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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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welcher sich ein schönes frisches Wasser befand, be-
schlossen daselbst, um nach dem ausgestandenen
Sturm und Schrecken, nach gut Befinden, vor
Ancker liegen zu bleiben, und in etwas auszuruhen,
bey welcher Gelegenheit wir denn unsere gemachte
Beute mit dem Engels-Manne redlich theileten,
und zwar vermittelst des Looses, er aber war so frey-
gebig, und gab uns beyden Brüdern noch zur schul-
digen Danckbarkeit vor geleisteten Beystand von sei-
nem Theile einem jeden 3. Pfund gediehen Gold,
welches wir fast gezwungener Weise, ihm zum ge-
neigten Andencken dieser Begebenheit, annehmen
musten.

Schon bey Passirung der Linie war ich mit
meinem Bruder in etwas uneinig worden, ob wir
uns nach den Brasilischen Küsten zuschlagen wol-
ten, oder nicht; da ich mir einbildete, einen nähe-
rern, sicherern und bequemern Weg nach der Jnsul
Felsenburg gefunden zu haben. Weilen nun mein
Bruder nicht leicht gewohnt war, mir zu wieder-
sprechen, zumahlen, da ich ihm im Vertrauen ent-
deckte, daß ich, wo es nur immer möglich wäre, aus
gewissen Ursachen, das Cap. nicht gern mit unsern
Schiffen berühren möchte, als ließ er sich auch die-
ses gefallen, allein der Himmel mochte es vielleicht
nicht also haben wollen, sondern der Engels-Mann
muste uns, fast wider unsern Willen, zum Weg-
weiser auf die Jnsul St. Helena dienen; jedoch hat-
ten wir eine unvergleichlich schöne, stille Fahrt, und
erreichten bemeldte Jnsul recht, ehe wir uns der-
selben vermutheten. Der Engels-Mann rühmte
unsere Tapfferkeit, die wir bey seinem Entsatz be-

zeigt,

welcher ſich ein ſchoͤnes friſches Waſſer befand, be-
ſchloſſen daſelbſt, um nach dem ausgeſtandenen
Sturm und Schrecken, nach gut Befinden, vor
Ancker liegen zu bleiben, und in etwas auszuruhen,
bey welcher Gelegenheit wir denn unſere gemachte
Beute mit dem Engels-Manne redlich theileten,
und zwar vermittelſt des Looſes, er aber war ſo frey-
gebig, und gab uns beyden Bruͤdern noch zur ſchul-
digen Danckbarkeit vor geleiſteten Beyſtand von ſei-
nem Theile einem jeden 3. Pfund gediehen Gold,
welches wir faſt gezwungener Weiſe, ihm zum ge-
neigten Andencken dieſer Begebenheit, annehmen
muſten.

Schon bey Paſſirung der Linie war ich mit
meinem Bruder in etwas uneinig worden, ob wir
uns nach den Braſiliſchen Kuͤſten zuſchlagen wol-
ten, oder nicht; da ich mir einbildete, einen naͤhe-
rern, ſicherern und bequemern Weg nach der Jnſul
Felſenburg gefunden zu haben. Weilen nun mein
Bruder nicht leicht gewohnt war, mir zu wieder-
ſprechen, zumahlen, da ich ihm im Vertrauen ent-
deckte, daß ich, wo es nur immer moͤglich waͤre, aus
gewiſſen Urſachen, das Cap. nicht gern mit unſern
Schiffen beruͤhren moͤchte, als ließ er ſich auch die-
ſes gefallen, allein der Himmel mochte es vielleicht
nicht alſo haben wollen, ſondern der Engels-Mann
muſte uns, faſt wider unſern Willen, zum Weg-
weiſer auf die Jnſul St. Helena dienen; jedoch hat-
ten wir eine unvergleichlich ſchoͤne, ſtille Fahrt, und
erreichten bemeldte Jnſul recht, ehe wir uns der-
ſelben vermutheten. Der Engels-Mann ruͤhmte
unſere Tapfferkeit, die wir bey ſeinem Entſatz be-

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[190/0200] welcher ſich ein ſchoͤnes friſches Waſſer befand, be- ſchloſſen daſelbſt, um nach dem ausgeſtandenen Sturm und Schrecken, nach gut Befinden, vor Ancker liegen zu bleiben, und in etwas auszuruhen, bey welcher Gelegenheit wir denn unſere gemachte Beute mit dem Engels-Manne redlich theileten, und zwar vermittelſt des Looſes, er aber war ſo frey- gebig, und gab uns beyden Bruͤdern noch zur ſchul- digen Danckbarkeit vor geleiſteten Beyſtand von ſei- nem Theile einem jeden 3. Pfund gediehen Gold, welches wir faſt gezwungener Weiſe, ihm zum ge- neigten Andencken dieſer Begebenheit, annehmen muſten. Schon bey Paſſirung der Linie war ich mit meinem Bruder in etwas uneinig worden, ob wir uns nach den Braſiliſchen Kuͤſten zuſchlagen wol- ten, oder nicht; da ich mir einbildete, einen naͤhe- rern, ſicherern und bequemern Weg nach der Jnſul Felſenburg gefunden zu haben. Weilen nun mein Bruder nicht leicht gewohnt war, mir zu wieder- ſprechen, zumahlen, da ich ihm im Vertrauen ent- deckte, daß ich, wo es nur immer moͤglich waͤre, aus gewiſſen Urſachen, das Cap. nicht gern mit unſern Schiffen beruͤhren moͤchte, als ließ er ſich auch die- ſes gefallen, allein der Himmel mochte es vielleicht nicht alſo haben wollen, ſondern der Engels-Mann muſte uns, faſt wider unſern Willen, zum Weg- weiſer auf die Jnſul St. Helena dienen; jedoch hat- ten wir eine unvergleichlich ſchoͤne, ſtille Fahrt, und erreichten bemeldte Jnſul recht, ehe wir uns der- ſelben vermutheten. Der Engels-Mann ruͤhmte unſere Tapfferkeit, die wir bey ſeinem Entſatz be- zeigt,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/200>, abgerufen am 22.11.2024.