gen, in einem gewissen Hause nach ihm fragen, doch solte ich mich ja hüten, ihn Eliam Artistam, sondern an statt dessen, Curt van Delfft zu nennen. Jch kam sehr geschwind nach Londen über, traff in dem bezeichneten Hause zwar verschiedene Leute an, die ich mit guten Gewissen vor Laboranten oder Ade- ptos halten konnte, bekam aber unter ihnen weder meinen Eliam noch Elisaeum zu Gesichte, und da ich nach dem Curt van Delfft fragte, machten alle zu- sammen grosse Augen, bekannten auch, daß sie zwar sehr viel von dem Curt van Delfft gehöret, selbigen aber zu sehen das Glück noch niemahls gehabt. Wer mir im Hause vorkam, den fragte ich so gut, als es die Vermischung allerley Sprachen zuließ, nach dem Curt van Delfft, bis mich endlich der Wirth durch einen Dolmetscher abhören ließ, was ich von dem Curt van Delfft haben wolte. Jch gab vor, daß derselbe mein grosser Freund sey, mit dem ich seit einiger Zeit starcken Verkehr gehabt, und daß er mich aus Holland an diesen Ort und in dieses Haus berufen, mithin bereits da seyn, oder doch bald anhero kommen müßte. Hierauf ließ mir der Wirth sagen, wenn die Sachen eine solche Be- wandniß hätten, möchte ich nur eine eintzige Stunde Gedult haben, indessen ein Glas Wein trincken, er wolte den Curt van Delfft so gleich aufsuchen las- sen. Jch ließ mir solches gefallen, und mich so lan- ge bey der Nase herum führen, bis es finstere Nacht wurde, endlich ließ mich der Wirth in ein Zimmer seines Hinter-Gebäudes rufen, mit dem Bedeu- ten, daß sich mein Freund schon daselbst befände. Aber, ach Himmel! kaum hatte mein Fuß die
Schwel-
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gen, in einem gewiſſen Hauſe nach ihm fragen, doch ſolte ich mich ja huͤten, ihn Eliam Artiſtam, ſondern an ſtatt deſſen, Curt van Delfft zu nennen. Jch kam ſehr geſchwind nach Londen uͤber, traff in dem bezeichneten Hauſe zwar verſchiedene Leute an, die ich mit guten Gewiſſen vor Laboranten oder Ade- ptos halten konnte, bekam aber unter ihnen weder meinen Eliam noch Eliſæum zu Geſichte, und da ich nach dem Curt van Delfft fragte, machten alle zu- ſammen groſſe Augen, bekannten auch, daß ſie zwar ſehr viel von dem Curt van Delfft gehoͤret, ſelbigen aber zu ſehen das Gluͤck noch niemahls gehabt. Wer mir im Hauſe vorkam, den fragte ich ſo gut, als es die Vermiſchung allerley Sprachen zuließ, nach dem Curt van Delfft, bis mich endlich der Wirth durch einen Dolmetſcher abhoͤren ließ, was ich von dem Curt van Delfft haben wolte. Jch gab vor, daß derſelbe mein groſſer Freund ſey, mit dem ich ſeit einiger Zeit ſtarcken Verkehr gehabt, und daß er mich aus Holland an dieſen Ort und in dieſes Haus berufen, mithin bereits da ſeyn, oder doch bald anhero kommen muͤßte. Hierauf ließ mir der Wirth ſagen, wenn die Sachen eine ſolche Be- wandniß haͤtten, moͤchte ich nur eine eintzige Stunde Gedult haben, indeſſen ein Glas Wein trincken, er wolte den Curt van Delfft ſo gleich aufſuchen laſ- ſen. Jch ließ mir ſolches gefallen, und mich ſo lan- ge bey der Naſe herum fuͤhren, bis es finſtere Nacht wurde, endlich ließ mich der Wirth in ein Zimmer ſeines Hinter-Gebaͤudes rufen, mit dem Bedeu- ten, daß ſich mein Freund ſchon daſelbſt befaͤnde. Aber, ach Himmel! kaum hatte mein Fuß die
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gen, in einem gewiſſen Hauſe nach ihm fragen, doch
ſolte ich mich ja huͤten, ihn Eliam Artiſtam, ſondern
an ſtatt deſſen, Curt van Delfft zu nennen. Jch
kam ſehr geſchwind nach Londen uͤber, traff in dem
bezeichneten Hauſe zwar verſchiedene Leute an, die
ich mit guten Gewiſſen vor Laboranten oder Ade-
ptos halten konnte, bekam aber unter ihnen weder
meinen Eliam noch Eliſæum zu Geſichte, und da ich
nach dem Curt van Delfft fragte, machten alle zu-
ſammen groſſe Augen, bekannten auch, daß ſie zwar
ſehr viel von dem Curt van Delfft gehoͤret, ſelbigen
aber zu ſehen das Gluͤck noch niemahls gehabt.
Wer mir im Hauſe vorkam, den fragte ich ſo gut,
als es die Vermiſchung allerley Sprachen zuließ,
nach dem Curt van Delfft, bis mich endlich der
Wirth durch einen Dolmetſcher abhoͤren ließ, was
ich von dem Curt van Delfft haben wolte. Jch gab
vor, daß derſelbe mein groſſer Freund ſey, mit dem
ich ſeit einiger Zeit ſtarcken Verkehr gehabt, und
daß er mich aus Holland an dieſen Ort und in dieſes
Haus berufen, mithin bereits da ſeyn, oder doch
bald anhero kommen muͤßte. Hierauf ließ mir der
Wirth ſagen, wenn die Sachen eine ſolche Be-
wandniß haͤtten, moͤchte ich nur eine eintzige Stunde
Gedult haben, indeſſen ein Glas Wein trincken,
er wolte den Curt van Delfft ſo gleich aufſuchen laſ-
ſen. Jch ließ mir ſolches gefallen, und mich ſo lan-
ge bey der Naſe herum fuͤhren, bis es finſtere Nacht
wurde, endlich ließ mich der Wirth in ein Zimmer
ſeines Hinter-Gebaͤudes rufen, mit dem Bedeu-
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Aber, ach Himmel! kaum hatte mein Fuß die
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/295>, abgerufen am 25.11.2024.
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