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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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den, denn sie befinden sich im Stande, ihre
eigenen Vertheidiger zu seyn.

Was diesem Geschicht-Buche auch
von Jemanden vor ein sauberer Titul
durch Briefe beygelegt, und sonsten mit ge-
meldet worden, will dem Verleger zu Ge-
fallen so deutlich nicht anführen. Aber,
mein Freund, sage mir, wer hat dich zum
Ausgeber oder Wagmeister der göttlichen
Gnade gemacht? oder wer bist du, daß du
einen fremden Knecht richtest.

Deinen Principiis nach dörfften sol-
chergestalt gar keine Historien von aller-
ley Lastern, Mord, Diebsstreichen und der-
gleichen geschrieben werden, und zwar un-
ter dem läppischen Vorwande, daß nicht
etwa ein oder anderer zu dergleichen La-
stern angereitzet werden möchte. Jedoch
zur Zeit höret man nicht, daß sich jemand
über etwas anders aufgehalten, als wenn
etwa die Species facti eines Fehltritts über
das 6te Gebot, ob schon in den allerver-
antwortlichsten Terminis, aufs Tapet ge-
kommen, hierbey aber werden die gezeig-
ten üblen Folgerungen, Straffen, Erkänt-
niß und Reue über dergleichen Sünden,

als
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den, denn ſie befinden ſich im Stande, ihre
eigenen Vertheidiger zu ſeyn.

Was dieſem Geſchicht-Buche auch
von Jemanden vor ein ſauberer Titul
durch Briefe beygelegt, und ſonſten mit ge-
meldet worden, will dem Verleger zu Ge-
fallen ſo deutlich nicht anfuͤhren. Aber,
mein Freund, ſage mir, wer hat dich zum
Ausgeber oder Wagmeiſter der goͤttlichen
Gnade gemacht? oder wer biſt du, daß du
einen fremden Knecht richteſt.

Deinen Principiis nach doͤrfften ſol-
chergeſtalt gar keine Hiſtorien von aller-
ley Laſtern, Mord, Diebsſtreichen und der-
gleichen geſchrieben werden, und zwar un-
ter dem laͤppiſchen Vorwande, daß nicht
etwa ein oder anderer zu dergleichen La-
ſtern angereitzet werden moͤchte. Jedoch
zur Zeit hoͤret man nicht, daß ſich jemand
uͤber etwas anders aufgehalten, als wenn
etwa die Species facti eines Fehltritts uͤber
das 6te Gebot, ob ſchon in den allerver-
antwortlichſten Terminis, aufs Tapet ge-
kommen, hierbey aber werden die gezeig-
ten uͤblen Folgerungen, Straffen, Erkaͤnt-
niß und Reue uͤber dergleichen Suͤnden,

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[0007] den, denn ſie befinden ſich im Stande, ihre eigenen Vertheidiger zu ſeyn. Was dieſem Geſchicht-Buche auch von Jemanden vor ein ſauberer Titul durch Briefe beygelegt, und ſonſten mit ge- meldet worden, will dem Verleger zu Ge- fallen ſo deutlich nicht anfuͤhren. Aber, mein Freund, ſage mir, wer hat dich zum Ausgeber oder Wagmeiſter der goͤttlichen Gnade gemacht? oder wer biſt du, daß du einen fremden Knecht richteſt. Deinen Principiis nach doͤrfften ſol- chergeſtalt gar keine Hiſtorien von aller- ley Laſtern, Mord, Diebsſtreichen und der- gleichen geſchrieben werden, und zwar un- ter dem laͤppiſchen Vorwande, daß nicht etwa ein oder anderer zu dergleichen La- ſtern angereitzet werden moͤchte. Jedoch zur Zeit hoͤret man nicht, daß ſich jemand uͤber etwas anders aufgehalten, als wenn etwa die Species facti eines Fehltritts uͤber das 6te Gebot, ob ſchon in den allerver- antwortlichſten Terminis, aufs Tapet ge- kommen, hierbey aber werden die gezeig- ten uͤblen Folgerungen, Straffen, Erkaͤnt- niß und Reue uͤber dergleichen Suͤnden, als )( 4

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/7>, abgerufen am 21.11.2024.