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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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ser in den Geschichten keine allzugrosse Verwirrung
zu verursachen, vor besser gehalten, dieselbe zu En-
de des Wercks, als einen Anhang, beyzufügen, weil
sie doch hauptsächlich zu der Historie von dieser Fel-
sen-Jnsul mit gehöret. Jnzwischen habe einiger,
im Lateinischen vielleicht nicht allzuwohl erfahrner
Leser wegen, die auf der zinnern Tafel eingegra-
bene Schrifft, teutsch anhero zu setzen, vor billig und
nöthig erachtet. Es ist mir aber solche Verdolmet-
schung, dem Wort-Verstande nach, sogleich ge-
rathen:

ANkommender Freund!
wer du auch bist
Wenn dich vielleicht das wunderliche Schicksal in
diese wunderbare Behausung wunderbarer
Weise führen wird,
so erstaune nicht allzusehr über die unvermuthete
Erblickung meines Gerippes,
sondern gedencke,
daß du nach dem Fall der ersten Eltern eben dem
Schicksal, und eben der Sterblichkeit
unterworffen bist.
Jm übrigen
laß das Uberbleibsel meines Leibes nicht unbegra-
ben liegen,
Denn weil ich gestorben bin, habe ich mich Ver-
storbenen nicht selbst begraben können.
Einen Christen
wo du anders ein Christ, oder zum wenigsten
ein Mensch bist,
stehet zu
Einen Christeu ehrlich zur Erde zu bestatten,
Da

ſer in den Geſchichten keine allzugroſſe Verwirrung
zu verurſachen, vor beſſer gehalten, dieſelbe zu En-
de des Wercks, als einen Anhang, beyzufuͤgen, weil
ſie doch hauptſaͤchlich zu der Hiſtorie von dieſer Fel-
ſen-Jnſul mit gehoͤret. Jnzwiſchen habe einiger,
im Lateiniſchen vielleicht nicht allzuwohl erfahrner
Leſer wegen, die auf der zinnern Tafel eingegra-
bene Schrifft, teutſch anhero zu ſetzen, vor billig und
noͤthig erachtet. Es iſt mir aber ſolche Verdolmet-
ſchung, dem Wort-Verſtande nach, ſogleich ge-
rathen:

ANkommender Freund!
wer du auch biſt
Wenn dich vielleicht das wunderliche Schickſal in
dieſe wunderbare Behauſung wunderbarer
Weiſe fuͤhren wird,
ſo erſtaune nicht allzuſehr uͤber die unvermuthete
Erblickung meines Gerippes,
ſondern gedencke,
daß du nach dem Fall der erſten Eltern eben dem
Schickſal, und eben der Sterblichkeit
unterworffen biſt.
Jm uͤbrigen
laß das Uberbleibſel meines Leibes nicht unbegra-
ben liegen,
Denn weil ich geſtorben bin, habe ich mich Ver-
ſtorbenen nicht ſelbſt begraben koͤnnen.
Einen Chriſten
wo du anders ein Chriſt, oder zum wenigſten
ein Menſch biſt,
ſtehet zu
Einen Chriſteu ehrlich zur Erde zu beſtatten,
Da
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[182/0196] ſer in den Geſchichten keine allzugroſſe Verwirrung zu verurſachen, vor beſſer gehalten, dieſelbe zu En- de des Wercks, als einen Anhang, beyzufuͤgen, weil ſie doch hauptſaͤchlich zu der Hiſtorie von dieſer Fel- ſen-Jnſul mit gehoͤret. Jnzwiſchen habe einiger, im Lateiniſchen vielleicht nicht allzuwohl erfahrner Leſer wegen, die auf der zinnern Tafel eingegra- bene Schrifft, teutſch anhero zu ſetzen, vor billig und noͤthig erachtet. Es iſt mir aber ſolche Verdolmet- ſchung, dem Wort-Verſtande nach, ſogleich ge- rathen: ANkommender Freund! wer du auch biſt Wenn dich vielleicht das wunderliche Schickſal in dieſe wunderbare Behauſung wunderbarer Weiſe fuͤhren wird, ſo erſtaune nicht allzuſehr uͤber die unvermuthete Erblickung meines Gerippes, ſondern gedencke, daß du nach dem Fall der erſten Eltern eben dem Schickſal, und eben der Sterblichkeit unterworffen biſt. Jm uͤbrigen laß das Uberbleibſel meines Leibes nicht unbegra- ben liegen, Denn weil ich geſtorben bin, habe ich mich Ver- ſtorbenen nicht ſelbſt begraben koͤnnen. Einen Chriſten wo du anders ein Chriſt, oder zum wenigſten ein Menſch biſt, ſtehet zu Einen Chriſteu ehrlich zur Erde zu beſtatten, Da

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/196>, abgerufen am 24.11.2024.