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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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zum dritten Gerichte hatten sie gekochte kleine un-
gemein wohl schmeckende Vögel, die noch einmahl
so groß waren, als in Deutschland die Tauben,
aber weit angenehmer schmeckten; zum vierdten
Gerichte erschienen zwey gantz gebratene Schmal-
Thierlein, anbey 2. desto grössere gebratene wilde
Schweine, worbey allerley Sallat in Menge, in-
dem man weder in Klein-noch Groß-Felsenburg,
in Betrachtung der Cocos- und andrer Bäume,
deren letztern Arten den delicatesten Oel, so wie
die erstern Früchte, Sauer und Süsse, von sich ge-
ben, auch demjenigen, der es recht verstehet und zu
gebrauchen weiß, verschiedene Veränderungen
seinem Geschmacke nach beybringen können.

Wir sahen also wohl, daß es diesen guten
Leuten, um sich recht zu laben, bloß an Wein und
Confect fehlete. Da sie aber aus treuhertziger
Liebe und Freundschafft uns zu Gästen geladen,
wir auch dieselben nicht verschmähet, sondern von
allen ihren Gerichten mitgenossen hatten; so liessen
wir vorerst nur nach dem ersten Appetite so viel
aus unsern Booten herbey bringen, daß wir alle
insgesammt satt und zur Gnüge daran hatten.

Unser Medico-Chirurgus, Herr Cramer,
war aus dem besondern Antriebe mit uns gefah-
ren, um zu erforschen, ob uns etwa die Portugie-
sen einen falschen an Statt des Don Juans Cör-
per in die Erde gescharret, und ein Grabmahl dar-
über gemacht, mithin uns listiger Weise hinter-
gangen hätten; derowegen wolte er das Grab
baldigst eröffnet haben, diesen Cörper, den er im
Leben sehr wohl gekennet, auch denselben unter sei-

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zum dritten Gerichte hatten ſie gekochte kleine un-
gemein wohl ſchmeckende Voͤgel, die noch einmahl
ſo groß waren, als in Deutſchland die Tauben,
aber weit angenehmer ſchmeckten; zum vierdten
Gerichte erſchienen zwey gantz gebratene Schmal-
Thierlein, anbey 2. deſto groͤſſere gebratene wilde
Schweine, worbey allerley Sallat in Menge, in-
dem man weder in Klein-noch Groß-Felſenburg,
in Betrachtung der Cocos- und andrer Baͤume,
deren letztern Arten den delicateſten Oel, ſo wie
die erſtern Fruͤchte, Sauer und Suͤſſe, von ſich ge-
ben, auch demjenigen, der es recht verſtehet und zu
gebrauchen weiß, verſchiedene Veraͤnderungen
ſeinem Geſchmacke nach beybringen koͤnnen.

Wir ſahen alſo wohl, daß es dieſen guten
Leuten, um ſich recht zu laben, bloß an Wein und
Confect fehlete. Da ſie aber aus treuhertziger
Liebe und Freundſchafft uns zu Gaͤſten geladen,
wir auch dieſelben nicht verſchmaͤhet, ſondern von
allen ihren Gerichten mitgenoſſen hatten; ſo lieſſen
wir vorerſt nur nach dem erſten Appetite ſo viel
aus unſern Booten herbey bringen, daß wir alle
insgeſammt ſatt und zur Gnuͤge daran hatten.

Unſer Medico-Chirurgus, Herr Cramer,
war aus dem beſondern Antriebe mit uns gefah-
ren, um zu erforſchen, ob uns etwa die Portugie-
ſen einen falſchen an Statt des Don Juans Coͤr-
per in die Erde geſcharret, und ein Grabmahl dar-
uͤber gemacht, mithin uns liſtiger Weiſe hinter-
gangen haͤtten; derowegen wolte er das Grab
baldigſt eroͤffnet haben, dieſen Coͤrper, den er im
Leben ſehr wohl gekennet, auch denſelben unter ſei-

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[327/0337] zum dritten Gerichte hatten ſie gekochte kleine un- gemein wohl ſchmeckende Voͤgel, die noch einmahl ſo groß waren, als in Deutſchland die Tauben, aber weit angenehmer ſchmeckten; zum vierdten Gerichte erſchienen zwey gantz gebratene Schmal- Thierlein, anbey 2. deſto groͤſſere gebratene wilde Schweine, worbey allerley Sallat in Menge, in- dem man weder in Klein-noch Groß-Felſenburg, in Betrachtung der Cocos- und andrer Baͤume, deren letztern Arten den delicateſten Oel, ſo wie die erſtern Fruͤchte, Sauer und Suͤſſe, von ſich ge- ben, auch demjenigen, der es recht verſtehet und zu gebrauchen weiß, verſchiedene Veraͤnderungen ſeinem Geſchmacke nach beybringen koͤnnen. Wir ſahen alſo wohl, daß es dieſen guten Leuten, um ſich recht zu laben, bloß an Wein und Confect fehlete. Da ſie aber aus treuhertziger Liebe und Freundſchafft uns zu Gaͤſten geladen, wir auch dieſelben nicht verſchmaͤhet, ſondern von allen ihren Gerichten mitgenoſſen hatten; ſo lieſſen wir vorerſt nur nach dem erſten Appetite ſo viel aus unſern Booten herbey bringen, daß wir alle insgeſammt ſatt und zur Gnuͤge daran hatten. Unſer Medico-Chirurgus, Herr Cramer, war aus dem beſondern Antriebe mit uns gefah- ren, um zu erforſchen, ob uns etwa die Portugie- ſen einen falſchen an Statt des Don Juans Coͤr- per in die Erde geſcharret, und ein Grabmahl dar- uͤber gemacht, mithin uns liſtiger Weiſe hinter- gangen haͤtten; derowegen wolte er das Grab baldigſt eroͤffnet haben, dieſen Coͤrper, den er im Leben ſehr wohl gekennet, auch denſelben unter ſei- ner (x) 4

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/337>, abgerufen am 24.11.2024.