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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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Jndien mitzunehmen, und wenigstens aufs Cap.
zu bringen, weilen sie noch keine Lust hätten, so
bald nach ihren Vater-Ländern zurück zu kehren,
sondern sich noch etwas versuchen wolten.

Mir kam dieses recht a propos, derowegen
sagte ich ihnen, daß sie ihre Equipage in Ordnung
bringen, und sich parat halten solten, nächsten
Tags mit uns ab zu seegeln, immittelst solten sie
sich von dem Mittel-Tuche, Leder zu Hosen, Lei-
newand und allen dem, was zu Ausstafirung
ihrer Kleidung von nöthen, nach Belieben und
nach Nothdurfft auslesen, das versprochene Geld
und Geschenck aber vor unserer Abreise ebenfalls
richtig gezahlt bekommen.

Wer war erfreuter, als diese Europaeische
Manns-Personen? Jedoch das Vergnügen des
Frauenzimmers erzeigte sich dennoch weit grösser,
welche sehr bittlich ersuchten, je eher je lieber Sor-
ge zu tragen, daß wir zu Schiffe giengen.

Wir sprachen allen und jeden, die mit uns
fahren wolten, freundlich und tröstlich zu, liessen
sie auch mit den besten Speisen und Wein alltäg-
lich tractiren. Demnach behielten die Hn. Portu-
giesen nur noch 27. gefangen gewesene Christen-
Sclaven, welche sie auf ihr redliches Wort, jedoch
nicht weiter, als biß in den ersten Portugiesischen
Hafen zu schaffen nochmahls theuer versicherten.

Folgenden Morgens thaten wir die Reise
nach der Citadelle zum Gouverneur, und nahmen
meinen Lieutenant, wie auch meines Bruders
Fähndrich mit uns, weilen diese beyden redlichen
Officiers biß hieher noch das wenigste von unsern

gehab-

Jndien mitzunehmen, und wenigſtens aufs Cap.
zu bringen, weilen ſie noch keine Luſt haͤtten, ſo
bald nach ihren Vater-Laͤndern zuruͤck zu kehren,
ſondern ſich noch etwas verſuchen wolten.

Mir kam dieſes recht a propos, derowegen
ſagte ich ihnen, daß ſie ihre Equipage in Ordnung
bringen, und ſich parat halten ſolten, naͤchſten
Tags mit uns ab zu ſeegeln, immittelſt ſolten ſie
ſich von dem Mittel-Tuche, Leder zu Hoſen, Lei-
newand und allen dem, was zu Ausſtafirung
ihrer Kleidung von noͤthen, nach Belieben und
nach Nothdurfft ausleſen, das verſprochene Geld
und Geſchenck aber vor unſerer Abreiſe ebenfalls
richtig gezahlt bekommen.

Wer war erfreuter, als dieſe Europæiſche
Manns-Perſonen? Jedoch das Vergnuͤgen des
Frauenzimmers erzeigte ſich dennoch weit groͤſſer,
welche ſehr bittlich erſuchten, je eher je lieber Sor-
ge zu tragen, daß wir zu Schiffe giengen.

Wir ſprachen allen und jeden, die mit uns
fahren wolten, freundlich und troͤſtlich zu, lieſſen
ſie auch mit den beſten Speiſen und Wein alltaͤg-
lich tractiren. Demnach behielten die Hn. Portu-
gieſen nur noch 27. gefangen geweſene Chriſten-
Sclaven, welche ſie auf ihr redliches Wort, jedoch
nicht weiter, als biß in den erſten Portugieſiſchen
Hafen zu ſchaffen nochmahls theuer verſicherten.

Folgenden Morgens thaten wir die Reiſe
nach der Citadelle zum Gouverneur, und nahmen
meinen Lieutenant, wie auch meines Bruders
Faͤhndrich mit uns, weilen dieſe beyden redlichen
Officiers biß hieher noch das wenigſte von unſern

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[139/0149] Jndien mitzunehmen, und wenigſtens aufs Cap. zu bringen, weilen ſie noch keine Luſt haͤtten, ſo bald nach ihren Vater-Laͤndern zuruͤck zu kehren, ſondern ſich noch etwas verſuchen wolten. Mir kam dieſes recht a propos, derowegen ſagte ich ihnen, daß ſie ihre Equipage in Ordnung bringen, und ſich parat halten ſolten, naͤchſten Tags mit uns ab zu ſeegeln, immittelſt ſolten ſie ſich von dem Mittel-Tuche, Leder zu Hoſen, Lei- newand und allen dem, was zu Ausſtafirung ihrer Kleidung von noͤthen, nach Belieben und nach Nothdurfft ausleſen, das verſprochene Geld und Geſchenck aber vor unſerer Abreiſe ebenfalls richtig gezahlt bekommen. Wer war erfreuter, als dieſe Europæiſche Manns-Perſonen? Jedoch das Vergnuͤgen des Frauenzimmers erzeigte ſich dennoch weit groͤſſer, welche ſehr bittlich erſuchten, je eher je lieber Sor- ge zu tragen, daß wir zu Schiffe giengen. Wir ſprachen allen und jeden, die mit uns fahren wolten, freundlich und troͤſtlich zu, lieſſen ſie auch mit den beſten Speiſen und Wein alltaͤg- lich tractiren. Demnach behielten die Hn. Portu- gieſen nur noch 27. gefangen geweſene Chriſten- Sclaven, welche ſie auf ihr redliches Wort, jedoch nicht weiter, als biß in den erſten Portugieſiſchen Hafen zu ſchaffen nochmahls theuer verſicherten. Folgenden Morgens thaten wir die Reiſe nach der Citadelle zum Gouverneur, und nahmen meinen Lieutenant, wie auch meines Bruders Faͤhndrich mit uns, weilen dieſe beyden redlichen Officiers biß hieher noch das wenigſte von unſern gehab-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/149>, abgerufen am 22.11.2024.