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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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troffen war, muste auf der Stelle seinen Geist auf-
geben, jedoch wir gaben uns die Mühe, ihn so säu-
berlich als möglich hinunter auf die Jnsul zu schaf-
fen, als wohin wir auch die beyden lebendigen Ge-
fangenen mitnahmen, und dieselben anfänglich in al-
ler Güte ausforscheten, was sie denn wohl immer
mehr bewogen hätte, sich an solche gefährliche Oerter
und unersteiglichen Klippen zu begeben? da sie denn,
und sonderlich der Blessirte so gleich in den ersten
Verhören bekannten: daß sie alle 3. würckliche
Spions wären, welche diese Jnsul einer gewissen
Potenz verrathen, und in die Hände spielen solten.
Wir redeten ihnen sehr freundlich und gütig zu, um
damit den Verdacht zu benehmen, als ob wir ihnen
etwa Leid zufügen, und das Spions-Trinck-Geld
geben wolten, machten uns auch biß dahin keine
kümmerlichen Sorgen, sondern verpflegten sie auf
Klein-Felsenburg im Lazarethe nach wie vor, lies-
sen uns auch gantz und gar nichts von allen dem mer-
cken, was in diesen Tagen vorgegangen wäre;

Allein die Gestalten verwandelten sich unver-
hofft gar anders, indem wir nach etlichen Tagen 3.
wohl ausgerüstete Kriegs-Schiffe gegen unserer
Jnsul Groß-Felsenburg liegen und laviren sahen.
Sie dreheten und wendeten sich darauf bald hier,
bald dort hin, als ob sie vielleicht etwa gesonnen wä-
ren, die Strasse nach Ost-Jndien zu suchen. Da wir
dieselben nun ebenfals vor Portugiesische Schiffe an-
sahen, und eben nicht vor rathsam hielten, ihnen mit
unserer Höflichkeit entgegen zu kommen, zumahlen
wir bemerckten, daß alles stille zugieng, und wir von
ihnen mit nichts begrüsset wurden.

Endlich

troffen war, muſte auf der Stelle ſeinen Geiſt auf-
geben, jedoch wir gaben uns die Muͤhe, ihn ſo ſaͤu-
berlich als moͤglich hinunter auf die Jnſul zu ſchaf-
fen, als wohin wir auch die beyden lebendigen Ge-
fangenen mitnahmen, und dieſelben anfaͤnglich in al-
ler Guͤte ausforſcheten, was ſie denn wohl immer
mehr bewogen haͤtte, ſich an ſolche gefaͤhrliche Oerter
und unerſteiglichen Klippen zu begeben? da ſie denn,
und ſonderlich der Bleſſirte ſo gleich in den erſten
Verhoͤren bekannten: daß ſie alle 3. wuͤrckliche
Spions waͤren, welche dieſe Jnſul einer gewiſſen
Potenz verrathen, und in die Haͤnde ſpielen ſolten.
Wir redeten ihnen ſehr freundlich und guͤtig zu, um
damit den Verdacht zu benehmen, als ob wir ihnen
etwa Leid zufuͤgen, und das Spions-Trinck-Geld
geben wolten, machten uns auch biß dahin keine
kuͤmmerlichen Sorgen, ſondern verpflegten ſie auf
Klein-Felſenburg im Lazarethe nach wie vor, lieſ-
ſen uns auch gantz und gar nichts von allen dem mer-
cken, was in dieſen Tagen vorgegangen waͤre;

Allein die Geſtalten verwandelten ſich unver-
hofft gar anders, indem wir nach etlichen Tagen 3.
wohl ausgeruͤſtete Kriegs-Schiffe gegen unſerer
Jnſul Groß-Felſenburg liegen und laviren ſahen.
Sie dreheten und wendeten ſich darauf bald hier,
bald dort hin, als ob ſie vielleicht etwa geſonnen waͤ-
ren, die Straſſe nach Oſt-Jndien zu ſuchen. Da wir
dieſelben nun ebenfals vor Portugieſiſche Schiffe an-
ſahen, und eben nicht vor rathſam hielten, ihnen mit
unſerer Hoͤflichkeit entgegen zu kommen, zumahlen
wir bemerckten, daß alles ſtille zugieng, und wir von
ihnen mit nichts begruͤſſet wurden.

Endlich
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[255/0265] troffen war, muſte auf der Stelle ſeinen Geiſt auf- geben, jedoch wir gaben uns die Muͤhe, ihn ſo ſaͤu- berlich als moͤglich hinunter auf die Jnſul zu ſchaf- fen, als wohin wir auch die beyden lebendigen Ge- fangenen mitnahmen, und dieſelben anfaͤnglich in al- ler Guͤte ausforſcheten, was ſie denn wohl immer mehr bewogen haͤtte, ſich an ſolche gefaͤhrliche Oerter und unerſteiglichen Klippen zu begeben? da ſie denn, und ſonderlich der Bleſſirte ſo gleich in den erſten Verhoͤren bekannten: daß ſie alle 3. wuͤrckliche Spions waͤren, welche dieſe Jnſul einer gewiſſen Potenz verrathen, und in die Haͤnde ſpielen ſolten. Wir redeten ihnen ſehr freundlich und guͤtig zu, um damit den Verdacht zu benehmen, als ob wir ihnen etwa Leid zufuͤgen, und das Spions-Trinck-Geld geben wolten, machten uns auch biß dahin keine kuͤmmerlichen Sorgen, ſondern verpflegten ſie auf Klein-Felſenburg im Lazarethe nach wie vor, lieſ- ſen uns auch gantz und gar nichts von allen dem mer- cken, was in dieſen Tagen vorgegangen waͤre; Allein die Geſtalten verwandelten ſich unver- hofft gar anders, indem wir nach etlichen Tagen 3. wohl ausgeruͤſtete Kriegs-Schiffe gegen unſerer Jnſul Groß-Felſenburg liegen und laviren ſahen. Sie dreheten und wendeten ſich darauf bald hier, bald dort hin, als ob ſie vielleicht etwa geſonnen waͤ- ren, die Straſſe nach Oſt-Jndien zu ſuchen. Da wir dieſelben nun ebenfals vor Portugieſiſche Schiffe an- ſahen, und eben nicht vor rathſam hielten, ihnen mit unſerer Hoͤflichkeit entgegen zu kommen, zumahlen wir bemerckten, daß alles ſtille zugieng, und wir von ihnen mit nichts begruͤſſet wurden. Endlich

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/265>, abgerufen am 22.11.2024.