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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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auf zweyen leichten Schiffen nachfolgen solten,
auch sie vielleich einholen könten, ehe sie den Euro-
paei
schen Grund und Boden erreichten.

Es mochte wohl denen guten Hn. Portugie-
sen einiger Maassen verdriessen, daß wir sie, so zu
sagen, biß auf die letzte Stunde, unserer Deputir-
ten wegen, bey der Nase herum geführet; Allein,
was war daraus zu machen? zumahlen, da es
eine unverbothene Sache ist, so wohl List mit List,
als Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Unter-
dessen flanquirten sie noch einige Tage um die
Gegend der Sand-Bäncke herum, da wir aber
weiter nichts mehr mit ihnen zu schaffen haben,
auch ferner keine Antwort von uns geben wolten,
und wenn sie auch alle Tage 15. Trompeter an uns
schickten, so beobachteten wir ihr Hin-und Herwed-
deln noch einige Tage in ruhiger Gelassenheit,
ohne auf unserer Jnsul einen Laut von uns zu ge-
ben. Jedoch es trug sich bald her nach eines Mor-
gens bey Aufgang der Sonnen auch etwas zu,
wovon uns in der abgewichenen Nacht nichts ge-
träumet hatte, denn es stelleten sich zwey Kriegs-
Schiffe dem dritten, als des Don Juans Haupt-
Schiffe in behöriger Weite entgegen, und fiengen
dergestalt auf dasselbe zu canoniren an, daß man
bald gewahr wurde, wie dieses kein Schertz, son-
dern des Don Juans Schiff sich in der grösten
Noth befände, zu sincken, und dieses hefftige Cano-
nir
en währete, biß die Nacht einzubrechen begunte,
als wir aber bey aufgehender Sonne, nemlich des
nächst darauf folgenden Tages uns abermahls
nach den Portugiesischen Schiffen umsahen, so

waren

auf zweyen leichten Schiffen nachfolgen ſolten,
auch ſie vielleich einholen koͤnten, ehe ſie den Euro-
pæi
ſchen Grund und Boden erreichten.

Es mochte wohl denen guten Hn. Portugie-
ſen einiger Maaſſen verdrieſſen, daß wir ſie, ſo zu
ſagen, biß auf die letzte Stunde, unſerer Deputir-
ten wegen, bey der Naſe herum gefuͤhret; Allein,
was war daraus zu machen? zumahlen, da es
eine unverbothene Sache iſt, ſo wohl Liſt mit Liſt,
als Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Unter-
deſſen flanquirten ſie noch einige Tage um die
Gegend der Sand-Baͤncke herum, da wir aber
weiter nichts mehr mit ihnen zu ſchaffen haben,
auch ferner keine Antwort von uns geben wolten,
und wenn ſie auch alle Tage 15. Trompeter an uns
ſchickten, ſo beobachteten wir ihr Hin-und Herwed-
deln noch einige Tage in ruhiger Gelaſſenheit,
ohne auf unſerer Jnſul einen Laut von uns zu ge-
ben. Jedoch es trug ſich bald her nach eines Mor-
gens bey Aufgang der Sonnen auch etwas zu,
wovon uns in der abgewichenen Nacht nichts ge-
traͤumet hatte, denn es ſtelleten ſich zwey Kriegs-
Schiffe dem dritten, als des Don Juans Haupt-
Schiffe in behoͤriger Weite entgegen, und fiengen
dergeſtalt auf daſſelbe zu canoniren an, daß man
bald gewahr wurde, wie dieſes kein Schertz, ſon-
dern des Don Juans Schiff ſich in der groͤſten
Noth befaͤnde, zu ſincken, und dieſes hefftige Cano-
nir
en waͤhrete, biß die Nacht einzubrechen begunte,
als wir aber bey aufgehender Sonne, nemlich des
naͤchſt darauf folgenden Tages uns abermahls
nach den Portugieſiſchen Schiffen umſahen, ſo

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[308/0318] auf zweyen leichten Schiffen nachfolgen ſolten, auch ſie vielleich einholen koͤnten, ehe ſie den Euro- pæiſchen Grund und Boden erreichten. Es mochte wohl denen guten Hn. Portugie- ſen einiger Maaſſen verdrieſſen, daß wir ſie, ſo zu ſagen, biß auf die letzte Stunde, unſerer Deputir- ten wegen, bey der Naſe herum gefuͤhret; Allein, was war daraus zu machen? zumahlen, da es eine unverbothene Sache iſt, ſo wohl Liſt mit Liſt, als Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Unter- deſſen flanquirten ſie noch einige Tage um die Gegend der Sand-Baͤncke herum, da wir aber weiter nichts mehr mit ihnen zu ſchaffen haben, auch ferner keine Antwort von uns geben wolten, und wenn ſie auch alle Tage 15. Trompeter an uns ſchickten, ſo beobachteten wir ihr Hin-und Herwed- deln noch einige Tage in ruhiger Gelaſſenheit, ohne auf unſerer Jnſul einen Laut von uns zu ge- ben. Jedoch es trug ſich bald her nach eines Mor- gens bey Aufgang der Sonnen auch etwas zu, wovon uns in der abgewichenen Nacht nichts ge- traͤumet hatte, denn es ſtelleten ſich zwey Kriegs- Schiffe dem dritten, als des Don Juans Haupt- Schiffe in behoͤriger Weite entgegen, und fiengen dergeſtalt auf daſſelbe zu canoniren an, daß man bald gewahr wurde, wie dieſes kein Schertz, ſon- dern des Don Juans Schiff ſich in der groͤſten Noth befaͤnde, zu ſincken, und dieſes hefftige Cano- niren waͤhrete, biß die Nacht einzubrechen begunte, als wir aber bey aufgehender Sonne, nemlich des naͤchſt darauf folgenden Tages uns abermahls nach den Portugieſiſchen Schiffen umſahen, ſo waren

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/318>, abgerufen am 24.11.2024.