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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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mögen, an Brod, Butter, Käse, Saltz, Ge-
würtze und dergleichen solten sie auch keinen Mangel
leiden. Wein und Brandtewein, nebst Toback,
soll sich auch zur Nothdurfft vor sie finden.

Dem Gouverneur gab ich, nachdem ich
mich mit den andern Capitains besprochen, dieses zur
Antwort, daß Sr. Excell. nur erstlich Ordre stel-
len möchten, die allerley Sachen von hier ab, und
auf Dero Citadelle bringen zu lassen, da wir denn
Morgen, oder Ubermorgen fernere Abrede unter
einander nehmen wolten. Mittlerweile gab ich das
Zeichen, daß erstlich des Gouverneurs auf dem
Platze stehende 4. Canonen abgefeuert, und die
Trompeter und Paucker uns zu den Taffeln ruf-
fen solten.

Von unsern Schiffen wurden also 50. Cano-
n
en gelöset, worauf die von der Citadelle antworte-
ten. Der Gouverneur, da er die Taffel-Zel-
ter ansahe, und erblickte, daß alles schon zum Spei-
sen parat war, sagte: "Meine Brüder! eure Com-
&q;plaisance
erstreckt sich gar zu weit, es beginnet dun-
&q;ckel zu werden, derowegen will ich mich mit den Mei-
&q;nigen nach Hause verfügen, in Erwartung der
&q;Ehre, euch Morgen um Mittags-Zeit bey mir zu
&q;sehen; Jedoch auf unabläßiges Bitten ließ er sich
dennoch aufhalten, und setzte sich so wohl, als alle
andere zur Taffel, bey welcher wir abermahls lucker
lebten, und unsern eigenen güldenen und silber-
nen Pocals und Bechern wenig Ruhe liessen,
indem wir bemerckten, daß der Gouverneur nichts
lieber tranck, als Canari-Sect, dessen wir ihm und
allen den Seinigen genugsam vorsetzen konten, weil

wir

moͤgen, an Brod, Butter, Kaͤſe, Saltz, Ge-
wuͤrtze und dergleichen ſolten ſie auch keinen Mangel
leiden. Wein und Brandtewein, nebſt Toback,
ſoll ſich auch zur Nothdurfft vor ſie finden.

Dem Gouverneur gab ich, nachdem ich
mich mit den andern Capitains beſprochen, dieſes zur
Antwort, daß Sr. Excell. nur erſtlich Ordre ſtel-
len moͤchten, die allerley Sachen von hier ab, und
auf Dero Citadelle bringen zu laſſen, da wir denn
Morgen, oder Ubermorgen fernere Abrede unter
einander nehmen wolten. Mittlerweile gab ich das
Zeichen, daß erſtlich des Gouverneurs auf dem
Platze ſtehende 4. Canonen abgefeuert, und die
Trompeter und Paucker uns zu den Taffeln ruf-
fen ſolten.

Von unſern Schiffen wurden alſo 50. Cano-
n
en geloͤſet, worauf die von der Citadelle antworte-
ten. Der Gouverneur, da er die Taffel-Zel-
ter anſahe, und erblickte, daß alles ſchon zum Spei-
ſen parat war, ſagte: „Meine Bruͤder! eure Com-
&q;plaiſance
erſtreckt ſich gaꝛ zu weit, es beginnet dun-
&q;ckel zu werden, derowegẽ will ich mich mit den Mei-
&q;nigen nach Hauſe verfuͤgen, in Erwartung der
&q;Ehre, euch Morgen um Mittags-Zeit bey mir zu
&q;ſehen; Jedoch auf unablaͤßiges Bitten ließ er ſich
dennoch aufhalten, und ſetzte ſich ſo wohl, als alle
andere zur Taffel, bey welcher wir abermahls lucker
lebten, und unſern eigenen guͤldenen und ſilber-
nen Pocals und Bechern wenig Ruhe lieſſen,
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[130/0140] moͤgen, an Brod, Butter, Kaͤſe, Saltz, Ge- wuͤrtze und dergleichen ſolten ſie auch keinen Mangel leiden. Wein und Brandtewein, nebſt Toback, ſoll ſich auch zur Nothdurfft vor ſie finden. Dem Gouverneur gab ich, nachdem ich mich mit den andern Capitains beſprochen, dieſes zur Antwort, daß Sr. Excell. nur erſtlich Ordre ſtel- len moͤchten, die allerley Sachen von hier ab, und auf Dero Citadelle bringen zu laſſen, da wir denn Morgen, oder Ubermorgen fernere Abrede unter einander nehmen wolten. Mittlerweile gab ich das Zeichen, daß erſtlich des Gouverneurs auf dem Platze ſtehende 4. Canonen abgefeuert, und die Trompeter und Paucker uns zu den Taffeln ruf- fen ſolten. Von unſern Schiffen wurden alſo 50. Cano- nen geloͤſet, worauf die von der Citadelle antworte- ten. Der Gouverneur, da er die Taffel-Zel- ter anſahe, und erblickte, daß alles ſchon zum Spei- ſen parat war, ſagte: „Meine Bruͤder! eure Com- &q;plaiſance erſtreckt ſich gaꝛ zu weit, es beginnet dun- &q;ckel zu werden, derowegẽ will ich mich mit den Mei- &q;nigen nach Hauſe verfuͤgen, in Erwartung der &q;Ehre, euch Morgen um Mittags-Zeit bey mir zu &q;ſehen; Jedoch auf unablaͤßiges Bitten ließ er ſich dennoch aufhalten, und ſetzte ſich ſo wohl, als alle andere zur Taffel, bey welcher wir abermahls lucker lebten, und unſern eigenen guͤldenen und ſilber- nen Pocals und Bechern wenig Ruhe lieſſen, indem wir bemerckten, daß der Gouverneur nichts lieber tranck, als Canari-Sect, deſſen wir ihm und allen den Seinigen genugſam vorſetzen konten, weil wir

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/140>, abgerufen am 22.11.2024.