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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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reden, ihn auch vielleicht gar wegen seines übel
ausgelegten Beginnens verfluchen möchten, aus-
ser dem gar nicht gesonnen war, eine verdächtige
oder auf Schrauben stehende Vocation anzuneh-
men, so konte es nicht anders seyn, als daß ich aber-
mahls leer ausgehen mußte. Jedoch wurde mir
von allen sanctissime versprochen, daß ich von nun
an die erste die beste Vocation, und zwar ohne ein-
tziges ferneres Tentamen, Examen und alles em-
pfangen solte.

Also blieb ich bey meinem Principal nach wie vor
zufrieden, obschon dessen zwey ältesten Söhne bald
hernach auf eben die Universität, wo mein jüngster
Bruder lebte, geschickt wurden. Eben dieser mein
Bruder hatte sich gleich anfangs sehr wohl bey ih-
nen insinuiret, wurde derowegen von diesen zweyen
Wohlthätern, auf Befehl ihres Vaters, in allen
defrayiret, welches ich vor meine Person mit be-
sondern Freuden und allem ersinnlichen Dancke
erkandte. Jch hatte mit dem jüngsten Sohne we-
nig Arbeit, und doch eben die vorige Besoldung,
da ich aber mittlerzeit, mein Eberhard Julius, mit
eurem Herrn Vater, und andern werthen Freun-
den in eurer Geburts-Stadt, zum öfftern Briefe
gewechselt, und ihnen den Ort meines Aufenthalts
jederzeit bekandt gemacht hatte, bekam ich am
3ten Martii des abgelauffenen 1725ten Jahres, von
einem derselben, ohnverhofft solche Briefe, worin-
nen ich gebeten wurde, aufs eiligste bey ihnen zu er-
scheinen, weil vor meine Person eine gantz beson-
ders treffliche Condition offen sey, ich will nicht
sagen, worinnen dieselbe bestanden, sondern aus

schul-

reden, ihn auch vielleicht gar wegen ſeines uͤbel
ausgelegten Beginnens verfluchen moͤchten, auſ-
ſer dem gar nicht geſonnen war, eine verdaͤchtige
oder auf Schrauben ſtehende Vocation anzuneh-
men, ſo konte es nicht anders ſeyn, als daß ich aber-
mahls leer ausgehen mußte. Jedoch wurde mir
von allen ſanctiſſime verſprochen, daß ich von nun
an die erſte die beſte Vocation, und zwar ohne ein-
tziges ferneres Tentamen, Examen und alles em-
pfangen ſolte.

Alſo blieb ich bey meinem Principal nach wie vor
zufrieden, obſchon deſſen zwey aͤlteſten Soͤhne bald
hernach auf eben die Univerſitaͤt, wo mein juͤngſter
Bruder lebte, geſchickt wurden. Eben dieſer mein
Bruder hatte ſich gleich anfangs ſehr wohl bey ih-
nen inſinuiret, wurde derowegen von dieſen zweyen
Wohlthaͤtern, auf Befehl ihres Vaters, in allen
defrayiret, welches ich vor meine Perſon mit be-
ſondern Freuden und allem erſinnlichen Dancke
erkandte. Jch hatte mit dem juͤngſten Sohne we-
nig Arbeit, und doch eben die vorige Beſoldung,
da ich aber mittlerzeit, mein Eberhard Julius, mit
eurem Herrn Vater, und andern werthen Freun-
den in eurer Geburts-Stadt, zum oͤfftern Briefe
gewechſelt, und ihnen den Ort meines Aufenthalts
jederzeit bekandt gemacht hatte, bekam ich am
3ten Martii des abgelauffenen 1725ten Jahres, von
einem derſelben, ohnverhofft ſolche Briefe, worin-
nen ich gebeten wurde, aufs eiligſte bey ihnen zu er-
ſcheinen, weil vor meine Perſon eine gantz beſon-
ders treffliche Condition offen ſey, ich will nicht
ſagen, worinnen dieſelbe beſtanden, ſondern aus

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[63/0077] reden, ihn auch vielleicht gar wegen ſeines uͤbel ausgelegten Beginnens verfluchen moͤchten, auſ- ſer dem gar nicht geſonnen war, eine verdaͤchtige oder auf Schrauben ſtehende Vocation anzuneh- men, ſo konte es nicht anders ſeyn, als daß ich aber- mahls leer ausgehen mußte. Jedoch wurde mir von allen ſanctiſſime verſprochen, daß ich von nun an die erſte die beſte Vocation, und zwar ohne ein- tziges ferneres Tentamen, Examen und alles em- pfangen ſolte. Alſo blieb ich bey meinem Principal nach wie vor zufrieden, obſchon deſſen zwey aͤlteſten Soͤhne bald hernach auf eben die Univerſitaͤt, wo mein juͤngſter Bruder lebte, geſchickt wurden. Eben dieſer mein Bruder hatte ſich gleich anfangs ſehr wohl bey ih- nen inſinuiret, wurde derowegen von dieſen zweyen Wohlthaͤtern, auf Befehl ihres Vaters, in allen defrayiret, welches ich vor meine Perſon mit be- ſondern Freuden und allem erſinnlichen Dancke erkandte. Jch hatte mit dem juͤngſten Sohne we- nig Arbeit, und doch eben die vorige Beſoldung, da ich aber mittlerzeit, mein Eberhard Julius, mit eurem Herrn Vater, und andern werthen Freun- den in eurer Geburts-Stadt, zum oͤfftern Briefe gewechſelt, und ihnen den Ort meines Aufenthalts jederzeit bekandt gemacht hatte, bekam ich am 3ten Martii des abgelauffenen 1725ten Jahres, von einem derſelben, ohnverhofft ſolche Briefe, worin- nen ich gebeten wurde, aufs eiligſte bey ihnen zu er- ſcheinen, weil vor meine Perſon eine gantz beſon- ders treffliche Condition offen ſey, ich will nicht ſagen, worinnen dieſelbe beſtanden, ſondern aus ſchul-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/77>, abgerufen am 24.11.2024.