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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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von 2. bis. 3. Uhr das Rechnen mit ihnen vor. Es
kostete gewiß ein wenig Mühe, allein der Nutzen war
dieser, daß aus diesen Knaben solche Leute werden
solten, welche hernachmahls, vermittelst ihrer erlang-
ten habilite in ihren Geschlechtern wiederum die an-
dere Jungend lehren könten Ausser diesen hielt Herr
Mag. Schmeltzer nicht allein alle Sonntage Nach-
mittags, sondern auch Mittwochs, auf Herrn
Wolffgangs Tafel-Platze, oder in' der Davids-
Raumer-Alee, vor der Simons-Alberts-Davids-
und Stephans-Raumer und Freytags im grossen
Garten vor die Christians-Roberts-Christophs-
Johannis-
und Jacobs Raumer-Jugend, eine 3. stün-
dige Kinder-Lehre, um selbige von zarter Kindheit
an, in den Glaubens-Articuln der ehristlichen Leh-
re recht zu gründen. Mons. Lizberg hatte glei-
chergestallt 4. geschickte Knaben zu sich in seine Woh-
nung genommen, welchen er nach und nach die
Mathesin von Stück zu Stück, nebst der Latini-
tät beyzubringen suchte, als in welcher Letztern ihm
Herr Wolffgang nach Vermögen hülffliche Hand
reichte.

Der Chirurgus Mons. Kramer, welcher seinen
Sitz in Alberts-Raum genommen hatte, war un-
gemein eiffrig, die Kräffte und Tugenden, der auf
dieser Jnsul befindlichen Dinge, so wohl in regno
animali,
als minerali und vegetabili auszufor-
schen, und eben hierzu wurden ihm so wohl des Don
Cyrillo de Valaro,
als des Altvaters Alberti
Schrifften und Observationes communiciret. Er
sagte öffters, sein, ob schon sehr starcker Vorrath an
Medicamenten, den er auf Vorschub Herrn

Wolff-

von 2. bis. 3. Uhr das Rechnen mit ihnen vor. Es
koſtete gewiß ein wenig Muͤhe, allein der Nutzen war
dieſer, daß aus dieſen Knaben ſolche Leute werden
ſolten, welche hernachmahls, vermittelſt ihrer erlang-
ten habilité in ihren Geſchlechtern wiederum die an-
dere Jungend lehren koͤnten Auſſer dieſen hielt Herr
Mag. Schmeltzer nicht allein alle Soñtage Nach-
mittags, ſondern auch Mittwochs, auf Herrn
Wolffgangs Tafel-Platze, oder in’ der Davids-
Raumer-Aleé, vor der Simons-Alberts-Davids-
und Stephans-Raumer und Freytags im groſſen
Garten vor die Chriſtians-Roberts-Chriſtophs-
Johannis-
und Jacobs Raumer-Jugend, eine 3. ſtuͤn-
dige Kinder-Lehre, um ſelbige von zarter Kindheit
an, in den Glaubens-Articuln der ehriſtlichen Leh-
re recht zu gruͤnden. Monſ. Lizberg hatte glei-
chergeſtallt 4. geſchickte Knaben zu ſich in ſeine Woh-
nung genommen, welchen er nach und nach die
Matheſin von Stuͤck zu Stuͤck, nebſt der Latini-
taͤt beyzubringen ſuchte, als in welcher Letztern ihm
Herr Wolffgang nach Vermoͤgen huͤlffliche Hand
reichte.

Der Chirurgus Monſ. Kramer, welcher ſeinen
Sitz in Alberts-Raum genommen hatte, war un-
gemein eiffrig, die Kraͤffte und Tugenden, der auf
dieſer Jnſul befindlichen Dinge, ſo wohl in regno
animali,
als minerali und vegetabili auszufor-
ſchen, und eben hierzu wurden ihm ſo wohl des Don
Cyrillo de Valaro,
als des Altvaters Alberti
Schrifften und Obſervationes communiciret. Er
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[76/0090] von 2. bis. 3. Uhr das Rechnen mit ihnen vor. Es koſtete gewiß ein wenig Muͤhe, allein der Nutzen war dieſer, daß aus dieſen Knaben ſolche Leute werden ſolten, welche hernachmahls, vermittelſt ihrer erlang- ten habilité in ihren Geſchlechtern wiederum die an- dere Jungend lehren koͤnten Auſſer dieſen hielt Herr Mag. Schmeltzer nicht allein alle Soñtage Nach- mittags, ſondern auch Mittwochs, auf Herrn Wolffgangs Tafel-Platze, oder in’ der Davids- Raumer-Aleé, vor der Simons-Alberts-Davids- und Stephans-Raumer und Freytags im groſſen Garten vor die Chriſtians-Roberts-Chriſtophs- Johannis- und Jacobs Raumer-Jugend, eine 3. ſtuͤn- dige Kinder-Lehre, um ſelbige von zarter Kindheit an, in den Glaubens-Articuln der ehriſtlichen Leh- re recht zu gruͤnden. Monſ. Lizberg hatte glei- chergeſtallt 4. geſchickte Knaben zu ſich in ſeine Woh- nung genommen, welchen er nach und nach die Matheſin von Stuͤck zu Stuͤck, nebſt der Latini- taͤt beyzubringen ſuchte, als in welcher Letztern ihm Herr Wolffgang nach Vermoͤgen huͤlffliche Hand reichte. Der Chirurgus Monſ. Kramer, welcher ſeinen Sitz in Alberts-Raum genommen hatte, war un- gemein eiffrig, die Kraͤffte und Tugenden, der auf dieſer Jnſul befindlichen Dinge, ſo wohl in regno animali, als minerali und vegetabili auszufor- ſchen, und eben hierzu wurden ihm ſo wohl des Don Cyrillo de Valaro, als des Altvaters Alberti Schrifften und Obſervationes communiciret. Er ſagte oͤffters, ſein, ob ſchon ſehr ſtarcker Vorrath an Medicamenten, den er auf Vorſchub Herrn Wolff-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/90>, abgerufen am 29.11.2024.