blieben; Allein die andern Herrn Minions, als ihre Cameraden, oder Bluts-Freunde, ergriffen von der Stunde an das Haasen-Panier, was Maassen wir denn binnen weniger Zeit, (weilen die- se Thiere ohnfehlbar Blut gerochen, des Handels inne worden und wohl so bald nicht wieder zu kom- men gedächten,) auch uns vor dieses mahl mit un- sern 7. Sachen in unsere Hütten zurück begaben, unter der Verabredung, daß wir uns diese und dergleichen Lust noch ein-oder etliche mahl machen wolten.
Es wurde so wohl von unsern Gästen, als andern noch anwesenden Felsenburgischen Freun- den bewundert, daß wir so glücklich gewesen wa- ren, dergleichen Helden-Thaten zu thun; Wir aber, nachdem jeder noch ein gut Glaß Wein ge- truncken, sahen uns nach der Ruhe-Stätte unserer ermüdeten Glieder um, und da wir dieselbe gefun- den, streckten wir dieselben, welche ziemlich erkältet waren, darauf aus, ohne uns weiter um die Mi- nions zu bekümmern, als diejenigen, welche wir gefället, und bereits in sichere Verwahrung gege- ben hatten.
Es machte dieses ein grosses Aufsehen unter den 5. Portugiesen, indem sie heilig versicherten, daß sie diesen Thieren auf allerhand listige Art nachgetrachtet, ihnen Fallen und Schlingen gestel- let, auch öffters mit Pfeilen nach ihnen geschossen, allein sie wären jederzeit unglücklich und ihre Mühe vergebens gewesen, derowegen begaben wir schon gemeldte 3. Personen uns in der darauf folgenden Nacht zum andern mahle in die Laub-Hütte, in
Hoff-
blieben; Allein die andern Herrn Minions, als ihre Cameraden, oder Bluts-Freunde, ergriffen von der Stunde an das Haaſen-Panier, was Maaſſen wir denn biñen weniger Zeit, (weilen die- ſe Thiere ohnfehlbar Blut gerochen, des Handels inne worden und wohl ſo bald nicht wieder zu kom- men gedaͤchten,) auch uns vor dieſes mahl mit un- ſern 7. Sachen in unſere Huͤtten zuruͤck begaben, unter der Verabredung, daß wir uns dieſe und dergleichen Luſt noch ein-oder etliche mahl machen wolten.
Es wurde ſo wohl von unſern Gaͤſten, als andern noch anweſenden Felſenburgiſchen Freun- den bewundert, daß wir ſo gluͤcklich geweſen wa- ren, dergleichen Helden-Thaten zu thun; Wir aber, nachdem jeder noch ein gut Glaß Wein ge- truncken, ſahen uns nach der Ruhe-Staͤtte unſerer ermuͤdeten Glieder um, und da wir dieſelbe gefun- den, ſtreckten wir dieſelben, welche ziemlich erkaͤltet waren, darauf aus, ohne uns weiter um die Mi- nions zu bekuͤmmern, als diejenigen, welche wir gefaͤllet, und bereits in ſichere Verwahrung gege- ben hatten.
Es machte dieſes ein groſſes Aufſehen unter den 5. Portugieſen, indem ſie heilig verſicherten, daß ſie dieſen Thieren auf allerhand liſtige Art nachgetrachtet, ihnen Fallen und Schlingen geſtel- let, auch oͤffters mit Pfeilen nach ihnen geſchoſſen, allein ſie waͤren jederzeit ungluͤcklich und ihre Muͤhe vergebens geweſen, derowegen begaben wir ſchon gemeldte 3. Perſonen uns in der darauf folgenden Nacht zum andern mahle in die Laub-Huͤtte, in
Hoff-
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blieben; Allein die andern Herrn Minions, als
ihre Cameraden, oder Bluts-Freunde, ergriffen
von der Stunde an das Haaſen-Panier, was
Maaſſen wir denn biñen weniger Zeit, (weilen die-
ſe Thiere ohnfehlbar Blut gerochen, des Handels
inne worden und wohl ſo bald nicht wieder zu kom-
men gedaͤchten,) auch uns vor dieſes mahl mit un-
ſern 7. Sachen in unſere Huͤtten zuruͤck begaben,
unter der Verabredung, daß wir uns dieſe und
dergleichen Luſt noch ein-oder etliche mahl machen
wolten.
Es wurde ſo wohl von unſern Gaͤſten, als
andern noch anweſenden Felſenburgiſchen Freun-
den bewundert, daß wir ſo gluͤcklich geweſen wa-
ren, dergleichen Helden-Thaten zu thun; Wir
aber, nachdem jeder noch ein gut Glaß Wein ge-
truncken, ſahen uns nach der Ruhe-Staͤtte unſerer
ermuͤdeten Glieder um, und da wir dieſelbe gefun-
den, ſtreckten wir dieſelben, welche ziemlich erkaͤltet
waren, darauf aus, ohne uns weiter um die Mi-
nions zu bekuͤmmern, als diejenigen, welche wir
gefaͤllet, und bereits in ſichere Verwahrung gege-
ben hatten.
Es machte dieſes ein groſſes Aufſehen unter
den 5. Portugieſen, indem ſie heilig verſicherten,
daß ſie dieſen Thieren auf allerhand liſtige Art
nachgetrachtet, ihnen Fallen und Schlingen geſtel-
let, auch oͤffters mit Pfeilen nach ihnen geſchoſſen,
allein ſie waͤren jederzeit ungluͤcklich und ihre Muͤhe
vergebens geweſen, derowegen begaben wir ſchon
gemeldte 3. Perſonen uns in der darauf folgenden
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 331. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/341>, abgerufen am 23.11.2024.
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