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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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alles, was euch versprochen worden, redlich wird ge-
halten werden.

Mir aber, sprach er ferner, werdet ihr doch nicht
übel auslegen, wenn ich dann und wann etliche
Tage mich auf jener grössern Jnsul bey guten
Freunden aufhalte, jedoch öffters sehe, was ihr
macht, das Commando dem ältesten Officier
überlasse, und vor eure Verpflegung Sorge trage.

Jhr seyd, antwortete der stärckste unter ihnen,
der beste Capitain von der Welt, thut, was euch
gefällt, verschafft uns nur allhier gut Fressen und
Sauffen, und hernach eine gute Fahrt, wobey
wir noch was erwerben können. Die andern
stimmeten diesen bey, und baten sich aus, man
solte sie nur allhier auf dieser Jnsul bey ihrer Lust
lassen, Boßheiten wolten sie nicht begehen.

Wohlan! weil ihr so redlich seyd, (redete ich
zu ihnen) will ich euch auf instehenden Johannis-
Tag vor mein particulier 3. Faß Wein herüber
senden, ohne was andere thun werden. He Vivat!
rieffen alle, und wurffen die Mützen in die Höhe.

Hierauf fiengen sie an, Gesundheiten zu trincken,
auch die Hände wieder an ihren Hütten-Bau zu le-
gen, weßwegen ich den Capitain Horn ein wenig auf
die Seite zohe, und zu ihm sagte: Diese Leute sind
von Natur weit raisonnabler, als wir uns eingebil-
det haben; wer hätte dergleichen Resolution in ih-
nen suchen sollen? Jnzwischen kömmt sie recht a pro-
pos,
und gereicht zu meinem grösten Vergnügen,
daß wir sogleich alle zusammen vor den Alt-Vater tre-
ten können. Horn gab hierauf zur Antwort: Es ist
wahr, nun glaube ich dem Satze, daß das Geld, der

Wein,

alles, was euch verſprochen worden, redlich wird ge-
halten werden.

Mir aber, ſprach er ferner, werdet ihr doch nicht
uͤbel auslegen, wenn ich dann und wann etliche
Tage mich auf jener groͤſſern Jnſul bey guten
Freunden aufhalte, jedoch oͤffters ſehe, was ihr
macht, das Commando dem aͤlteſten Officier
uͤberlaſſe, und vor eure Verpflegung Sorge trage.

Jhr ſeyd, antwortete der ſtaͤrckſte unter ihnen,
der beſte Capitain von der Welt, thut, was euch
gefaͤllt, verſchafft uns nur allhier gut Freſſen und
Sauffen, und hernach eine gute Fahrt, wobey
wir noch was erwerben koͤnnen. Die andern
ſtimmeten dieſen bey, und baten ſich aus, man
ſolte ſie nur allhier auf dieſer Jnſul bey ihrer Luſt
laſſen, Boßheiten wolten ſie nicht begehen.

Wohlan! weil ihr ſo redlich ſeyd, (redete ich
zu ihnen) will ich euch auf inſtehenden Johannis-
Tag vor mein particulier 3. Faß Wein heruͤber
ſenden, ohne was andere thun werden. He Vivat!
rieffen alle, und wurffen die Muͤtzen in die Hoͤhe.

Hierauf fiengen ſie an, Geſundheiten zu trincken,
auch die Haͤnde wieder an ihren Huͤtten-Bau zu le-
gen, weßwegen ich den Capitain Horn ein wenig auf
die Seite zohe, und zu ihm ſagte: Dieſe Leute ſind
von Natur weit raiſonnabler, als wir uns eingebil-
det haben; wer haͤtte dergleichen Reſolution in ih-
nen ſuchen ſollen? Jnzwiſchen koͤm̃t ſie recht a pro-
pos,
und gereicht zu meinem groͤſten Vergnuͤgen,
daß wir ſogleich alle zuſam̃en vor den Alt-Vater tre-
ten koͤnnen. Horn gab hierauf zur Antwort: Es iſt
wahr, nun glaube ich dem Satze, daß das Geld, der

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[44/0052] alles, was euch verſprochen worden, redlich wird ge- halten werden. Mir aber, ſprach er ferner, werdet ihr doch nicht uͤbel auslegen, wenn ich dann und wann etliche Tage mich auf jener groͤſſern Jnſul bey guten Freunden aufhalte, jedoch oͤffters ſehe, was ihr macht, das Commando dem aͤlteſten Officier uͤberlaſſe, und vor eure Verpflegung Sorge trage. Jhr ſeyd, antwortete der ſtaͤrckſte unter ihnen, der beſte Capitain von der Welt, thut, was euch gefaͤllt, verſchafft uns nur allhier gut Freſſen und Sauffen, und hernach eine gute Fahrt, wobey wir noch was erwerben koͤnnen. Die andern ſtimmeten dieſen bey, und baten ſich aus, man ſolte ſie nur allhier auf dieſer Jnſul bey ihrer Luſt laſſen, Boßheiten wolten ſie nicht begehen. Wohlan! weil ihr ſo redlich ſeyd, (redete ich zu ihnen) will ich euch auf inſtehenden Johannis- Tag vor mein particulier 3. Faß Wein heruͤber ſenden, ohne was andere thun werden. He Vivat! rieffen alle, und wurffen die Muͤtzen in die Hoͤhe. Hierauf fiengen ſie an, Geſundheiten zu trincken, auch die Haͤnde wieder an ihren Huͤtten-Bau zu le- gen, weßwegen ich den Capitain Horn ein wenig auf die Seite zohe, und zu ihm ſagte: Dieſe Leute ſind von Natur weit raiſonnabler, als wir uns eingebil- det haben; wer haͤtte dergleichen Reſolution in ih- nen ſuchen ſollen? Jnzwiſchen koͤm̃t ſie recht a pro- pos, und gereicht zu meinem groͤſten Vergnuͤgen, daß wir ſogleich alle zuſam̃en vor den Alt-Vater tre- ten koͤnnen. Horn gab hierauf zur Antwort: Es iſt wahr, nun glaube ich dem Satze, daß das Geld, der Wein,

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/52>, abgerufen am 22.11.2024.