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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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zwar vor das jämmerliche Ertrincken ziemliche Si-
cherheit versprach, jedoch wenig fruchtbare Bäume
oder andere Lebens-Mittel zeigte, womit wir bey et-
wa langweiligen Aufenthalt unsern Hunger stillen
könten.

Es war das Glück noch einem unserer Fahrzeu-
gen, worauf sich 8. von unsern Kriegs-Leuten nebst
zweyen Jndianern befanden, eben so günstig gewe-
sen, selbiges so wohl als uns auf diese Jnsul zu füh-
ren, derowegen erfreueten wir uns ungemein, als
dieselben zwey Tage hernach zu uns kamen, und ihre
glückliche Errettungs-Art erzehleten.

Wir blieben demnach beysammen, trockneten
unser Pulver, betrachteten den wenigen Speise-
Vorrath, brachten alle übrigen Sachen in Ord-
nung, und fiengen hierauf an, die gantze Jnsul durch
zu streiffen, worinnen wir doch weder Menschen
noch Vieh, wohl aber einige Bäume und Stauden
antraffen, welche sehr schlechte nahrhaffte Früchte
trugen. Demnach musten wir uns mehrentheils
mit Fischen behelffen, welche die beyden Jndia-
ner, so sich in unserer Gesellschafft befanden, auf
eine weit leichtere und geschwindere Art, als wir,
zu fangen wusten. Da aber nach etlichen Tagen
das Wasser in etwas zu sallen begunte, sammleten
wir eine grosse Menge der vortrefflichsten Perlen-
Muscheln, die das umgerührte Eingeweyde des
Abgrundes auf diese Jnsul auszuspeyen gezwungen
worden. Jch selbst habe an diesem Orte 34.
Stück Perlen von solcher Grösse ausgenommen,
und mit anhero gebracht, dergleichen ich vorhero
noch nie gesehen oder beschreiben hören, doch nach

der

zwar vor das jaͤmmerliche Ertrincken ziemliche Si-
cherheit verſprach, jedoch wenig fruchtbare Baͤume
oder andere Lebens-Mittel zeigte, womit wir bey et-
wa langweiligen Aufenthalt unſern Hunger ſtillen
koͤnten.

Es war das Gluͤck noch einem unſerer Fahrzeu-
gen, worauf ſich 8. von unſern Kriegs-Leuten nebſt
zweyen Jndianern befanden, eben ſo guͤnſtig gewe-
ſen, ſelbiges ſo wohl als uns auf dieſe Jnſul zu fuͤh-
ren, derowegen erfreueten wir uns ungemein, als
dieſelben zwey Tage hernach zu uns kamen, und ihre
gluͤckliche Errettungs-Art erzehleten.

Wir blieben demnach beyſammen, trockneten
unſer Pulver, betrachteten den wenigen Speiſe-
Vorrath, brachten alle uͤbrigen Sachen in Ord-
nung, und fiengen hierauf an, die gantze Jnſul durch
zu ſtreiffen, worinnen wir doch weder Menſchen
noch Vieh, wohl aber einige Baͤume und Stauden
antraffen, welche ſehr ſchlechte nahrhaffte Fruͤchte
trugen. Demnach muſten wir uns mehrentheils
mit Fiſchen behelffen, welche die beyden Jndia-
ner, ſo ſich in unſerer Geſellſchafft befanden, auf
eine weit leichtere und geſchwindere Art, als wir,
zu fangen wuſten. Da aber nach etlichen Tagen
das Waſſer in etwas zu ſallen begunte, ſammleten
wir eine groſſe Menge der vortrefflichſten Perlen-
Muſcheln, die das umgeruͤhrte Eingeweyde des
Abgrundes auf dieſe Jnſul auszuſpeyen gezwungen
worden. Jch ſelbſt habe an dieſem Orte 34.
Stuͤck Perlen von ſolcher Groͤſſe ausgenommen,
und mit anhero gebracht, dergleichen ich vorhero
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der
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[572/0586] zwar vor das jaͤmmerliche Ertrincken ziemliche Si- cherheit verſprach, jedoch wenig fruchtbare Baͤume oder andere Lebens-Mittel zeigte, womit wir bey et- wa langweiligen Aufenthalt unſern Hunger ſtillen koͤnten. Es war das Gluͤck noch einem unſerer Fahrzeu- gen, worauf ſich 8. von unſern Kriegs-Leuten nebſt zweyen Jndianern befanden, eben ſo guͤnſtig gewe- ſen, ſelbiges ſo wohl als uns auf dieſe Jnſul zu fuͤh- ren, derowegen erfreueten wir uns ungemein, als dieſelben zwey Tage hernach zu uns kamen, und ihre gluͤckliche Errettungs-Art erzehleten. Wir blieben demnach beyſammen, trockneten unſer Pulver, betrachteten den wenigen Speiſe- Vorrath, brachten alle uͤbrigen Sachen in Ord- nung, und fiengen hierauf an, die gantze Jnſul durch zu ſtreiffen, worinnen wir doch weder Menſchen noch Vieh, wohl aber einige Baͤume und Stauden antraffen, welche ſehr ſchlechte nahrhaffte Fruͤchte trugen. Demnach muſten wir uns mehrentheils mit Fiſchen behelffen, welche die beyden Jndia- ner, ſo ſich in unſerer Geſellſchafft befanden, auf eine weit leichtere und geſchwindere Art, als wir, zu fangen wuſten. Da aber nach etlichen Tagen das Waſſer in etwas zu ſallen begunte, ſammleten wir eine groſſe Menge der vortrefflichſten Perlen- Muſcheln, die das umgeruͤhrte Eingeweyde des Abgrundes auf dieſe Jnſul auszuſpeyen gezwungen worden. Jch ſelbſt habe an dieſem Orte 34. Stuͤck Perlen von ſolcher Groͤſſe ausgenommen, und mit anhero gebracht, dergleichen ich vorhero noch nie geſehen oder beſchreiben hoͤren, doch nach der

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 572. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/586>, abgerufen am 25.11.2024.