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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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haben, wenn sie gewust hätten, daß wir so nahe wä-
ren.

Es war, wie gesagt, dieses eine ungemein finste-
re Nacht und gewaltiger Regen, weil es eben hie-
selbst im Winter | war, derowegen legten wir uns
einige Stunden zur Ruhe, wiewohl in meine Au-
gen kam kein Schlaff, derowegen stund ich wieder
auf, ließ mir Caffee zubereiten, rauchte Toback,
legte die Uhr vor mich auf den Tisch, und wartete
mit sehnlichen Verlangen, biß die Stunde heran
kam, da wir das Signal aus unsern Canonen ge-
ben wolten. Capitain Horn wurde zur rechten
Zeit munter, derowegen liessen wir auch unsere
übrigen Freunde wecken, gaben sodann eine Sal-
ve
aus 6. Canonnen, liessen 12. Raqueten steigen, und
wiederholten solches 2. mahl, da denn die Felsen-
burger alles ihr Geschütz, kurtz hinter einander her,
löseten, und an verschiedenen Orten Raqueten stei-
gen liessen, mit welchen Lust-Feuern denn conti-
nui
rt wurde, biß endlich der helle Tag anbrach.
Wie nun schon gestern verabredet worden, daß
ich erstlich allein hinüber fahren, dem Alt-Vater
den Respect erweisen, und ihm unsere Ankunfft mel-
den, auch erfragen solte, welche Personen auf klei-
nen Felsenburg etwa zurück bleiben müsten; so
war ich gleich im Begriff, ins Boot zu steigen, und
mich von etlichen Matrosen hinüber setzen zu las-
sen, als wir eben drey Groß-Felsenburgische Boote
auf uns zu kommen sahen, deren jedes 4. Manns-
Personen in sich hatte, und die unser Schiff noch
weit von ferne schon vor das rechte erkannt, blieb
also noch zurück. Lebt der Alt-Vater noch?

Dieses
(C 3)

haben, wenn ſie gewuſt haͤtten, daß wir ſo nahe waͤ-
ren.

Es war, wie geſagt, dieſes eine ungemein finſte-
re Nacht und gewaltiger Regen, weil es eben hie-
ſelbſt im Winter | war, derowegen legten wir uns
einige Stunden zur Ruhe, wiewohl in meine Au-
gen kam kein Schlaff, derowegen ſtund ich wieder
auf, ließ mir Caffeé zubereiten, rauchte Toback,
legte die Uhr vor mich auf den Tiſch, und wartete
mit ſehnlichen Verlangen, biß die Stunde heran
kam, da wir das Signal aus unſern Canonen ge-
ben wolten. Capitain Horn wurde zur rechten
Zeit munter, derowegen lieſſen wir auch unſere
uͤbrigen Freunde wecken, gaben ſodann eine Sal-
ve
aus 6. Canonnen, lieſſen 12. Raqueten ſteigen, und
wiederholten ſolches 2. mahl, da denn die Felſen-
burger alles ihr Geſchuͤtz, kurtz hinter einander her,
loͤſeten, und an verſchiedenen Orten Raqueten ſtei-
gen lieſſen, mit welchen Luſt-Feuern denn conti-
nui
rt wurde, biß endlich der helle Tag anbrach.
Wie nun ſchon geſtern verabredet worden, daß
ich erſtlich allein hinuͤber fahren, dem Alt-Vater
den Reſpect erweiſen, und ihm unſere Ankunfft mel-
den, auch erfragen ſolte, welche Perſonen auf klei-
nen Felſenburg etwa zuruͤck bleiben muͤſten; ſo
war ich gleich im Begriff, ins Boot zu ſteigen, und
mich von etlichen Matroſen hinuͤber ſetzen zu laſ-
ſen, als wir eben drey Groß-Felſenburgiſche Boote
auf uns zu kommen ſahen, deren jedes 4. Manns-
Perſonen in ſich hatte, und die unſer Schiff noch
weit von ferne ſchon vor das rechte erkannt, blieb
alſo noch zuruͤck. Lebt der Alt-Vater noch?

Dieſes
(C 3)
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[37/0045] haben, wenn ſie gewuſt haͤtten, daß wir ſo nahe waͤ- ren. Es war, wie geſagt, dieſes eine ungemein finſte- re Nacht und gewaltiger Regen, weil es eben hie- ſelbſt im Winter | war, derowegen legten wir uns einige Stunden zur Ruhe, wiewohl in meine Au- gen kam kein Schlaff, derowegen ſtund ich wieder auf, ließ mir Caffeé zubereiten, rauchte Toback, legte die Uhr vor mich auf den Tiſch, und wartete mit ſehnlichen Verlangen, biß die Stunde heran kam, da wir das Signal aus unſern Canonen ge- ben wolten. Capitain Horn wurde zur rechten Zeit munter, derowegen lieſſen wir auch unſere uͤbrigen Freunde wecken, gaben ſodann eine Sal- ve aus 6. Canonnen, lieſſen 12. Raqueten ſteigen, und wiederholten ſolches 2. mahl, da denn die Felſen- burger alles ihr Geſchuͤtz, kurtz hinter einander her, loͤſeten, und an verſchiedenen Orten Raqueten ſtei- gen lieſſen, mit welchen Luſt-Feuern denn conti- nuirt wurde, biß endlich der helle Tag anbrach. Wie nun ſchon geſtern verabredet worden, daß ich erſtlich allein hinuͤber fahren, dem Alt-Vater den Reſpect erweiſen, und ihm unſere Ankunfft mel- den, auch erfragen ſolte, welche Perſonen auf klei- nen Felſenburg etwa zuruͤck bleiben muͤſten; ſo war ich gleich im Begriff, ins Boot zu ſteigen, und mich von etlichen Matroſen hinuͤber ſetzen zu laſ- ſen, als wir eben drey Groß-Felſenburgiſche Boote auf uns zu kommen ſahen, deren jedes 4. Manns- Perſonen in ſich hatte, und die unſer Schiff noch weit von ferne ſchon vor das rechte erkannt, blieb alſo noch zuruͤck. Lebt der Alt-Vater noch? Dieſes (C 3)

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/45>, abgerufen am 22.11.2024.