase hielten. Jnmittelst fiel uns dieses als etwas recht erschröckliches in die Ohren, daß bey ihrer ersten Begegnung, der Geist des Don Juans mit einer gräßlichen und dumpffigten Stimme dem Angekommenen also entgegen rief: Wer da? Wer bist du?
Hierauf antwortete der Angekommene eben- falls mit einer gräßlichen und heisern Stimme.
Jch bin der Geist desLemilii,eines in seinem Leben sehr berühmten See-Capitains, von welchem die Felsenburger viel werden zu sagen wissen, indem er sein Andencken bey ihnen verewiget hat, so daß seines Nah-
mens
gleichlichen Mondenſchein alles aufs allergenauſte unterſcheiden; Allein wir wurden faſt gantz auſer uns ſelbſt geſetzt, da beyde blutroth gekleidete Perſonen einander begegneten, und zu dreyen mah- len um den Steinhauffen, oder des Don Juans Grab-Staͤtte herum giengen. Mir zum wenig- ſten ſtunden alle Haare zu Berge, und ich fieng vor Schrecken ſchon einiger Maaſſen zu zittern und zu bebern an, dergleichen meinen Herrn Conſorten, wie ſie mir nach der Zeit bekennet, ebenfalls wiederfahren iſt. Allein was geſchahe? nachdem dieſe beyden Geſpenſter, oder Geiſter, 3. mahl um den Stein-Hauffen herum gegangen, machten ſie ihre Wendung ſo, als ob ſie auf un- ſere Huͤtte zu ſpazieren wolten, da denn unſere Angſt und Furcht, wie leichtlich zu erachten, ſich nicht um ein geringes vermehrete, jedoch wir blieben gantz ſtille ſitzen, auſer dem, daß wir unſere Schnupff- tuͤcher heraus zogen, und vor Mund und Naſe hielten. Jnmittelſt fiel uns dieſes als etwas recht erſchroͤckliches in die Ohren, daß bey ihrer erſten Begegnung, der Geiſt des Don Juans mit einer graͤßlichen und dumpffigten Stimme dem Angekommenen alſo entgegen rief: Wer da? Wer biſt du?
Hierauf antwortete der Angekommene eben- falls mit einer graͤßlichen und heiſern Stimme.
Jch bin der Geiſt desLemilii,eines in ſeinem Leben ſehr beruͤhmten See-Capitains, von welchem die Felſenburger viel werden zu ſagen wiſſen, indem er ſein Andencken bey ihnen verewiget hat, ſo daß ſeines Nah-
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gleichlichen Mondenſchein alles aufs allergenauſte
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uns ſelbſt geſetzt, da beyde blutroth gekleidete
Perſonen einander begegneten, und zu dreyen mah-
len um den Steinhauffen, oder des Don Juans
Grab-Staͤtte herum giengen. Mir zum wenig-
ſten ſtunden alle Haare zu Berge, und ich fieng
vor Schrecken ſchon einiger Maaſſen zu zittern
und zu bebern an, dergleichen meinen Herrn
Conſorten, wie ſie mir nach der Zeit bekennet,
ebenfalls wiederfahren iſt. Allein was geſchahe?
nachdem dieſe beyden Geſpenſter, oder Geiſter,
3. mahl um den Stein-Hauffen herum gegangen,
machten ſie ihre Wendung ſo, als ob ſie auf un-
ſere Huͤtte zu ſpazieren wolten, da denn unſere Angſt
und Furcht, wie leichtlich zu erachten, ſich nicht um
ein geringes vermehrete, jedoch wir blieben gantz
ſtille ſitzen, auſer dem, daß wir unſere Schnupff-
tuͤcher heraus zogen, und vor Mund und Naſe
hielten. Jnmittelſt fiel uns dieſes als etwas
recht erſchroͤckliches in die Ohren, daß bey ihrer
erſten Begegnung, der Geiſt des Don Juans mit
einer graͤßlichen und dumpffigten Stimme dem
Angekommenen alſo entgegen rief: Wer da?
Wer biſt du?
Hierauf antwortete der Angekommene eben-
falls mit einer graͤßlichen und heiſern Stimme.
Jch bin der Geiſt des Lemilii, eines in
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von welchem die Felſenburger viel werden
zu ſagen wiſſen, indem er ſein Andencken bey
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/343>, abgerufen am 25.11.2024.
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