ten wir einander auf, da sich aber Mons. van Blac ermunterte, sprach er: Jch könte mich nun fast der Mühe überheben, den grossen Berg zu be- steigen, denn ich habe ihn heute Nacht im Trau- me schon bestiegen, aber wenn ich noch daran ge- dencke, so stehen mir die Haare zu Berge, denn da wir kaum halb hinauf waren, kamen uns aus einer düstern Höle 12. grosse Vögel, so schwartz als die Raben, und noch grösser, als die Gänse, ent- gegen geflogen, und schwungen sich in die Lufft, ich wagte mich in die Felsen-Klufft oder Höle, erblickte aber etliche unbekandte grimmige Thiere, deren Gestalt recht entsetzlich war, so, daß ich, ob sie mir gleich nichts thaten, nur von dem blossen Anblicke doch noch zitterte, als man mich auf- weckte.
Wir hatten demnach unsern Spaaß mit Mons. van Blac über dieses Gesichte, und sagten endlich, wenn er denn so furchtsm wäre, wolten wir unsere Lust-Reise nach dem Berge lieber einstellen, und zurück nach Groß-Felsenburg fahren, allein, er protestirte wider das letztere, und sagte: er wolle nun doch mit rechtem Ernste versuchen, wie hoch er an der grossen Felsen-Spitze hinauf klet- tern könne.
Demnach begaben wir Groß-Felsenburger, als wir ein gutes Früh-Stück ein-auch einen ziem- lichen Theil Speise und Geträncke zur Vorsorge mit auf den Weg genommen, uns sämmtlich allein auf die Reise, denn der Capitain Horn gab auf unser Nöthigen zu verstehen, daß er eben die- sen Tag mit seinen Leten ein solches Stück Arbeit
vor
ten wir einander auf, da ſich aber Monſ. van Blac ermunterte, ſprach er: Jch koͤnte mich nun faſt der Muͤhe uͤberheben, den groſſen Berg zu be- ſteigen, denn ich habe ihn heute Nacht im Trau- me ſchon beſtiegen, aber wenn ich noch daran ge- dencke, ſo ſtehen mir die Haare zu Berge, denn da wir kaum halb hinauf waren, kamen uns aus einer duͤſtern Hoͤle 12. groſſe Voͤgel, ſo ſchwartz als die Raben, und noch groͤſſer, als die Gaͤnſe, ent- gegen geflogen, und ſchwungen ſich in die Lufft, ich wagte mich in die Felſen-Klufft oder Hoͤle, erblickte aber etliche unbekandte grimmige Thiere, deren Geſtalt recht entſetzlich war, ſo, daß ich, ob ſie mir gleich nichts thaten, nur von dem bloſſen Anblicke doch noch zitterte, als man mich auf- weckte.
Wir hatten demnach unſern Spaaß mit Monſ. van Blac uͤber dieſes Geſichte, und ſagten endlich, wenn er denn ſo furchtſm waͤre, wolten wir unſere Luſt-Reiſe nach dem Berge lieber einſtellen, und zuruͤck nach Groß-Felſenburg fahren, allein, er proteſtirte wider das letztere, und ſagte: er wolle nun doch mit rechtem Ernſte verſuchen, wie hoch er an der groſſen Felſen-Spitze hinauf klet- tern koͤnne.
Demnach begaben wir Groß-Felſenburger, als wir ein gutes Fruͤh-Stuͤck ein-auch einen ziem- lichen Theil Speiſe und Getraͤncke zur Vorſorge mit auf den Weg genommen, uns ſaͤmmtlich allein auf die Reiſe, denn der Capitain Horn gab auf unſer Noͤthigen zu verſtehen, daß er eben die- ſen Tag mit ſeinen Leten ein ſolches Stuͤck Arbeit
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ten wir einander auf, da ſich aber Monſ. van
Blac ermunterte, ſprach er: Jch koͤnte mich nun
faſt der Muͤhe uͤberheben, den groſſen Berg zu be-
ſteigen, denn ich habe ihn heute Nacht im Trau-
me ſchon beſtiegen, aber wenn ich noch daran ge-
dencke, ſo ſtehen mir die Haare zu Berge, denn
da wir kaum halb hinauf waren, kamen uns aus
einer duͤſtern Hoͤle 12. groſſe Voͤgel, ſo ſchwartz
als die Raben, und noch groͤſſer, als die Gaͤnſe, ent-
gegen geflogen, und ſchwungen ſich in die Lufft,
ich wagte mich in die Felſen-Klufft oder Hoͤle,
erblickte aber etliche unbekandte grimmige Thiere,
deren Geſtalt recht entſetzlich war, ſo, daß ich, ob
ſie mir gleich nichts thaten, nur von dem bloſſen
Anblicke doch noch zitterte, als man mich auf-
weckte.
Wir hatten demnach unſern Spaaß mit
Monſ. van Blac uͤber dieſes Geſichte, und ſagten
endlich, wenn er denn ſo furchtſm waͤre, wolten wir
unſere Luſt-Reiſe nach dem Berge lieber einſtellen,
und zuruͤck nach Groß-Felſenburg fahren, allein,
er proteſtirte wider das letztere, und ſagte: er
wolle nun doch mit rechtem Ernſte verſuchen, wie
hoch er an der groſſen Felſen-Spitze hinauf klet-
tern koͤnne.
Demnach begaben wir Groß-Felſenburger,
als wir ein gutes Fruͤh-Stuͤck ein-auch einen ziem-
lichen Theil Speiſe und Getraͤncke zur Vorſorge
mit auf den Weg genommen, uns ſaͤmmtlich
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/310>, abgerufen am 25.11.2024.
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