be ihm selbst die Belohnung davor, weil ich mich nicht im Stande befinde, meine schuldige Danckbarkeit sattsam auszudrücken. Nunmehro aber kan ich mit bessern Recht sagen, daß ich unter dem Schatten des Allerhöchsten, in den süssen Umarmungen meiner al- lerliebsten Mariae Albertinae, bey der liebreichen Ge- sellschafft frommer Leute und getreuer Freunde, end- lich durch viele Unglücks-Wellen den Haven eines ir- dischen Paradieses gefunden, allwo mein Gemüthe täglich den Vorschmack himmlischer Ergötzlichkeiten findet. Und also hat das, schon in meiner Jugend erwehlte Symbolum:
Tandem bona causa triumphat"
Teutsch:
Ein redlich Hertze wird gedrückt, doch nicht erstickt, Und endlich auf Verdruß mit Lust-Genuß erquickt.
eine glückselige Erfüllung nach sich gezogen, und in meinen besten Jahren hergestellet, da ich doch or- dentlicher weise kaum die Helffte meiner Tage er- reicht habe.
Hiermit schloß Mons. Kramer die Erzehlung sei- ner curieusen Lebens-Geschicht, die man aus sei- nem äusserlichen Wesen nicht leicht judiciret hätte, allein er war gewißlich ein gantz besonders artiger Kopf, der seines gleichen wenig hatte, so daß man ihn zuweilen vor einen melancholischen Grillen Fänger, zuweilen hergegen, vor einen ausserordent- lich aufgeweckten Menschen halten mußte, iedoch war in seiner Aufführung gantz nichts pedantisches
oder
be ihm ſelbſt die Belohnung davor, weil ich mich nicht im Stande befinde, meine ſchuldige Danckbarkeit ſattſam auszudruͤcken. Nunmehro aber kan ich mit beſſern Recht ſagen, daß ich unter dem Schatten des Allerhoͤchſten, in den ſuͤſſen Umarmungen meiner al- lerliebſten Mariæ Albertinæ, bey der liebreichen Ge- ſellſchafft frommer Leute und getreuer Freunde, end- lich durch viele Ungluͤcks-Wellen den Haven eines ir- diſchen Paradieſes gefunden, allwo mein Gemuͤthe taͤglich den Vorſchmack himmliſcher Ergoͤtzlichkeiten findet. Und alſo hat das, ſchon in meiner Jugend erwehlte Symbolum:
Tandem bona cauſa triumphat„
Teutſch:
Ein redlich Hertze wird gedruͤckt, doch nicht erſtickt, Und endlich auf Verdruß mit Luſt-Genuß erquickt.
eine gluͤckſelige Erfuͤllung nach ſich gezogen, und in meinen beſten Jahren hergeſtellet, da ich doch or- dentlicher weiſe kaum die Helffte meiner Tage er- reicht habe.
Hiermit ſchloß Monſ. Kramer die Erzehlung ſei- ner curieuſen Lebens-Geſchicht, die man aus ſei- nem aͤuſſerlichen Weſen nicht leicht judiciret haͤtte, allein er war gewißlich ein gantz beſonders artiger Kopf, der ſeines gleichen wenig hatte, ſo daß man ihn zuweilen vor einen melancholiſchen Grillen Faͤnger, zuweilen hergegen, vor einen auſſerordent- lich aufgeweckten Menſchen halten mußte, iedoch war in ſeiner Auffuͤhrung gantz nichts pedantiſches
oder
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be ihm ſelbſt die Belohnung davor, weil ich mich nicht
im Stande befinde, meine ſchuldige Danckbarkeit
ſattſam auszudruͤcken. Nunmehro aber kan ich mit
beſſern Recht ſagen, daß ich unter dem Schatten des
Allerhoͤchſten, in den ſuͤſſen Umarmungen meiner al-
lerliebſten Mariæ Albertinæ, bey der liebreichen Ge-
ſellſchafft frommer Leute und getreuer Freunde, end-
lich durch viele Ungluͤcks-Wellen den Haven eines ir-
diſchen Paradieſes gefunden, allwo mein Gemuͤthe
taͤglich den Vorſchmack himmliſcher Ergoͤtzlichkeiten
findet. Und alſo hat das, ſchon in meiner Jugend
erwehlte Symbolum:
Tandem bona cauſa triumphat„
Teutſch:
Ein redlich Hertze wird gedruͤckt, doch
nicht erſtickt,
Und endlich auf Verdruß mit Luſt-Genuß
erquickt.
eine gluͤckſelige Erfuͤllung nach ſich gezogen, und in
meinen beſten Jahren hergeſtellet, da ich doch or-
dentlicher weiſe kaum die Helffte meiner Tage er-
reicht habe.
Hiermit ſchloß Monſ. Kramer die Erzehlung ſei-
ner curieuſen Lebens-Geſchicht, die man aus ſei-
nem aͤuſſerlichen Weſen nicht leicht judiciret haͤtte,
allein er war gewißlich ein gantz beſonders artiger
Kopf, der ſeines gleichen wenig hatte, ſo daß man
ihn zuweilen vor einen melancholiſchen Grillen
Faͤnger, zuweilen hergegen, vor einen auſſerordent-
lich aufgeweckten Menſchen halten mußte, iedoch
war in ſeiner Auffuͤhrung gantz nichts pedantiſches
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/249>, abgerufen am 24.11.2024.
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