vermerckt mit ihnen abfahren könte. Diese List war also glücklich von statten gegangen, ausge- nommen, daß sich ein eintziger ungebetener, gleich- falls mit eingeschlichen hatte, den der Capitain, um das gantze Spiel nicht zu verderben, auf sein unabläßiges Bitten fast mit Gewalt mitnehmen müssen. Demnach bekamen wir bey schon gantz später Nacht in Groß-Felsenburg folgende fremde Gäste zu sehen:
1. Johann George Bucht, ein Nadler aus Teutschland, 27. Jahr alt.
2. Balthasar Gottfried Herbst, ein Gürtler aus Teutschland, 35. Jahr alt.
3. Johann Conrad Rümpler, ein Gerber aus Schlesien, 31. Jahr alt.
4. Heinrich Tau, ein Hutmacher aus Engel- land, 29. Jahr alt.
5. Matthäus Pür, ein Kupferschmidt aus En- gelland, 32. Jahr alt.
6. Michael Bertholt, ein Seiler aus Holland, 28. Jahr alt.
7. August Dietrich, ein Peruquenmacher aus Teutschland, 32. Jahr alt.
Der siebente und letzte, war derjenige, welcher sich mit Gewalt eingeschlichen hatte, jedoch weil der Mensch gantz fein und redlich aussahe, wurde ihm die gebrauchte Verwegenheit, benebst dem gantzen Fehler, vergeben. Sie wurden aber alle zusammen bey Mons. Kramern in Alberts- Raum
aufs
vermerckt mit ihnen abfahren koͤnte. Dieſe Liſt war alſo gluͤcklich von ſtatten gegangen, ausge- nommen, daß ſich ein eintziger ungebetener, gleich- falls mit eingeſchlichen hatte, den der Capitain, um das gantze Spiel nicht zu verderben, auf ſein unablaͤßiges Bitten faſt mit Gewalt mitnehmen muͤſſen. Demnach bekamen wir bey ſchon gantz ſpaͤter Nacht in Groß-Felſenburg folgende fremde Gaͤſte zu ſehen:
1. Johann George Bucht, ein Nadler aus Teutſchland, 27. Jahr alt.
2. Balthaſar Gottfried Herbſt, ein Guͤrtler aus Teutſchland, 35. Jahr alt.
3. Johann Conrad Ruͤmpler, ein Gerber aus Schleſien, 31. Jahr alt.
4. Heinrich Tau, ein Hutmacher aus Engel- land, 29. Jahr alt.
5. Matthaͤus Puͤr, ein Kupferſchmidt aus En- gelland, 32. Jahr alt.
6. Michael Bertholt, ein Seiler aus Holland, 28. Jahr alt.
7. Auguſt Dietrich, ein Peruquenmacher aus Teutſchland, 32. Jahr alt.
Der ſiebente und letzte, war derjenige, welcher ſich mit Gewalt eingeſchlichen hatte, jedoch weil der Menſch gantz fein und redlich ausſahe, wurde ihm die gebrauchte Verwegenheit, benebſt dem gantzen Fehler, vergeben. Sie wurden aber alle zuſammen bey Monſ. Kramern in Alberts- Raum
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vermerckt mit ihnen abfahren koͤnte. Dieſe Liſt
war alſo gluͤcklich von ſtatten gegangen, ausge-
nommen, daß ſich ein eintziger ungebetener, gleich-
falls mit eingeſchlichen hatte, den der Capitain,
um das gantze Spiel nicht zu verderben, auf ſein
unablaͤßiges Bitten faſt mit Gewalt mitnehmen
muͤſſen. Demnach bekamen wir bey ſchon gantz
ſpaͤter Nacht in Groß-Felſenburg folgende fremde
Gaͤſte zu ſehen:
1. Johann George Bucht, ein Nadler aus
Teutſchland, 27. Jahr alt.
2. Balthaſar Gottfried Herbſt, ein Guͤrtler
aus Teutſchland, 35. Jahr alt.
3. Johann Conrad Ruͤmpler, ein Gerber aus
Schleſien, 31. Jahr alt.
4. Heinrich Tau, ein Hutmacher aus Engel-
land, 29. Jahr alt.
5. Matthaͤus Puͤr, ein Kupferſchmidt aus En-
gelland, 32. Jahr alt.
6. Michael Bertholt, ein Seiler aus Holland,
28. Jahr alt.
7. Auguſt Dietrich, ein Peruquenmacher aus
Teutſchland, 32. Jahr alt.
Der ſiebente und letzte, war derjenige, welcher
ſich mit Gewalt eingeſchlichen hatte, jedoch weil
der Menſch gantz fein und redlich ausſahe, wurde
ihm die gebrauchte Verwegenheit, benebſt dem
gantzen Fehler, vergeben. Sie wurden aber alle
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 560. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/576>, abgerufen am 24.11.2024.
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