13.) 12. Fässer Canari-Sect und eben so viel Fässer, die mit andern guten Weinen angefüllet waren.
14.) 24. Fässer Brandtewein.
Dieses waren die Haupt-Stücke, welche wir dem Gouverneur und seiner Familie zu verehren beschlossen hatten. Hierbey waren noch 6. der schönsten Türckischen Pferde und 50. Türcken- Sclaven.
Wir hielten davor, daß dieses doch ein ziem- lich ansehnliches Geschencke und Zeugnis unserer Redlichkeit vor die uns erwiesene Ehre und gute Bewirthung seyn möchte; Von unserm erbeute- ten Gelde, Gold und Silber aber viel Prahlens zu machen hielten wir nicht vor rathsam, sondern theileten solches unter einander in der Stille.
Biß an den Abend des dritten Tages wurde also mit der Theilung und Losung über die Güter zugebracht, und ein jedes an seinen gehörigen Ort in die Schiffe gebracht. Nachdem wir um die 2. gesunden Schiffe auch geloset, wovon das eine von den Portugiesen, das andere aber von meinem und meines Brudes Volcke besetzt wurde, liessen wir das blessirte Schiff dem Gouverneur zum Geschencke da liegen, denn es war uns doch eben nichts nütze, er aber konte es sich mit leichten Kosten ausbessern lassen.
Mein Bruder und ich bekamen 218. gefange- ne Barbaren auf unsere Schiffe, allein wir waren nicht gesonnen, diese Unfläter zu behalten, sondern nicht weiter als biß aufs Cap. mit zu führen, her-
nach
(h) 5
12.) 100. Centner allerley Sorten von Thee.
13.) 12. Faͤſſer Canari-Sect und eben ſo viel Faͤſſer, die mit andern guten Weinen angefuͤllet waren.
14.) 24. Faͤſſer Brandtewein.
Dieſes waren die Haupt-Stuͤcke, welche wir dem Gouverneur und ſeiner Familie zu verehren beſchloſſen hatten. Hierbey waren noch 6. der ſchoͤnſten Tuͤrckiſchen Pferde und 50. Tuͤrcken- Sclaven.
Wir hielten davor, daß dieſes doch ein ziem- lich anſehnliches Geſchencke und Zeugnis unſerer Redlichkeit vor die uns erwieſene Ehre und gute Bewirthung ſeyn moͤchte; Von unſerm erbeute- ten Gelde, Gold und Silber aber viel Prahlens zu machen hielten wir nicht vor rathſam, ſondern theileten ſolches unter einander in der Stille.
Biß an den Abend des dritten Tages wurde alſo mit der Theilung und Loſung uͤber die Guͤter zugebracht, und ein jedes an ſeinen gehoͤrigen Ort in die Schiffe gebracht. Nachdem wir um die 2. geſunden Schiffe auch geloſet, wovon das eine von den Portugieſen, das andere aber von meinem und meines Brudes Volcke beſetzt wurde, lieſſen wir das bleſſirte Schiff dem Gouverneur zum Geſchencke da liegen, denn es war uns doch eben nichts nuͤtze, er aber konte es ſich mit leichten Koſten ausbeſſern laſſen.
Mein Bruder und ich bekamen 218. gefange- ne Barbaren auf unſere Schiffe, allein wir waren nicht geſonnen, dieſe Unflaͤter zu behalten, ſondern nicht weiter als biß aufs Cap. mit zu fuͤhren, her-
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12.) 100. Centner allerley Sorten von Thee.
13.) 12. Faͤſſer Canari-Sect und eben ſo viel
Faͤſſer, die mit andern guten Weinen
angefuͤllet waren.
14.) 24. Faͤſſer Brandtewein.
Dieſes waren die Haupt-Stuͤcke, welche wir
dem Gouverneur und ſeiner Familie zu verehren
beſchloſſen hatten. Hierbey waren noch 6. der
ſchoͤnſten Tuͤrckiſchen Pferde und 50. Tuͤrcken-
Sclaven.
Wir hielten davor, daß dieſes doch ein ziem-
lich anſehnliches Geſchencke und Zeugnis unſerer
Redlichkeit vor die uns erwieſene Ehre und gute
Bewirthung ſeyn moͤchte; Von unſerm erbeute-
ten Gelde, Gold und Silber aber viel Prahlens
zu machen hielten wir nicht vor rathſam, ſondern
theileten ſolches unter einander in der Stille.
Biß an den Abend des dritten Tages wurde
alſo mit der Theilung und Loſung uͤber die Guͤter
zugebracht, und ein jedes an ſeinen gehoͤrigen Ort
in die Schiffe gebracht. Nachdem wir um die
2. geſunden Schiffe auch geloſet, wovon das eine
von den Portugieſen, das andere aber von meinem
und meines Brudes Volcke beſetzt wurde, lieſſen
wir das bleſſirte Schiff dem Gouverneur zum
Geſchencke da liegen, denn es war uns doch eben
nichts nuͤtze, er aber konte es ſich mit leichten Koſten
ausbeſſern laſſen.
Mein Bruder und ich bekamen 218. gefange-
ne Barbaren auf unſere Schiffe, allein wir waren
nicht geſonnen, dieſe Unflaͤter zu behalten, ſondern
nicht weiter als biß aufs Cap. mit zu fuͤhren, her-
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/131>, abgerufen am 24.11.2024.
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