solche verbindliche Art, daß es mit Lust anzusehen war. Die zwey Alten lieffen hierauf fort, kamen aber gegen Abend wieder, und brachten uns zum Geschencke 2. grosse Nüsse mit, deren jede 5. biß 6. Pfund wog, sie zerschlugen dieselben recht behutsam mit Steinen, so, daß die Kernen nicht zerstückt wur- den, welche sie uns auf eine recht liebreiche Art prae- sentirten, und sich erfreuten, da sie aus unsern Ge- bärden vermerckten, daß wir deren Annehmlichkeit rühmeten. Ob ich nun gleich damahls noch nicht wuste, daß diese Früchte Cocos-Nüsse hiessen, son- dern es nachhero erst von Robert Hülter erfuhr, so reitzte mich doch deren Vortreflichkeit an, den bey- den alten Affen so lange nachzuschleichen, biß ich end- lich an den Ort kam, wo in einem kleinen Bezirck et- wa 15. biß 18. Bäume stunden/ die dergleichen Früch- te trugen, allein Concordia und ich waren nicht so näschig, alle Nüsse aufzuzehren, sondern steckten dieselben an vielen Orten in die Erde, woher denn kommt, daß nunmehro auf dieser Jnsul etliche 1000. Cocos-Bäume anzutreffen sind, welches gewiß eine gantz besondere Nutz- und Kostbarkeit. Jedoch wiederum auf unsere Affen zu kommen, so muß ich ferner erzehlen, daß ohngeacht der Patient binnen 5. oder 6. Wochen völlig gerade und glücklich curirt war, jedennoch weder derselbe noch die zwey alten von uns zu weichen begehreten, im Gegentheil noch 2. junge mitbrachten, mithin diese fünffe sich gäntz- lich von ihrer andern Cameradschafft absonderten, und also anstelleten, als ob sie würcklich bey uns zu Hause gehöreten.
Wir
ſolche verbindliche Art, daß es mit Luſt anzuſehen war. Die zwey Alten lieffen hierauf fort, kamen aber gegen Abend wieder, und brachten uns zum Geſchencke 2. groſſe Nuͤſſe mit, deren jede 5. biß 6. Pfund wog, ſie zerſchlugen dieſelben recht behutſam mit Steinen, ſo, daß die Kernen nicht zerſtuͤckt wur- den, welche ſie uns auf eine recht liebreiche Art præ- ſentirten, und ſich erfreuten, da ſie aus unſern Ge- baͤrden vermerckten, daß wir deren Annehmlichkeit ruͤhmeten. Ob ich nun gleich damahls noch nicht wuſte, daß dieſe Fruͤchte Cocos-Nuͤſſe hieſſen, ſon- dern es nachhero erſt von Robert Hülter erfuhr, ſo reitzte mich doch deren Vortreflichkeit an, den bey- den alten Affen ſo lange nachzuſchleichen, biß ich end- lich an den Ort kam, wo in einem kleinen Bezirck et- wa 15. biß 18. Baͤume ſtunden/ die dergleichen Fruͤch- te trugen, allein Concordia und ich waren nicht ſo naͤſchig, alle Nuͤſſe aufzuzehren, ſondern ſteckten dieſelben an vielen Orten in die Erde, woher denn kommt, daß nunmehro auf dieſer Jnſul etliche 1000. Cocos-Baͤume anzutreffen ſind, welches gewiß eine gantz beſondere Nutz- und Koſtbarkeit. Jedoch wiederum auf unſere Affen zu kommen, ſo muß ich ferner erzehlen, daß ohngeacht der Patient binnen 5. oder 6. Wochen voͤllig gerade und gluͤcklich curirt war, jedennoch weder derſelbe noch die zwey alten von uns zu weichen begehreten, im Gegentheil noch 2. junge mitbrachten, mithin dieſe fuͤnffe ſich gaͤntz- lich von ihrer andern Cameradſchafft abſonderten, und alſo anſtelleten, als ob ſie wuͤrcklich bey uns zu Hauſe gehoͤreten.
Wir
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ſolche verbindliche Art, daß es mit Luſt anzuſehen
war. Die zwey Alten lieffen hierauf fort, kamen
aber gegen Abend wieder, und brachten uns zum
Geſchencke 2. groſſe Nuͤſſe mit, deren jede 5. biß 6.
Pfund wog, ſie zerſchlugen dieſelben recht behutſam
mit Steinen, ſo, daß die Kernen nicht zerſtuͤckt wur-
den, welche ſie uns auf eine recht liebreiche Art præ-
ſentirten, und ſich erfreuten, da ſie aus unſern Ge-
baͤrden vermerckten, daß wir deren Annehmlichkeit
ruͤhmeten. Ob ich nun gleich damahls noch nicht
wuſte, daß dieſe Fruͤchte Cocos-Nuͤſſe hieſſen, ſon-
dern es nachhero erſt von Robert Hülter erfuhr, ſo
reitzte mich doch deren Vortreflichkeit an, den bey-
den alten Affen ſo lange nachzuſchleichen, biß ich end-
lich an den Ort kam, wo in einem kleinen Bezirck et-
wa 15. biß 18. Baͤume ſtunden/ die dergleichen Fruͤch-
te trugen, allein Concordia und ich waren nicht ſo
naͤſchig, alle Nuͤſſe aufzuzehren, ſondern ſteckten
dieſelben an vielen Orten in die Erde, woher denn
kommt, daß nunmehro auf dieſer Jnſul etliche 1000.
Cocos-Baͤume anzutreffen ſind, welches gewiß eine
gantz beſondere Nutz- und Koſtbarkeit. Jedoch
wiederum auf unſere Affen zu kommen, ſo muß ich
ferner erzehlen, daß ohngeacht der Patient binnen 5.
oder 6. Wochen voͤllig gerade und gluͤcklich curirt
war, jedennoch weder derſelbe noch die zwey alten
von uns zu weichen begehreten, im Gegentheil noch
2. junge mitbrachten, mithin dieſe fuͤnffe ſich gaͤntz-
lich von ihrer andern Cameradſchafft abſonderten,
und alſo anſtelleten, als ob ſie wuͤrcklich bey uns zu
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage… [mehr]
1731 erschien die Erstausgabe. Die zweite Auflage folgte schon 1732. Zum Zeitpunkt der Digitalisierung stand nur die dritte Auflage von 1740 zur Verfügung. (Link zur Erstausgabe: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:3:1-459276)
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/253>, abgerufen am 24.11.2024.
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