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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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nisses, zu meinem nachherigen größten Vergnügen,
von einem guten Freunde, ich weiß aber selbst nicht
warum, gantz leicht bereden lassen, mit ihm über Lü-
beck abermahls eine Reise nach Amsterdam an-
zutreten, welche schöne Stadt ich doch schon vor 3.
Jahren gesehen hatte. Dieser gute Freund ist nie-
mand anders als Mons, Plager gewesen, als mit
welchem ich, wegen seiner besondern Geschicklich-
keit in Verfertigung Mathematischer Instrumente
seit 2. Jahren her eine genaue Freundschafft errich-
tet hatte. Unterwegs, nemlich in Lübeck, gerie-
then wir, als Passagiers, in einige Bekandtschafft
mit dem Herrn Capitain Wolffgang, und setzten
die weitere Reise in seiner vergnügenden Gesell-
schafft fort, nachdem er aber uns ein und anderes
von seinen curieusen Avanturen, und wir im Ge-
gentheil ihm das meiste von unsern bis daherigen
Lebens Läufften erzehlet, that er uns endlich mit
guter Manier den Vortrag: Daß, weil wir bey-
derseits wenig Vergnügen in Europa zu finden ver-
meineten, würde kein besserer Rath seyn, als in
seiner Gesellschafft die Reise in ein ander Welt-
Theil vorzunehmen, kämen wir glücklich an denje-
nigen Ort, wohin er gedächte, so möchten wir uns
binnen 2. oder 3. Jahren entweder zum beständigen
Dableiben, oder da solches nicht beliebig, zur Rück-
Reise resolviren, und vollkommen versichert seyn,
daß er einem jeden, vor iedes Jahr 1000. Thlr. baar
Geld geben, und zwar ohne das, was wir selbst
erwerben könten, auch die freye Rückreise beför-
dern wolte.

Jch kan nicht läugnen, daß Mons. Plagern und

mir

niſſes, zu meinem nachherigen groͤßten Vergnuͤgen,
von einem guten Freunde, ich weiß aber ſelbſt nicht
warum, gantz leicht bereden laſſen, mit ihm uͤber Luͤ-
beck abermahls eine Reiſe nach Amſterdam an-
zutreten, welche ſchoͤne Stadt ich doch ſchon vor 3.
Jahren geſehen hatte. Dieſer gute Freund iſt nie-
mand anders als Monſ, Plager geweſen, als mit
welchem ich, wegen ſeiner beſondern Geſchicklich-
keit in Verfertigung Mathematiſcher Inſtrumente
ſeit 2. Jahren her eine genaue Freundſchafft errich-
tet hatte. Unterwegs, nemlich in Luͤbeck, gerie-
then wir, als Paſſagiers, in einige Bekandtſchafft
mit dem Herrn Capitain Wolffgang, und ſetzten
die weitere Reiſe in ſeiner vergnuͤgenden Geſell-
ſchafft fort, nachdem er aber uns ein und anderes
von ſeinen curieuſen Avanturen, und wir im Ge-
gentheil ihm das meiſte von unſern bis daherigen
Lebens Laͤufften erzehlet, that er uns endlich mit
guter Manier den Vortrag: Daß, weil wir bey-
derſeits wenig Vergnuͤgen in Europa zu finden ver-
meineten, wuͤrde kein beſſerer Rath ſeyn, als in
ſeiner Geſellſchafft die Reiſe in ein ander Welt-
Theil vorzunehmen, kaͤmen wir gluͤcklich an denje-
nigen Ort, wohin er gedaͤchte, ſo moͤchten wir uns
binnen 2. oder 3. Jahren entweder zum beſtaͤndigen
Dableiben, oder da ſolches nicht beliebig, zur Ruͤck-
Reiſe reſolviren, und vollkommen verſichert ſeyn,
daß er einem jeden, vor iedes Jahr 1000. Thlr. baar
Geld geben, und zwar ohne das, was wir ſelbſt
erwerben koͤnten, auch die freye Ruͤckreiſe befoͤr-
dern wolte.

Jch kan nicht laͤugnen, daß Monſ. Plagern und

mir
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[159/0173] niſſes, zu meinem nachherigen groͤßten Vergnuͤgen, von einem guten Freunde, ich weiß aber ſelbſt nicht warum, gantz leicht bereden laſſen, mit ihm uͤber Luͤ- beck abermahls eine Reiſe nach Amſterdam an- zutreten, welche ſchoͤne Stadt ich doch ſchon vor 3. Jahren geſehen hatte. Dieſer gute Freund iſt nie- mand anders als Monſ, Plager geweſen, als mit welchem ich, wegen ſeiner beſondern Geſchicklich- keit in Verfertigung Mathematiſcher Inſtrumente ſeit 2. Jahren her eine genaue Freundſchafft errich- tet hatte. Unterwegs, nemlich in Luͤbeck, gerie- then wir, als Paſſagiers, in einige Bekandtſchafft mit dem Herrn Capitain Wolffgang, und ſetzten die weitere Reiſe in ſeiner vergnuͤgenden Geſell- ſchafft fort, nachdem er aber uns ein und anderes von ſeinen curieuſen Avanturen, und wir im Ge- gentheil ihm das meiſte von unſern bis daherigen Lebens Laͤufften erzehlet, that er uns endlich mit guter Manier den Vortrag: Daß, weil wir bey- derſeits wenig Vergnuͤgen in Europa zu finden ver- meineten, wuͤrde kein beſſerer Rath ſeyn, als in ſeiner Geſellſchafft die Reiſe in ein ander Welt- Theil vorzunehmen, kaͤmen wir gluͤcklich an denje- nigen Ort, wohin er gedaͤchte, ſo moͤchten wir uns binnen 2. oder 3. Jahren entweder zum beſtaͤndigen Dableiben, oder da ſolches nicht beliebig, zur Ruͤck- Reiſe reſolviren, und vollkommen verſichert ſeyn, daß er einem jeden, vor iedes Jahr 1000. Thlr. baar Geld geben, und zwar ohne das, was wir ſelbſt erwerben koͤnten, auch die freye Ruͤckreiſe befoͤr- dern wolte. Jch kan nicht laͤugnen, daß Monſ. Plagern und mir

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/173>, abgerufen am 25.11.2024.