weiln wir versichert waren, daß wir getreue Subal- ternen und Unter-Officiers so wohl, als auch Vo- lontairs und Gemeine hatten; Lauter Leute, die nicht zu verbessern waren.
Wie demnach die aufs kostbarste und zierlich sie ausgerüstete ungemein bequemliche Fregatte, wel- che von einem Kriegs-Schiffe begleitet wurde, im Hafen der Jnsul St. Jago anlangete, setzten wir uns in dieselbe, und führen mit des Gouverneurs Svite unter einer starcken Bedeckung und unter Lösung der Canonen von dannen, worbey zu bemercken, daß uns der Gouverneur erlaubte, 12. Mann Grana- diers von unsern Leuten, wie auch ausser diesen, daß er allen unsern Volontairs die Freyheit gab, in der Svite uns zur besondern Bedeckung mit zu rei- sen. Wir fuhren also zuerst auf die Jnsuln St. Luciae und Nicolai, als in welchen beyden der Gouverneur unvergleichliche Fortifications und Schlösser zu seiner Bequemlichkeit anlegen lassen, weil sie die grösten waren unter denen noch übrigen etwas kleinern Jnsuln, welche doch aber alle sehr fruchtbar, und der Gouverneur auch in der aller kleinesten Jnsul ein Abtrits-Hauß oder Pallais vor sich hatte.
Wir bewunderten, indem er auf einer jeden Jnsul Gerichte hielt, (da denn die Unterthanen vor seinem Richter-Stuhle erscheinen musten) dessen gantz besondere Conduite und Liebe zur Gerech- tigkeit, wovon ichunzählige merckwürdige Exempel vorbringen wolte, wenn es vor jetzo Zeit darvon wä- re. Uns zu Gefallen ließ er hie und da bald auf die- ser, bald auf jener Jnsul ein Corps seiner Troup-
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weiln wir verſichert waren, daß wir getreue Subal- ternen und Unter-Officiers ſo wohl, als auch Vo- lontairs und Gemeine hatten; Lauter Leute, die nicht zu verbeſſern waren.
Wie demnach die aufs koſtbarſte und zierlich ſie ausgeruͤſtete ungemein bequemliche Fregatte, wel- che von einem Kriegs-Schiffe begleitet wurde, im Hafen der Jnſul St. Jago anlangete, ſetzten wir uns in dieſelbe, und fuͤhren mit des Gouverneurs Svite unter einer ſtarcken Bedeckung und unter Loͤſung der Canonen von dannen, worbey zu bemercken, daß uns der Gouverneur erlaubte, 12. Mann Grana- diers von unſern Leuten, wie auch auſſer dieſen, daß er allen unſern Volontairs die Freyheit gab, in der Svite uns zur beſondern Bedeckung mit zu rei- ſen. Wir fuhren alſo zuerſt auf die Jnſuln St. Luciæ und Nicolai, als in welchen beyden der Gouverneur unvergleichliche Fortifications und Schloͤſſer zu ſeiner Bequemlichkeit anlegen laſſen, weil ſie die groͤſten waren unter denen noch uͤbrigen etwas kleinern Jnſuln, welche doch aber alle ſehr fruchtbar, und der Gouverneur auch in der aller kleineſten Jnſul ein Abtrits-Hauß oder Pallais vor ſich hatte.
Wir bewunderten, indem er auf einer jeden Jnſul Gerichte hielt, (da denn die Unterthanen vor ſeinem Richter-Stuhle erſcheinen muſten) deſſen gantz beſondere Conduite und Liebe zur Gerech- tigkeit, wovon ichunzaͤhlige merckwuͤrdige Exempel vorbringen wolte, wenn es vor jetzo Zeit darvon waͤ- re. Uns zu Gefallen ließ er hie und da bald auf die- ſer, bald auf jener Jnſul ein Corps ſeiner Troup-
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weiln wir verſichert waren, daß wir getreue Subal-
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nicht zu verbeſſern waren.
Wie demnach die aufs koſtbarſte und zierlich ſie
ausgeruͤſtete ungemein bequemliche Fregatte, wel-
che von einem Kriegs-Schiffe begleitet wurde, im
Hafen der Jnſul St. Jago anlangete, ſetzten wir uns
in dieſelbe, und fuͤhren mit des Gouverneurs Svite
unter einer ſtarcken Bedeckung und unter Loͤſung der
Canonen von dannen, worbey zu bemercken, daß
uns der Gouverneur erlaubte, 12. Mann Grana-
diers von unſern Leuten, wie auch auſſer dieſen,
daß er allen unſern Volontairs die Freyheit gab, in
der Svite uns zur beſondern Bedeckung mit zu rei-
ſen. Wir fuhren alſo zuerſt auf die Jnſuln St.
Luciæ und Nicolai, als in welchen beyden der
Gouverneur unvergleichliche Fortifications und
Schloͤſſer zu ſeiner Bequemlichkeit anlegen laſſen,
weil ſie die groͤſten waren unter denen noch uͤbrigen
etwas kleinern Jnſuln, welche doch aber alle ſehr
fruchtbar, und der Gouverneur auch in der aller
kleineſten Jnſul ein Abtrits-Hauß oder Pallais vor
ſich hatte.
Wir bewunderten, indem er auf einer jeden
Jnſul Gerichte hielt, (da denn die Unterthanen vor
ſeinem Richter-Stuhle erſcheinen muſten) deſſen
gantz beſondere Conduite und Liebe zur Gerech-
tigkeit, wovon ichunzaͤhlige merckwuͤrdige Exempel
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/169>, abgerufen am 24.11.2024.
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