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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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liches Schrecken eingejaget, indem der oberste Feld-
Herr an einen Baum gehenckt und mit Pfeilen
durchschoffen, nebst dem noch andere Jndianische
Befehlshaber andern zum Beyspiel aufs grausamste
hingerichtet worden.

Solchergestallt verkehrte sich alle bißherige Ge-
fahr, Unruhe und kümmerliches Leben auf einmahl,
in lauter Friede, Ruhe, Wollust und Freude, denn
da sich nachhero die vornehmsten Aufrührer gutwil-
lig unter des Valboa Gehorsam begaben, ließ er
einen allgemeinen Frieden und Vergebung aller vor-
gegangenen Widerspenstigkeit halber, ausruffen;
sein Volck aber auf so vieles ausgestandenes Unge-
mach eine Zeitlang der Ruhe geniessen.

Hierauff nahmen wir unsern Rück-Weg nach
der Urabanischen Landschafft, allwo nach vielen
Berathschlagungen endlich beschlossen wurde, daß
Don Rodriguez Colmenarez nebst dem Don Ju-
an de Quicedo
nach Hispaniolam, und von dar
zum Könige in Castilien abgesandt werden solten,
um an beyden Orten ordentlichen Bericht von un-
sern sieghafften Begebenheiten abzustatten, und die
Sachen dahin zu veranstallten, daß wir mit etwa
1000. Mann und allen Zubehör verstärckt, den Zug
in die Goldreichen Landschafften gegen Mittag si-
cher unternehmen, und dieselben unter des Königs in
Castilien Bothmäßigkeit bringen könten, denn Val-
divia
und Zamudio wolten nicht wieder zum Vor-
scheine kommen, woraus zu schliessen war, daß sie
etwa auf der See verunglückt seyn möchten. Dem-
nach giengen Colmenarez und Quicedo im Octo-
ber
1512. unter Seegel, nachdem sie versprochen

keine
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liches Schrecken eingejaget, indem der oberſte Feld-
Herr an einen Baum gehenckt und mit Pfeilen
durchſchoffen, nebſt dem noch andere Jndianiſche
Befehlshaber andern zum Beyſpiel aufs grauſamſte
hingerichtet worden.

Solchergeſtallt verkehrte ſich alle bißherige Ge-
fahr, Unruhe und kuͤmmerliches Leben auf einmahl,
in lauter Friede, Ruhe, Wolluſt und Freude, denn
da ſich nachhero die vornehmſten Aufruͤhrer gutwil-
lig unter des Valboa Gehorſam begaben, ließ er
einen allgemeinen Frieden und Vergebung aller vor-
gegangenen Widerſpenſtigkeit halber, ausruffen;
ſein Volck aber auf ſo vieles ausgeſtandenes Unge-
mach eine Zeitlang der Ruhe genieſſen.

Hierauff nahmen wir unſern Ruͤck-Weg nach
der Urabaniſchen Landſchafft, allwo nach vielen
Berathſchlagungen endlich beſchloſſen wurde, daß
Don Rodriguez Colmenarez nebſt dem Don Ju-
an de Quicedo
nach Hiſpaniolam, und von dar
zum Koͤnige in Caſtilien abgeſandt werden ſolten,
um an beyden Orten ordentlichen Bericht von un-
ſern ſieghafften Begebenheiten abzuſtatten, und die
Sachen dahin zu veranſtallten, daß wir mit etwa
1000. Mann und allen Zubehoͤr verſtaͤrckt, den Zug
in die Goldreichen Landſchafften gegen Mittag ſi-
cher unternehmen, und dieſelben unter des Koͤnigs in
Caſtilien Bothmaͤßigkeit bringen koͤnten, denn Val-
divia
und Zamudio wolten nicht wieder zum Vor-
ſcheine kommen, woraus zu ſchlieſſen war, daß ſie
etwa auf der See verungluͤckt ſeyn moͤchten. Dem-
nach giengen Colmenarez und Quicedo im Octo-
ber
1512. unter Seegel, nachdem ſie verſprochen

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[567/0581] liches Schrecken eingejaget, indem der oberſte Feld- Herr an einen Baum gehenckt und mit Pfeilen durchſchoffen, nebſt dem noch andere Jndianiſche Befehlshaber andern zum Beyſpiel aufs grauſamſte hingerichtet worden. Solchergeſtallt verkehrte ſich alle bißherige Ge- fahr, Unruhe und kuͤmmerliches Leben auf einmahl, in lauter Friede, Ruhe, Wolluſt und Freude, denn da ſich nachhero die vornehmſten Aufruͤhrer gutwil- lig unter des Valboa Gehorſam begaben, ließ er einen allgemeinen Frieden und Vergebung aller vor- gegangenen Widerſpenſtigkeit halber, ausruffen; ſein Volck aber auf ſo vieles ausgeſtandenes Unge- mach eine Zeitlang der Ruhe genieſſen. Hierauff nahmen wir unſern Ruͤck-Weg nach der Urabaniſchen Landſchafft, allwo nach vielen Berathſchlagungen endlich beſchloſſen wurde, daß Don Rodriguez Colmenarez nebſt dem Don Ju- an de Quicedo nach Hiſpaniolam, und von dar zum Koͤnige in Caſtilien abgeſandt werden ſolten, um an beyden Orten ordentlichen Bericht von un- ſern ſieghafften Begebenheiten abzuſtatten, und die Sachen dahin zu veranſtallten, daß wir mit etwa 1000. Mann und allen Zubehoͤr verſtaͤrckt, den Zug in die Goldreichen Landſchafften gegen Mittag ſi- cher unternehmen, und dieſelben unter des Koͤnigs in Caſtilien Bothmaͤßigkeit bringen koͤnten, denn Val- divia und Zamudio wolten nicht wieder zum Vor- ſcheine kommen, woraus zu ſchlieſſen war, daß ſie etwa auf der See verungluͤckt ſeyn moͤchten. Dem- nach giengen Colmenarez und Quicedo im Octo- ber 1512. unter Seegel, nachdem ſie verſprochen keine N n 4

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 567. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/581>, abgerufen am 25.11.2024.