Wir begaben uns demnach zur Taffel, schwärme- ten noch biß gegen Mitternacht unter Trompeten- und Paucken-Schall beym Canari-Sect, und be- gaben uns hernach sämmtlich zur Ruhe.
Folgenden Tages lebten wir noch herrlich und in Freuden, aber des nächstfolgenden Tages nahmen so wohl wir Brüder, als die Portugiesi- schen Capitains, in aller Frühe von dem Gouver- neur und seiner Familie, auch allen noch anwe- senden Gästen Abschied, und begaben uns auf die Reise nach unsern Schiffen, weil wir beyden Brü- der vorschützten, daß wir eine und andere wichtige Verrichtungen und sonderlich wegen des Leichen- Conducts hätten. Es hatte aber der liebreiche Gouverneur das Project zum Leichen-Conduct also gemacht:
1.) Die Gymnasiasten mit vorgetragenem Creutz und Fahnen.
2.) Die Studenten.
3.) Die ordinirte Clerisey.
4.) 1. Regiment Jnsulanischer Cavallerie.
5.) 1. Regiment Jnsulanischer Infanterie.
6.) Portugiesen, so viel als beliebig.
7.) Holländer, so viel als beliebig.
8.) Eine Jnsulanische Granadier-Com- pagnie.
9.) Der Leichen-Wagen, bey dem 6. Marschälle hergehen.
10.) Eine Jnsulanische Granadier-Com- pagnie.
11.) Portugiesen, so viel als beliebig.
12.) Holländer, so viel als beliebig.
13.) 1.
Wir begaben uns demnach zur Taffel, ſchwaͤrme- ten noch biß gegen Mitternacht unter Trompeten- und Paucken-Schall beym Canari-Sect, und be- gaben uns hernach ſaͤmmtlich zur Ruhe.
Folgenden Tages lebten wir noch herrlich und in Freuden, aber des naͤchſtfolgenden Tages nahmen ſo wohl wir Bruͤder, als die Portugieſi- ſchen Capitains, in aller Fruͤhe von dem Gouver- neur und ſeiner Familie, auch allen noch anwe- ſenden Gaͤſten Abſchied, und begaben uns auf die Reiſe nach unſern Schiffen, weil wir beyden Bruͤ- der vorſchuͤtzten, daß wir eine und andere wichtige Verrichtungen und ſonderlich wegen des Leichen- Conducts haͤtten. Es hatte aber der liebreiche Gouverneur das Project zum Leichen-Conduct alſo gemacht:
1.) Die Gymnaſiaſten mit vorgetragenem Creutz und Fahnen.
2.) Die Studenten.
3.) Die ordinirte Cleriſey.
4.) 1. Regiment Jnſulaniſcher Cavallerie.
5.) 1. Regiment Jnſulaniſcher Infanterie.
6.) Portugieſen, ſo viel als beliebig.
7.) Hollaͤnder, ſo viel als beliebig.
8.) Eine Jnſulaniſche Granadier-Com- pagnie.
9.) Der Leichen-Wagen, bey dem 6. Marſchaͤlle hergehen.
10.) Eine Jnſulaniſche Granadier-Com- pagnie.
11.) Portugieſen, ſo viel als beliebig.
12.) Hollaͤnder, ſo viel als beliebig.
13.) 1.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0119"n="109"/>
Wir begaben uns demnach zur Taffel, ſchwaͤrme-<lb/>
ten noch biß gegen Mitternacht unter Trompeten-<lb/>
und Paucken-Schall beym <hirendition="#aq">Canari-</hi>Sect, und be-<lb/>
gaben uns hernach ſaͤmmtlich zur Ruhe.</p><lb/><p>Folgenden Tages lebten wir noch herrlich<lb/>
und in Freuden, aber des naͤchſtfolgenden Tages<lb/>
nahmen ſo wohl wir Bruͤder, als die Portugieſi-<lb/>ſchen <hirendition="#aq">Capitains,</hi> in aller Fruͤhe von dem <hirendition="#aq">Gouver-<lb/>
neur</hi> und ſeiner <hirendition="#aq">Familie,</hi> auch allen noch anwe-<lb/>ſenden Gaͤſten Abſchied, und begaben uns auf die<lb/>
Reiſe nach unſern Schiffen, weil wir beyden Bruͤ-<lb/>
der vorſchuͤtzten, daß wir eine und andere wichtige<lb/>
Verrichtungen und ſonderlich wegen des Leichen-<lb/><hirendition="#aq">Conducts</hi> haͤtten. Es hatte aber der liebreiche<lb/><hirendition="#aq">Gouverneur</hi> das <hirendition="#aq">Project</hi> zum Leichen-<hirendition="#aq">Conduct</hi><lb/>
alſo gemacht:</p><lb/><list><item>1.) Die <hirendition="#aq">Gymnaſiaſt</hi>en mit vorgetragenem<lb/>
Creutz und Fahnen.</item><lb/><item>2.) Die <hirendition="#aq">Student</hi>en.</item><lb/><item>3.) Die <hirendition="#aq">ordinir</hi>te <hirendition="#aq">Cleriſey.</hi></item><lb/><item>4.) 1. <hirendition="#aq">Regiment</hi> Jnſulaniſcher <hirendition="#aq">Cavallerie.</hi></item><lb/><item>5.) 1. <hirendition="#aq">Regiment</hi> Jnſulaniſcher <hirendition="#aq">Infanterie.</hi></item><lb/><item>6.) Portugieſen, ſo viel als beliebig.</item><lb/><item>7.) Hollaͤnder, ſo viel als beliebig.</item><lb/><item>8.) Eine Jnſulaniſche <hirendition="#aq">Granadier-Com-<lb/>
pagnie.</hi></item><lb/><item>9.) <hirendition="#fr">Der Leichen-Wagen, bey dem 6.<lb/>
Marſchaͤlle hergehen.</hi></item><lb/><item>10.) Eine Jnſulaniſche <hirendition="#aq">Granadier-Com-<lb/>
pagnie.</hi></item><lb/><item>11.) Portugieſen, ſo viel als beliebig.</item><lb/><item>12.) Hollaͤnder, ſo viel als beliebig.</item></list><lb/><fwplace="bottom"type="catch">13.) 1.</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[109/0119]
Wir begaben uns demnach zur Taffel, ſchwaͤrme-
ten noch biß gegen Mitternacht unter Trompeten-
und Paucken-Schall beym Canari-Sect, und be-
gaben uns hernach ſaͤmmtlich zur Ruhe.
Folgenden Tages lebten wir noch herrlich
und in Freuden, aber des naͤchſtfolgenden Tages
nahmen ſo wohl wir Bruͤder, als die Portugieſi-
ſchen Capitains, in aller Fruͤhe von dem Gouver-
neur und ſeiner Familie, auch allen noch anwe-
ſenden Gaͤſten Abſchied, und begaben uns auf die
Reiſe nach unſern Schiffen, weil wir beyden Bruͤ-
der vorſchuͤtzten, daß wir eine und andere wichtige
Verrichtungen und ſonderlich wegen des Leichen-
Conducts haͤtten. Es hatte aber der liebreiche
Gouverneur das Project zum Leichen-Conduct
alſo gemacht:
1.) Die Gymnaſiaſten mit vorgetragenem
Creutz und Fahnen.
2.) Die Studenten.
3.) Die ordinirte Cleriſey.
4.) 1. Regiment Jnſulaniſcher Cavallerie.
5.) 1. Regiment Jnſulaniſcher Infanterie.
6.) Portugieſen, ſo viel als beliebig.
7.) Hollaͤnder, ſo viel als beliebig.
8.) Eine Jnſulaniſche Granadier-Com-
pagnie.
9.) Der Leichen-Wagen, bey dem 6.
Marſchaͤlle hergehen.
10.) Eine Jnſulaniſche Granadier-Com-
pagnie.
11.) Portugieſen, ſo viel als beliebig.
12.) Hollaͤnder, ſo viel als beliebig.
13.) 1.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/119>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.