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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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auf andere Gelegenheiten zum Erzehlen ausgesetzt
bleiben, voritzo will zum Beschlusse nur noch mel-
den, daß, nachdem ich mir an verschiedenen Orten
ein mäßiges Stückgen Geld zu demjenigen, wel-
ches ich von Hause mitgenommen, gesammlet hat-
te, ich mir endlich in Hamburg die Lust ankommen
ließ, eine Reise nach Ost-Jndien vorzunehmen, weil
ich vernommen, daß offt ein armer Schelm, der
keinen Thaler im Vermögen gehabt, binnen 3. oder
4. Jahren etliche hundert bis 1000. Thaler mit zu-
rück gebracht. Jn solchen Absichten reisete ich al-
so nach Amsterdam, erkundigte mich nach Schiffen,
die nach Ost-Jndien reiseten, und wurde endlich un-
vermuthet zu des Herrn Capitain Wolffgangs be-
vollmächtigten Mons. Horn geführet, der mich bis
auf die Zurückkunfft des Herrn Capitains mit War-
te-Geldern versahe, und endlich in Dienste brachte,
denn gegenwärtiger Herr Wolffeang ließ sich mein
immer aufgeräumtes Humeur vor andern wohl ge-
fallen, und sagte, daß er mir sonderlich wegen der Pro-
fession
gewogen, weil er selbsten eines Posamenti-
rers Sohn sey. Jch kan nicht anders sagen, son-
dern muß es vielmehr mit schuldigsten Danck erken-
nen, daß er mich auf dem Schiffe vor verschiedenen
andern Mit-Reisenden sonderlich distinguirt, und
endlich auf dieser Jnsul vollkommen glücklich ge-
macht hat. Der Himmel gebe ihm die Vergeltung
davor, ich aber werde Zeit Lebens bemühet seyn, mich
hiesiges Orts so aufzuführen, daß ihnen, meine Her-
ren, hoffentlich nicht gereuen soll, meine Wenigkeit in
ihre Freund-und Schwiegerschafft aufgenommen
zu haben.

Hier-

auf andere Gelegenheiten zum Erzehlen ausgeſetzt
bleiben, voritzo will zum Beſchluſſe nur noch mel-
den, daß, nachdem ich mir an verſchiedenen Orten
ein maͤßiges Stuͤckgen Geld zu demjenigen, wel-
ches ich von Hauſe mitgenommen, geſammlet hat-
te, ich mir endlich in Hamburg die Luſt ankommen
ließ, eine Reiſe nach Oſt-Jndien vorzunehmen, weil
ich vernommen, daß offt ein armer Schelm, der
keinen Thaler im Vermoͤgen gehabt, binnen 3. oder
4. Jahren etliche hundert bis 1000. Thaler mit zu-
ruͤck gebracht. Jn ſolchen Abſichten reiſete ich al-
ſo nach Amſterdam, erkundigte mich nach Schiffen,
die nach Oſt-Jndien reiſeten, und wurde endlich un-
vermuthet zu des Herrn Capitain Wolffgangs be-
vollmaͤchtigten Monſ. Horn gefuͤhret, der mich bis
auf die Zuruͤckkunfft des Herrn Capitains mit War-
te-Geldern verſahe, und endlich in Dienſte brachte,
denn gegenwaͤrtiger Herr Wolffeang ließ ſich mein
immer aufgeraͤumtes Humeur vor andern wohl ge-
fallen, und ſagte, daß er mir ſonderlich wegen der Pro-
feſſion
gewogen, weil er ſelbſten eines Poſamenti-
rers Sohn ſey. Jch kan nicht anders ſagen, ſon-
dern muß es vielmehr mit ſchuldigſten Danck erken-
nen, daß er mich auf dem Schiffe vor verſchiedenen
andern Mit-Reiſenden ſonderlich diſtinguirt, und
endlich auf dieſer Jnſul vollkommen gluͤcklich ge-
macht hat. Der Himmel gebe ihm die Vergeltung
davor, ich aber werde Zeit Lebens bemuͤhet ſeyn, mich
hieſiges Orts ſo aufzufuͤhren, daß ihnen, meine Her-
ren, hoffentlich nicht gereuen ſoll, meine Wenigkeit in
ihre Freund-und Schwiegerſchafft aufgenommen
zu haben.

Hier-
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[446/0460] auf andere Gelegenheiten zum Erzehlen ausgeſetzt bleiben, voritzo will zum Beſchluſſe nur noch mel- den, daß, nachdem ich mir an verſchiedenen Orten ein maͤßiges Stuͤckgen Geld zu demjenigen, wel- ches ich von Hauſe mitgenommen, geſammlet hat- te, ich mir endlich in Hamburg die Luſt ankommen ließ, eine Reiſe nach Oſt-Jndien vorzunehmen, weil ich vernommen, daß offt ein armer Schelm, der keinen Thaler im Vermoͤgen gehabt, binnen 3. oder 4. Jahren etliche hundert bis 1000. Thaler mit zu- ruͤck gebracht. Jn ſolchen Abſichten reiſete ich al- ſo nach Amſterdam, erkundigte mich nach Schiffen, die nach Oſt-Jndien reiſeten, und wurde endlich un- vermuthet zu des Herrn Capitain Wolffgangs be- vollmaͤchtigten Monſ. Horn gefuͤhret, der mich bis auf die Zuruͤckkunfft des Herrn Capitains mit War- te-Geldern verſahe, und endlich in Dienſte brachte, denn gegenwaͤrtiger Herr Wolffeang ließ ſich mein immer aufgeraͤumtes Humeur vor andern wohl ge- fallen, und ſagte, daß er mir ſonderlich wegen der Pro- feſſion gewogen, weil er ſelbſten eines Poſamenti- rers Sohn ſey. Jch kan nicht anders ſagen, ſon- dern muß es vielmehr mit ſchuldigſten Danck erken- nen, daß er mich auf dem Schiffe vor verſchiedenen andern Mit-Reiſenden ſonderlich diſtinguirt, und endlich auf dieſer Jnſul vollkommen gluͤcklich ge- macht hat. Der Himmel gebe ihm die Vergeltung davor, ich aber werde Zeit Lebens bemuͤhet ſeyn, mich hieſiges Orts ſo aufzufuͤhren, daß ihnen, meine Her- ren, hoffentlich nicht gereuen ſoll, meine Wenigkeit in ihre Freund-und Schwiegerſchafft aufgenommen zu haben. Hier-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 446. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/460>, abgerufen am 25.11.2024.