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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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suhr, daß Herr Mag, Schmeltzer von Anno 1716.
biß 1720. bey demselben als Informator seines
Sohns Eberhards und seiner Tochter Julianae
Louise
in Condition gewesen wäre, ja er wuste, zu
meinem desto grössern Vergnügen, mir die gantze
Geschicht des im 30. jährigen Kriege enthaupteten
Stephan Julii, so zu erzehlen, wie ich dieselbe von
dem lieben Altvater Alberto in Felsenburg bereits
vernommen hatte, und zu erweisen, daß Franz Mar-
tin Julius
des Stephani ächter Enckel im dritten
Gliede sey, immassen er die gantze Sache von seinem
damahligen Patron Franz Martin Julio sehr öff-
ters erzehlen hören, und im guten Gedächtnisse er-
halten.

Jch entdeckte ihm hierauf treuhertzig: wie ich
den jungen Eberhard, der sich sichern Vernehmen
nach, itzo in Leipzig aufhielte, nur vor wenig Tagen
durch Briefe und beygelegten Wechsel zu Reise-
Geldern, nach Amsterdam in mein Logis citiret
hätte, und zweiffelte nicht, daß er sich gegen Johan-
nis Tag daselbst einfinden würde, wo nicht? so sä-
he mich genöthiget selbst nach Leipzig zu reisen und
denselben aufzusuchen. Nachdem wir aber gantz
biß in die späte Nacht von meinen wichtigen Affai-
ren discuriret, und Herr Mag. Schmeltzer immer
mehr und mehr Ursachen gesunden hatte, die son-
derbaren Fügungen des Himmels zu bewundern,
auch mir eydlich zusagte, seinen Vorsatz nicht zu
ändern, sondern GOttes Ehre und denselbigen
Nutzen so vieler Seelen zu befördern, mir redlich
dahin zu folgen, wo ich ihn haben wolte; legten
wir uns zur Ruhe, und giengen folgenden Tag in

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ſuhr, daß Herr Mag, Schmeltzer von Anno 1716.
biß 1720. bey demſelben als Informator ſeines
Sohns Eberhards und ſeiner Tochter Julianæ
Louiſe
in Condition geweſen waͤre, ja er wuſte, zu
meinem deſto groͤſſern Vergnuͤgen, mir die gantze
Geſchicht des im 30. jaͤhrigen Kriege enthaupteten
Stephan Julii, ſo zu erzehlen, wie ich dieſelbe von
dem lieben Altvater Alberto in Felſenburg bereits
vernommen hatte, und zu erweiſen, daß Franz Mar-
tin Julius
des Stephani aͤchter Enckel im dritten
Gliede ſey, immaſſen er die gantze Sache von ſeinem
damahligen Patron Franz Martin Julio ſehr oͤff-
ters erzehlen hoͤren, und im guten Gedaͤchtniſſe er-
halten.

Jch entdeckte ihm hierauf treuhertzig: wie ich
den jungen Eberhard, der ſich ſichern Vernehmen
nach, itzo in Leipzig aufhielte, nur vor wenig Tagen
durch Briefe und beygelegten Wechſel zu Reiſe-
Geldern, nach Amſterdam in mein Logis citiret
haͤtte, und zweiffelte nicht, daß er ſich gegen Johan-
nis Tag daſelbſt einfinden wuͤrde, wo nicht? ſo ſaͤ-
he mich genoͤthiget ſelbſt nach Leipzig zu reiſen und
denſelben aufzuſuchen. Nachdem wir aber gantz
biß in die ſpaͤte Nacht von meinen wichtigen Affai-
ren diſcuriret, und Herr Mag. Schmeltzer immer
mehr und mehr Urſachen geſunden hatte, die ſon-
derbaren Fuͤgungen des Himmels zu bewundern,
auch mir eydlich zuſagte, ſeinen Vorſatz nicht zu
aͤndern, ſondern GOttes Ehre und denſelbigen
Nutzen ſo vieler Seelen zu befoͤrdern, mir redlich
dahin zu folgen, wo ich ihn haben wolte; legten
wir uns zur Ruhe, und giengen folgenden Tag in

aller
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[457/0471] ſuhr, daß Herr Mag, Schmeltzer von Anno 1716. biß 1720. bey demſelben als Informator ſeines Sohns Eberhards und ſeiner Tochter Julianæ Louiſe in Condition geweſen waͤre, ja er wuſte, zu meinem deſto groͤſſern Vergnuͤgen, mir die gantze Geſchicht des im 30. jaͤhrigen Kriege enthaupteten Stephan Julii, ſo zu erzehlen, wie ich dieſelbe von dem lieben Altvater Alberto in Felſenburg bereits vernommen hatte, und zu erweiſen, daß Franz Mar- tin Julius des Stephani aͤchter Enckel im dritten Gliede ſey, immaſſen er die gantze Sache von ſeinem damahligen Patron Franz Martin Julio ſehr oͤff- ters erzehlen hoͤren, und im guten Gedaͤchtniſſe er- halten. Jch entdeckte ihm hierauf treuhertzig: wie ich den jungen Eberhard, der ſich ſichern Vernehmen nach, itzo in Leipzig aufhielte, nur vor wenig Tagen durch Briefe und beygelegten Wechſel zu Reiſe- Geldern, nach Amſterdam in mein Logis citiret haͤtte, und zweiffelte nicht, daß er ſich gegen Johan- nis Tag daſelbſt einfinden wuͤrde, wo nicht? ſo ſaͤ- he mich genoͤthiget ſelbſt nach Leipzig zu reiſen und denſelben aufzuſuchen. Nachdem wir aber gantz biß in die ſpaͤte Nacht von meinen wichtigen Affai- ren diſcuriret, und Herr Mag. Schmeltzer immer mehr und mehr Urſachen geſunden hatte, die ſon- derbaren Fuͤgungen des Himmels zu bewundern, auch mir eydlich zuſagte, ſeinen Vorſatz nicht zu aͤndern, ſondern GOttes Ehre und denſelbigen Nutzen ſo vieler Seelen zu befoͤrdern, mir redlich dahin zu folgen, wo ich ihn haben wolte; legten wir uns zur Ruhe, und giengen folgenden Tag in aller F f 5

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 457. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/471>, abgerufen am 24.11.2024.