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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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wir gar bald in Erfahrung brachten, 10. biß 12.
leichte Kriegs-Schiffe aus, um uns, als unangeneh-
me und gefährliche Gäste, entweder, wo nicht Ge-
fänglich einzubringen, doch zu zerstreuen. Der En-
gels-Mann, als unser bißheriger Compagnon,
mochte entweder zu wenig Hertze haben, oder aber
sich allbereit reich genung schätzen, derowegen tren-
nete er sich mit seinem Schiff und Barque, worauf
er ingesamt 120. Mann nebst 12. Canonen hatte,
von uns, und war willens sich zwischen Cuba und
Hispaniola durch zu practiciren, von dar, aus ge-
wissen Ursachen nach Virginien zu gehen. Allein
man hat uns bald hernach versichert, daß ihn die
Spanier ertappt, geplündert und schändlicher wei-
se erwordet haben.

Unsere Capitains fanden indessen nicht vor rath-
sam, einen Angriff von den Spaniern zu erwarten,
weil ohnedem unsere Schiffe nicht allein eine baldi-
ge Ausbesserung vonnöthen hatten, sondern auch
viele von unsern Leuten, deren wir doch, seit der Ab-
reise aus Amsterdam, nicht mehr als 14. eingebüs-
set, von denen vielen Fatiguen sehr merode waren.
Wir stelleten dem nach unsere Farth auf die unsern
Lands-Leuten zuständige Jnsul Curaco, oder wie
sie einige nennen, Curassau zu, machten aber unter-
wegs noch ein mit Cacao, Banille, Marmelade
Zucker und Toback beladenes Schiff, zu angeneh-
mer Beute. Wenig Tage darauf, favorisirte das
Glück noch besser, indem gantz von ohngefehr, und
ohne vieles Blutvergiessen 3. Barquen mit Perlen-
Austern, in unsere Hände fielen, womit wir denen
Herren Spaniern die Mühe erspareten, selbige

aus
E 2

wir gar bald in Erfahrung brachten, 10. biß 12.
leichte Kriegs-Schiffe aus, um uns, als unangeneh-
me und gefaͤhrliche Gaͤſte, entweder, wo nicht Ge-
faͤnglich einzubringen, doch zu zerſtreuen. Der En-
gels-Mann, als unſer bißheriger Compagnon,
mochte entweder zu wenig Hertze haben, oder aber
ſich allbereit reich genung ſchaͤtzen, derowegen tren-
nete er ſich mit ſeinem Schiff und Barque, worauf
er ingeſamt 120. Mann nebſt 12. Canonen hatte,
von uns, und war willens ſich zwiſchen Cuba und
Hiſpaniola durch zu practiciren, von dar, aus ge-
wiſſen Urſachen nach Virginien zu gehen. Allein
man hat uns bald hernach verſichert, daß ihn die
Spanier ertappt, gepluͤndert und ſchaͤndlicher wei-
ſe erwordet haben.

Unſere Capitains fanden indeſſen nicht vor rath-
ſam, einen Angriff von den Spaniern zu erwarten,
weil ohnedem unſere Schiffe nicht allein eine baldi-
ge Ausbeſſerung vonnoͤthen hatten, ſondern auch
viele von unſern Leuten, deren wir doch, ſeit der Ab-
reiſe aus Amſterdam, nicht mehr als 14. eingebuͤſ-
ſet, von denen vielen Fatiguen ſehr merode waren.
Wir ſtelleten dem nach unſere Farth auf die unſern
Lands-Leuten zuſtaͤndige Jnſul Curaco, oder wie
ſie einige nennen, Curaſſau zu, machten aber unter-
wegs noch ein mit Cacao, Banille, Marmelade
Zucker und Toback beladenes Schiff, zu angeneh-
mer Beute. Wenig Tage darauf, favoriſirte das
Gluͤck noch beſſer, indem gantz von ohngefehr, und
ohne vieles Blutvergieſſen 3. Barquen mit Perlen-
Auſtern, in unſere Haͤnde fielen, womit wir denen
Herren Spaniern die Muͤhe erſpareten, ſelbige

aus
E 2
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[67/0079] wir gar bald in Erfahrung brachten, 10. biß 12. leichte Kriegs-Schiffe aus, um uns, als unangeneh- me und gefaͤhrliche Gaͤſte, entweder, wo nicht Ge- faͤnglich einzubringen, doch zu zerſtreuen. Der En- gels-Mann, als unſer bißheriger Compagnon, mochte entweder zu wenig Hertze haben, oder aber ſich allbereit reich genung ſchaͤtzen, derowegen tren- nete er ſich mit ſeinem Schiff und Barque, worauf er ingeſamt 120. Mann nebſt 12. Canonen hatte, von uns, und war willens ſich zwiſchen Cuba und Hiſpaniola durch zu practiciren, von dar, aus ge- wiſſen Urſachen nach Virginien zu gehen. Allein man hat uns bald hernach verſichert, daß ihn die Spanier ertappt, gepluͤndert und ſchaͤndlicher wei- ſe erwordet haben. Unſere Capitains fanden indeſſen nicht vor rath- ſam, einen Angriff von den Spaniern zu erwarten, weil ohnedem unſere Schiffe nicht allein eine baldi- ge Ausbeſſerung vonnoͤthen hatten, ſondern auch viele von unſern Leuten, deren wir doch, ſeit der Ab- reiſe aus Amſterdam, nicht mehr als 14. eingebuͤſ- ſet, von denen vielen Fatiguen ſehr merode waren. Wir ſtelleten dem nach unſere Farth auf die unſern Lands-Leuten zuſtaͤndige Jnſul Curaco, oder wie ſie einige nennen, Curaſſau zu, machten aber unter- wegs noch ein mit Cacao, Banille, Marmelade Zucker und Toback beladenes Schiff, zu angeneh- mer Beute. Wenig Tage darauf, favoriſirte das Gluͤck noch beſſer, indem gantz von ohngefehr, und ohne vieles Blutvergieſſen 3. Barquen mit Perlen- Auſtern, in unſere Haͤnde fielen, womit wir denen Herren Spaniern die Muͤhe erſpareten, ſelbige aus E 2

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/79>, abgerufen am 24.11.2024.