(b) über das Gute, so sie von ihm geniessen solte, aus den Worten: Siehe, dein König etc.
(2) Wie sich dieselbe freuete? als:
(a) Wahrhafftig.
(b) Hertzlich.
Nachdem er alles vortrefflich wohl ausgelegt, verschiedene erbauliche Gedancken und Ermah- nungen angebracht, und die Predigt also beschlossen hatte, wurde das Lied gesungen: GOtt sey danck durch alle Welt etc. Hierauff schritt Herr Magist. Schmeltzer zur Consecration der auf einer gülde- nen Schaale liegenden Hostien, und des ebenfalls in einem güldenen grossen Trinck-Geschirr zu recht gesetzten Weins, nahm eine Hostie in seine Hand, und sprach: Mein gecreutzigter Heyland, ich em- pfange anitzo aus deinen wiewohl unsichtbaren Händen, deinen wahrhafftigen Leib, und bin versi- chert, daß du mich, jetzigen Umständen nach, von den gewöhnlichen Ceremonien deiner reinen Evange- lisch-Lutherischen Kirche entbinden, anbey mein Dir geweyhetes Hertze und Sinn betrachten wirst, es gereiche also dein heiliger Leib mir und niemanden zum Gewissens-Scrupel, sondern stärcke und er- halte mich im wahren und reinen Glauben zum ewi- gen Leben Amen!
Hierauff nahm er die gesegnete Hostie zu sich, und bald darauff sprach er: Auf eben diesen Glau- ben und Vertrauen, mein JESU! empfange ich aus deinen unsichtbaren Händen dein wahrhafftes Blut, welches du am Stamm des Creutzes vor
mich
G g 2
(b) uͤber das Gute, ſo ſie von ihm genieſſen ſolte, aus den Worten: Siehe, dein Koͤnig ꝛc.
(2) Wie ſich dieſelbe freuete? als:
(a) Wahrhafftig.
(b) Hertzlich.
Nachdem er alles vortrefflich wohl ausgelegt, verſchiedene erbauliche Gedancken und Ermah- nungen angebracht, und die Predigt alſo beſchloſſen hatte, wurde das Lied geſungen: GOtt ſey danck durch alle Welt ꝛc. Hierauff ſchritt Herr Magiſt. Schmeltzer zur Conſecration der auf einer guͤlde- nen Schaale liegenden Hoſtien, und des ebenfalls in einem guͤldenen groſſen Trinck-Geſchirr zu recht geſetzten Weins, nahm eine Hoſtie in ſeine Hand, und ſprach: Mein gecreutzigter Heyland, ich em- pfange anitzo aus deinen wiewohl unſichtbaren Haͤnden, deinen wahrhafftigen Leib, und bin verſi- chert, daß du mich, jetzigen Umſtaͤnden nach, von den gewoͤhnlichen Ceremonien deiner reinen Evange- liſch-Lutheriſchen Kirche entbinden, anbey mein Dir geweyhetes Hertze und Sinn betrachten wirſt, es gereiche alſo dein heiliger Leib mir und niemanden zum Gewiſſens-Scrupel, ſondern ſtaͤrcke und er- halte mich im wahren und reinen Glauben zum ewi- gen Leben Amen!
Hierauff nahm er die geſegnete Hoſtie zu ſich, und bald darauff ſprach er: Auf eben dieſen Glau- ben und Vertrauen, mein JESU! empfange ich aus deinen unſichtbaren Haͤnden dein wahrhafftes Blut, welches du am Stamm des Creutzes vor
mich
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(b) uͤber das Gute, ſo ſie von ihm genieſſen
ſolte, aus den Worten: Siehe, dein
Koͤnig ꝛc.
(2) Wie ſich dieſelbe freuete? als:
(a) Wahrhafftig.
(b) Hertzlich.
Nachdem er alles vortrefflich wohl ausgelegt,
verſchiedene erbauliche Gedancken und Ermah-
nungen angebracht, und die Predigt alſo beſchloſſen
hatte, wurde das Lied geſungen: GOtt ſey danck
durch alle Welt ꝛc. Hierauff ſchritt Herr Magiſt.
Schmeltzer zur Conſecration der auf einer guͤlde-
nen Schaale liegenden Hoſtien, und des ebenfalls in
einem guͤldenen groſſen Trinck-Geſchirr zu recht
geſetzten Weins, nahm eine Hoſtie in ſeine Hand,
und ſprach: Mein gecreutzigter Heyland, ich em-
pfange anitzo aus deinen wiewohl unſichtbaren
Haͤnden, deinen wahrhafftigen Leib, und bin verſi-
chert, daß du mich, jetzigen Umſtaͤnden nach, von den
gewoͤhnlichen Ceremonien deiner reinen Evange-
liſch-Lutheriſchen Kirche entbinden, anbey mein Dir
geweyhetes Hertze und Sinn betrachten wirſt, es
gereiche alſo dein heiliger Leib mir und niemanden
zum Gewiſſens-Scrupel, ſondern ſtaͤrcke und er-
halte mich im wahren und reinen Glauben zum ewi-
gen Leben Amen!
Hierauff nahm er die geſegnete Hoſtie zu ſich,
und bald darauff ſprach er: Auf eben dieſen Glau-
ben und Vertrauen, mein JESU! empfange ich
aus deinen unſichtbaren Haͤnden dein wahrhafftes
Blut, welches du am Stamm des Creutzes vor
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 467. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/481>, abgerufen am 25.11.2024.
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