Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.gut und die turra mater und bia mater frisch, aus- genommen, daß das Cereberum und die meningnes niedergesuncken waren, welches von schrecken hergerühret hat, es war sehr viel von dem Cere- berum im Kopfe gewesen ist. 2. War ihm die rechte claviculam entzwey ge- schmissen geworden. 3. Hatte er 5. Stiche auf den Ossa sternium und auf der Pectus, wovon aber nur zwey durch die costa verae gegangen, und nachdem ich die cartilago, welche das Ossa sternium mit den costas verbinden (und welche Verbindung oder Zusammenfügung die antomicis Synchonde- rosts nennen) kunstmäßig durchschnitten und das Ossa sternium aufgehaben, ging der rechte Stich durch den Musculus serratus major anticus oder pectoralis in einen globum pulmonis, durch und durch, und hinten bey den vertebras torsis wieder heraus, es war auch ein ramum von der vena pulmonaris abgeschnitten, und schrecklich viel Blut in der cavitatis torazcis gelauffen. Der andere laedale Stich ging durch die vena pulmo- nalae oder arteria pulmonala, welches ich wahl ha- ben will, und durch das lincke auriculae cordis ins Cor hinnein und blieb in den Ventriculis si- nistri cordis sitzend, welches wohl hauptsäch- lich causa mordis seyn möchte, doch sind die andern vulneris auch dabey in consiteratigon zu ziehen. 4. Die
gut und die turra mater und bia mater friſch, aus- genommen, daß das Cereberum und die meningnes niedergeſuncken waren, welches von ſchrecken hergeruͤhret hat, es war ſehr viel von dem Cere- berum im Kopfe geweſen iſt. 2. War ihm die rechte claviculam entzwey ge- ſchmiſſen geworden. 3. Hatte er 5. Stiche auf den Oſſa ſternium und auf der Pectus, wovon aber nur zwey durch die coſta veræ gegangen, und nachdem ich die cartilago, welche das Oſſa ſternium mit den coſtas verbinden (und welche Verbindung oder Zuſammenfuͤgung die antomicis Synchonde- roſts nennen) kunſtmaͤßig durchſchnitten und das Oſſa ſternium aufgehaben, ging der rechte Stich durch den Muſculus ſerratus major anticus oder pectoralis in einen globum pulmonis, durch und durch, und hinten bey den vertebras torſis wieder heraus, es war auch ein ramum von der vena pulmonaris abgeſchnitten, und ſchrecklich viel Blut in der cavitatis torazcis gelauffen. Der andere lædale Stich ging durch die vena pulmo- nalæ oder arteria pulmonala, welches ich wahl ha- ben will, und durch das lincke auriculæ cordis ins Cor hinnein und blieb in den Ventriculis ſi- niſtri cordis ſitzend, welches wohl hauptſaͤch- lich cauſa mordis ſeyn moͤchte, doch ſind die andern vulneris auch dabey in conſiteratigon zu ziehen. 4. Die
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niedergeſuncken waren, welches von ſchrecken
hergeruͤhret hat, es war ſehr viel von dem Cere-
berum im Kopfe geweſen iſt.
2. War ihm die rechte claviculam entzwey ge-
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3. Hatte er 5. Stiche auf den Oſſa ſternium
und auf der Pectus, wovon aber nur zwey
durch die coſta veræ gegangen, und nachdem ich
die cartilago, welche das Oſſa ſternium mit den
coſtas verbinden (und welche Verbindung
oder Zuſammenfuͤgung die antomicis Synchonde-
roſts nennen) kunſtmaͤßig durchſchnitten und
das Oſſa ſternium aufgehaben, ging der rechte
Stich durch den Muſculus ſerratus major anticus
oder pectoralis in einen globum pulmonis, durch
und durch, und hinten bey den vertebras torſis
wieder heraus, es war auch ein ramum von der
vena pulmonaris abgeſchnitten, und ſchrecklich
viel Blut in der cavitatis torazcis gelauffen. Der
andere lædale Stich ging durch die vena pulmo-
nalæ oder arteria pulmonala, welches ich wahl ha-
ben will, und durch das lincke auriculæ cordis
ins Cor hinnein und blieb in den Ventriculis ſi-
niſtri cordis ſitzend, welches wohl hauptſaͤch-
lich cauſa mordis ſeyn moͤchte, doch ſind die
andern vulneris auch dabey in conſiteratigon zu
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