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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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stund ich auch auf, und leistete ihnen| Gesellschafft.
Mons. van Blac erzählete von vielen Wunder-Din-
gen der Natur, die er auf seinen Reisen ange-
merckt hatte, und wir beyde höreten ihm fleißig zu,
mithin wurde uns die Zeit gar nicht lang, allein,
wir erschracken ziemlichermassen, da plötzlich ge-
gen uns über, aus der Felsen-Klufft eine Feuer-
Flamme in die Höhe fuhr, eben als wenn Colofo-
nium
durch ein starckes Rohr wäre geblasen wor-
den. Wir sahen einander stillschweigend an, und
wusten nicht, was wir davon sagen oder dencken sol-
ten, Mons. van Blac aber sahe nach seiner Uhr,
und sagte: Es ist itzo accurat die Mitternachts-
Stunde eingetreten, entweder hat der Satan sein
Spiel, oder es ist eine entzündete Schwefel- oder
Salpeter-Dunst gewesen. Jch gab ihm Beyfall,
etwa 4. oder 5. Minuten hernach aber, kam eben
dergleichen Flamme zum andern mahle, und wie-
der nach so langer Zeit, zum dritten mahle heraus
gefahren; weiln wir nun solchergestalt glaubten,
es würde dieses noch öffter geschehen, so weckten
wir die nahe liegenden Mons. Wolffgangen und
Litzbergen nebst noch einigen andern auf, und die-
se hatten sich kaum ermuntert, auch angehöret,
was passirt war, als eben dergleichen Blitz zum
4ten mahle geschahe, und alle 4. biß 5. Minuten
ordentlich wieder holt wurde. Endlich da er zum
12ten mahle heraus gefahren war, sahe Mons. van
Blac
abermahls nach seiner Uhr, und sagte: Was
gilts? wenn es ein Spielfechten des Satans ist,
so wird es nun bald ein Ende haben, denn die
Mitternachts-Stunde ist bald vorbey.

Kaum

ſtund ich auch auf, und leiſtete ihnen| Geſellſchafft.
Monſ. van Blac erzaͤhlete von vielen Wunder-Din-
gen der Natur, die er auf ſeinen Reiſen ange-
merckt hatte, und wir beyde hoͤreten ihm fleißig zu,
mithin wurde uns die Zeit gar nicht lang, allein,
wir erſchracken ziemlichermaſſen, da ploͤtzlich ge-
gen uns uͤber, aus der Felſen-Klufft eine Feuer-
Flamme in die Hoͤhe fuhr, eben als wenn Colofo-
nium
durch ein ſtarckes Rohr waͤre geblaſen wor-
den. Wir ſahen einander ſtillſchweigend an, und
wuſten nicht, was wir davon ſagen oder dencken ſol-
ten, Monſ. van Blac aber ſahe nach ſeiner Uhr,
und ſagte: Es iſt itzo accurat die Mitternachts-
Stunde eingetreten, entweder hat der Satan ſein
Spiel, oder es iſt eine entzuͤndete Schwefel- oder
Salpeter-Dunſt geweſen. Jch gab ihm Beyfall,
etwa 4. oder 5. Minuten hernach aber, kam eben
dergleichen Flamme zum andern mahle, und wie-
der nach ſo langer Zeit, zum dritten mahle heraus
gefahren; weiln wir nun ſolchergeſtalt glaubten,
es wuͤrde dieſes noch oͤffter geſchehen, ſo weckten
wir die nahe liegenden Monſ. Wolffgangen und
Litzbergen nebſt noch einigen andern auf, und die-
ſe hatten ſich kaum ermuntert, auch angehoͤret,
was paſſirt war, als eben dergleichen Blitz zum
4ten mahle geſchahe, und alle 4. biß 5. Minuten
ordentlich wieder holt wurde. Endlich da er zum
12ten mahle heraus gefahren war, ſahe Monſ. van
Blac
abermahls nach ſeiner Uhr, und ſagte: Was
gilts? wenn es ein Spielfechten des Satans iſt,
ſo wird es nun bald ein Ende haben, denn die
Mitternachts-Stunde iſt bald vorbey.

Kaum
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[312/0320] ſtund ich auch auf, und leiſtete ihnen| Geſellſchafft. Monſ. van Blac erzaͤhlete von vielen Wunder-Din- gen der Natur, die er auf ſeinen Reiſen ange- merckt hatte, und wir beyde hoͤreten ihm fleißig zu, mithin wurde uns die Zeit gar nicht lang, allein, wir erſchracken ziemlichermaſſen, da ploͤtzlich ge- gen uns uͤber, aus der Felſen-Klufft eine Feuer- Flamme in die Hoͤhe fuhr, eben als wenn Colofo- nium durch ein ſtarckes Rohr waͤre geblaſen wor- den. Wir ſahen einander ſtillſchweigend an, und wuſten nicht, was wir davon ſagen oder dencken ſol- ten, Monſ. van Blac aber ſahe nach ſeiner Uhr, und ſagte: Es iſt itzo accurat die Mitternachts- Stunde eingetreten, entweder hat der Satan ſein Spiel, oder es iſt eine entzuͤndete Schwefel- oder Salpeter-Dunſt geweſen. Jch gab ihm Beyfall, etwa 4. oder 5. Minuten hernach aber, kam eben dergleichen Flamme zum andern mahle, und wie- der nach ſo langer Zeit, zum dritten mahle heraus gefahren; weiln wir nun ſolchergeſtalt glaubten, es wuͤrde dieſes noch oͤffter geſchehen, ſo weckten wir die nahe liegenden Monſ. Wolffgangen und Litzbergen nebſt noch einigen andern auf, und die- ſe hatten ſich kaum ermuntert, auch angehoͤret, was paſſirt war, als eben dergleichen Blitz zum 4ten mahle geſchahe, und alle 4. biß 5. Minuten ordentlich wieder holt wurde. Endlich da er zum 12ten mahle heraus gefahren war, ſahe Monſ. van Blac abermahls nach ſeiner Uhr, und ſagte: Was gilts? wenn es ein Spielfechten des Satans iſt, ſo wird es nun bald ein Ende haben, denn die Mitternachts-Stunde iſt bald vorbey. Kaum

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/320>, abgerufen am 22.11.2024.