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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740.

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9. Peter Morgenthal, ein Kleinschmied, aber da-
bey sehr künstlicher Eisen-Arbeiter, 31.
Jahr alt.
10. Lorentz Wetterling, ein Tuchmacher 34.
Jahr alt.
11. Philipp Andreas Krätzer, ein Müller, 36.
Jahr alt.
12. Jacob Bernhard Lademann, ein Tischler
35. Jahr.
13. Joh. Melchior Grabe, ein Büttner, von
28. Jahren.
14. Nicolaus Schreiner, ein Töpffer-Geselle,
von 22. Jahren.
15. Jch, Eberhard Julius, damahls alt, 191/2
Jahr.

Was wir an Geräthschafften, Thieren und an-
dern Sachen mit ausgeschifft hatten, wird gehöri-
ges Orts vorkommen, derowegen erinnere nur noch-
mahls das besondere Verlangen so wir allerseits
hegten, nicht allein das Gelobte Land, darinnen wir
wohnen solten, sondern auch die berühmten guten
Leute zu sehen. Capitain Wolffgang merckte sol-
ches mehr als zu wohl, sagte derowegen: Wir möch-
ten uns nur diese Nacht noch auf dieser Stätte zu
bleiben gefallen lassen, weiln es ohnedem schon spä-
te wäre, der morgende Tag aber solte der Tag un-
sers frölichen Einzugs seyn.

Jndem er nun wenig Worte verlieren durffte,
uns alle nach seinem Willen zu lencken, setzte sich ein
Theil der Unsern bey das angemachte Feuer nieder,
dahingegen Herr M. Schmeltzer, ich und noch ei-
nige mit dem Capitain am Fusse des Felsens spa-

tzieren
9. Peter Morgenthal, ein Kleinſchmied, aber da-
bey ſehr kuͤnſtlicher Eiſen-Arbeiter, 31.
Jahr alt.
10. Lorentz Wetterling, ein Tuchmacher 34.
Jahr alt.
11. Philipp Andreas Krätzer, ein Muͤller, 36.
Jahr alt.
12. Jacob Bernhard Lademann, ein Tiſchler
35. Jahr.
13. Joh. Melchior Grabe, ein Buͤttner, von
28. Jahren.
14. Nicolaus Schreiner, ein Toͤpffer-Geſelle,
von 22. Jahren.
15. Jch, Eberhard Julius, damahls alt, 19½
Jahr.

Was wir an Geraͤthſchafften, Thieren und an-
dern Sachen mit ausgeſchifft hatten, wird gehoͤri-
ges Orts vorkommen, derowegen erinnere nur noch-
mahls das beſondere Verlangen ſo wir allerſeits
hegten, nicht allein das Gelobte Land, darinnen wir
wohnen ſolten, ſondern auch die beruͤhmten guten
Leute zu ſehen. Capitain Wolffgang merckte ſol-
ches mehr als zu wohl, ſagte derowegen: Wir moͤch-
ten uns nur dieſe Nacht noch auf dieſer Staͤtte zu
bleiben gefallen laſſen, weiln es ohnedem ſchon ſpaͤ-
te waͤre, der morgende Tag aber ſolte der Tag un-
ſers froͤlichen Einzugs ſeyn.

Jndem er nun wenig Worte verlieren durffte,
uns alle nach ſeinem Willen zu lencken, ſetzte ſich ein
Theil der Unſern bey das angemachte Feuer nieder,
dahingegen Herr M. Schmeltzer, ich und noch ei-
nige mit dem Capitain am Fuſſe des Felſens ſpa-

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[96/0108] 9. Peter Morgenthal, ein Kleinſchmied, aber da- bey ſehr kuͤnſtlicher Eiſen-Arbeiter, 31. Jahr alt. 10. Lorentz Wetterling, ein Tuchmacher 34. Jahr alt. 11. Philipp Andreas Krätzer, ein Muͤller, 36. Jahr alt. 12. Jacob Bernhard Lademann, ein Tiſchler 35. Jahr. 13. Joh. Melchior Grabe, ein Buͤttner, von 28. Jahren. 14. Nicolaus Schreiner, ein Toͤpffer-Geſelle, von 22. Jahren. 15. Jch, Eberhard Julius, damahls alt, 19½ Jahr. Was wir an Geraͤthſchafften, Thieren und an- dern Sachen mit ausgeſchifft hatten, wird gehoͤri- ges Orts vorkommen, derowegen erinnere nur noch- mahls das beſondere Verlangen ſo wir allerſeits hegten, nicht allein das Gelobte Land, darinnen wir wohnen ſolten, ſondern auch die beruͤhmten guten Leute zu ſehen. Capitain Wolffgang merckte ſol- ches mehr als zu wohl, ſagte derowegen: Wir moͤch- ten uns nur dieſe Nacht noch auf dieſer Staͤtte zu bleiben gefallen laſſen, weiln es ohnedem ſchon ſpaͤ- te waͤre, der morgende Tag aber ſolte der Tag un- ſers froͤlichen Einzugs ſeyn. Jndem er nun wenig Worte verlieren durffte, uns alle nach ſeinem Willen zu lencken, ſetzte ſich ein Theil der Unſern bey das angemachte Feuer nieder, dahingegen Herr M. Schmeltzer, ich und noch ei- nige mit dem Capitain am Fuſſe des Felſens ſpa- tzieren

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. 3. Aufl. Bd. 1. Nordhausen, 1740, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata01_1740/108>, abgerufen am 28.11.2024.