Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite
2. Flinten
4. Paar Bistolen, anbey

12. Mann der auserlesensten Granadiers, die
ich vor die besten halte. Mir träumet, daß

Messeigneurs ein kleines Feuer-Werck spie-
len wollen, worzu ich
gratulire, und so offt
ich einen
Mortier abfeuren höre, 12. Canonen
auf unsern Schiffen werde lösen lassen, weil
wir mit dem Barbarischen Pulver, wie ich
fast nicht gemeint, noch einen wichtigen
Vorrath von Pulver haben.

Anbey folgen die verlangten 2. Kleider
mit goldenen
Espagnen bordirt, wie auch 2. mit
Espagnen bordirte Hüthe, 2. Paar Perlen far-
bene Strümpffe und noch etliche Anziehe
Wäsche.

Auf unsern Schiffen stehet, GOtt Lob,
alles wohl: denn unsere
Patienten bessern
sich, und ist seit meinem letztern
Rapport kei-
ner gestorben, wohl aber noch
2. blessirte
Barbaren, die ich ohne Gesang und Klang
habe in die See werffen lassen. Hergegen
habe ich den Cörper meines lieben
Camera-
d
en, des erschossenen Lieutenants, noch zu
unterst im Schiffe auf dem
Ballost liegen, in
Hoffnung, daß sie demselben ein ehrlich Be-
gräbniß auf dem Lande
procuriren werden.
Ubrigens, in Erwartung fernerer
Ordre, be-
harre mit schuldigst-gehorsamsten
Respect

Messeigneurs
le votre
E. H. Dimbourg.

P. S. Meine Herrn sollen bey Dero zurück-

kunfft
2. Flinten
4. Paar Biſtolen, anbey

12. Mann der auserleſenſten Granadiers, die
ich vor die beſten halte. Mir traͤumet, daß

Mesſeigneurs ein kleines Feuer-Werck ſpie-
len wollen, worzu ich
gratulire, und ſo offt
ich einen
Mortier abfeuren hoͤre, 12. Canonen
auf unſern Schiffen werde loͤſen laſſen, weil
wir mit dem Barbariſchen Pulver, wie ich
faſt nicht gemeint, noch einen wichtigen
Vorrath von Pulver haben.

Anbey folgen die verlangten 2. Kleider
mit goldenen
Eſpagnen bordirt, wie auch 2. mit
Eſpagnen bordirte Huͤthe, 2. Paar Perlen far-
bene Struͤmpffe und noch etliche Anziehe
Waͤſche.

Auf unſern Schiffen ſtehet, GOtt Lob,
alles wohl: denn unſere
Patienten beſſern
ſich, und iſt ſeit meinem letztern
Rapport kei-
ner geſtorben, wohl aber noch
2. bleſſirte
Barbaren, die ich ohne Geſang und Klang
habe in die See werffen laſſen. Hergegen
habe ich den Coͤrper meines lieben
Camera-
d
en, des erſchoſſenen Lieutenants, noch zu
unterſt im Schiffe auf dem
Balloſt liegen, in
Hoffnung, daß ſie demſelben ein ehrlich Be-
graͤbniß auf dem Lande
procuriren werden.
Ubrigens, in Erwartung fernerer
Ordre, be-
harre mit ſchuldigſt-gehorſamſten
Reſpect

Meſſeigneurs
le votre
E. H. Dimbourg.

P. S. Meine Herrn ſollen bey Dero zuruͤck-

kunfft
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div>
              <pb facs="#f0108" n="98"/>
              <list>
                <item>2. <hi rendition="#fr">Flinten</hi></item><lb/>
                <item>4. <hi rendition="#fr">Paar Bi&#x017F;tolen, anbey</hi></item>
              </list><lb/>
              <p>12. <hi rendition="#fr">Mann der auserle&#x017F;en&#x017F;ten</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Granadiers,</hi></hi> <hi rendition="#fr">die<lb/>
ich vor die be&#x017F;ten halte. Mir tra&#x0364;umet, daß</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mes&#x017F;eigneurs</hi></hi> <hi rendition="#fr">ein kleines Feuer-Werck &#x017F;pie-<lb/>
len wollen, worzu ich</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">gratuli</hi></hi><hi rendition="#fr">re, und &#x017F;o offt<lb/>
ich einen</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Mortier</hi></hi> <hi rendition="#fr">abfeuren ho&#x0364;re,</hi> 12. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Canon</hi></hi><hi rendition="#fr">en<lb/>
auf un&#x017F;ern Schiffen werde lo&#x0364;&#x017F;en la&#x017F;&#x017F;en, weil<lb/>
wir mit dem Barbari&#x017F;chen Pulver, wie ich<lb/>
fa&#x017F;t nicht gemeint, noch einen wichtigen<lb/>
Vorrath von Pulver haben.</hi></p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Anbey folgen die verlangten 2. Kleider<lb/>
mit goldenen</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E&#x017F;pagn</hi></hi><hi rendition="#fr">en</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">bordi</hi></hi><hi rendition="#fr">rt,</hi> wie auch 2. mit<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">E&#x017F;pagn</hi></hi><hi rendition="#fr">en</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">bordir</hi></hi><hi rendition="#fr">te Hu&#x0364;the, 2. Paar Perlen far-<lb/>
bene Stru&#x0364;mpffe und noch etliche Anziehe<lb/>
Wa&#x0364;&#x017F;che.</hi></p><lb/>
              <p><hi rendition="#fr">Auf un&#x017F;ern Schiffen &#x017F;tehet, GOtt Lob,<lb/>
alles wohl: denn un&#x017F;ere</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Patient</hi></hi><hi rendition="#fr">en be&#x017F;&#x017F;ern<lb/>
&#x017F;ich, und i&#x017F;t &#x017F;eit meinem letztern</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Rapport</hi></hi><hi rendition="#fr">kei-<lb/>
ner ge&#x017F;torben, wohl aber noch</hi> 2. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">ble&#x017F;&#x017F;ir</hi></hi><hi rendition="#fr">te<lb/>
Barbaren, die ich ohne Ge&#x017F;ang und Klang<lb/>
habe in die See werffen la&#x017F;&#x017F;en. Hergegen<lb/>
habe ich den Co&#x0364;rper meines lieben</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Camera-<lb/>
d</hi></hi><hi rendition="#fr">en, des er&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;enen</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Lieutenants,</hi></hi> <hi rendition="#fr">noch zu<lb/>
unter&#x017F;t im Schiffe auf dem</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ballo&#x017F;t</hi></hi> <hi rendition="#fr">liegen, in<lb/>
Hoffnung, daß &#x017F;ie dem&#x017F;elben ein ehrlich Be-<lb/>
gra&#x0364;bniß auf dem Lande</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">procurir</hi></hi><hi rendition="#fr">en werden.<lb/>
Ubrigens, in Erwartung fernerer</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ordre,</hi></hi> <hi rendition="#fr">be-<lb/>
harre mit &#x017F;chuldig&#x017F;t-gehor&#x017F;am&#x017F;ten</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Re&#x017F;pect</hi></hi></p><lb/>
              <closer>
                <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Me&#x017F;&#x017F;eigneurs<lb/>
le votre<lb/>
E. H. Dimbourg.</hi> </hi> </hi> </salute>
              </closer><lb/>
              <postscript>
                <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">P. S.</hi></hi> Meine Herrn &#x017F;ollen bey Dero zuru&#x0364;ck-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">kunfft</fw><lb/></p>
              </postscript>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[98/0108] 2. Flinten 4. Paar Biſtolen, anbey 12. Mann der auserleſenſten Granadiers, die ich vor die beſten halte. Mir traͤumet, daß Mesſeigneurs ein kleines Feuer-Werck ſpie- len wollen, worzu ich gratulire, und ſo offt ich einen Mortier abfeuren hoͤre, 12. Canonen auf unſern Schiffen werde loͤſen laſſen, weil wir mit dem Barbariſchen Pulver, wie ich faſt nicht gemeint, noch einen wichtigen Vorrath von Pulver haben. Anbey folgen die verlangten 2. Kleider mit goldenen Eſpagnen bordirt, wie auch 2. mit Eſpagnen bordirte Huͤthe, 2. Paar Perlen far- bene Struͤmpffe und noch etliche Anziehe Waͤſche. Auf unſern Schiffen ſtehet, GOtt Lob, alles wohl: denn unſere Patienten beſſern ſich, und iſt ſeit meinem letztern Rapport kei- ner geſtorben, wohl aber noch 2. bleſſirte Barbaren, die ich ohne Geſang und Klang habe in die See werffen laſſen. Hergegen habe ich den Coͤrper meines lieben Camera- den, des erſchoſſenen Lieutenants, noch zu unterſt im Schiffe auf dem Balloſt liegen, in Hoffnung, daß ſie demſelben ein ehrlich Be- graͤbniß auf dem Lande procuriren werden. Ubrigens, in Erwartung fernerer Ordre, be- harre mit ſchuldigſt-gehorſamſten Reſpect Meſſeigneurs le votre E. H. Dimbourg. P. S. Meine Herrn ſollen bey Dero zuruͤck- kunfft

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/108
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/108>, abgerufen am 24.11.2024.