das Posener, Kalischer, Warschauer Departement, Pom- mern, Neumark, Schlesien, Kurmark, Magdeburg, Paderborn, Minden und Ravensburg, Grafschaft Mark, Kleve, Lingen und Tecklenburg, Ostfriesland, Neuchatel. Da diese Departements sich gleichmäßig auf die Monarchie vertheilen, so kann die Methode nicht angefochten werden, nach der Bevölkerung und der Meisterzahl dieser Auf- nahmen, die muthmaßliche Meisterzahl für die ganze Monarchie zu berechnen. Die Handwerksgesellen bleiben außer Betracht, da Krug ihre Zahl gar nicht nach den einzelnen Gewerben, sondern nur nach Provinzen mittheilt.
Folgen wir nun für 1831 den Zahlen Dieterici's, 1 so ergiebt zunächst eine allgemeine Vergleichung von 26 der wichtigsten Handwerke, daß 1795--1803 auf 10.023900 Einwohner 194183 Meister in denselben, 1831 auf 13.038960 Einwohner 300752 Meister, damals also einer auf 51,6 Menschen, jetzt auf 43,4 Men- schen kamen. Damals sind 1,93 %, jetzt 2,3 % der Bevölkerung Handwerksmeister in den betreffenden 26 Hauptgewerben. Die Zahl der Meister ist also stärker gestiegen als die Bevölkerung; aber wir werden dieser Steigerung ein geringeres Gewicht beilegen, wenn wir uns erinnern, daß in den Zahlen von 1795/1803 die armen unbevölkerten Landstriche (Südpreußen und Neuostpreußen) stecken, die an Rußland abgetreten wurden, in denen von 1831 eine Reihe sehr entwickelter Gegen- den, die erst 1815 zu Preußen kamen, wie Theile der Rheinprovinz und der Provinz Sachsen.
1 Der Volkswohlstand, S. 180.
Die Krug’ſchen Zahlen.
das Poſener, Kaliſcher, Warſchauer Departement, Pom- mern, Neumark, Schleſien, Kurmark, Magdeburg, Paderborn, Minden und Ravensburg, Grafſchaft Mark, Kleve, Lingen und Tecklenburg, Oſtfriesland, Neuchatel. Da dieſe Departements ſich gleichmäßig auf die Monarchie vertheilen, ſo kann die Methode nicht angefochten werden, nach der Bevölkerung und der Meiſterzahl dieſer Auf- nahmen, die muthmaßliche Meiſterzahl für die ganze Monarchie zu berechnen. Die Handwerksgeſellen bleiben außer Betracht, da Krug ihre Zahl gar nicht nach den einzelnen Gewerben, ſondern nur nach Provinzen mittheilt.
Folgen wir nun für 1831 den Zahlen Dieterici’s, 1 ſo ergiebt zunächſt eine allgemeine Vergleichung von 26 der wichtigſten Handwerke, daß 1795—1803 auf 10.023900 Einwohner 194183 Meiſter in denſelben, 1831 auf 13.038960 Einwohner 300752 Meiſter, damals alſo einer auf 51,6 Menſchen, jetzt auf 43,4 Men- ſchen kamen. Damals ſind 1,93 %, jetzt 2,3 % der Bevölkerung Handwerksmeiſter in den betreffenden 26 Hauptgewerben. Die Zahl der Meiſter iſt alſo ſtärker geſtiegen als die Bevölkerung; aber wir werden dieſer Steigerung ein geringeres Gewicht beilegen, wenn wir uns erinnern, daß in den Zahlen von 1795/1803 die armen unbevölkerten Landſtriche (Südpreußen und Neuoſtpreußen) ſtecken, die an Rußland abgetreten wurden, in denen von 1831 eine Reihe ſehr entwickelter Gegen- den, die erſt 1815 zu Preußen kamen, wie Theile der Rheinprovinz und der Provinz Sachſen.
1 Der Volkswohlſtand, S. 180.
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Die Krug’ſchen Zahlen.
das Poſener, Kaliſcher, Warſchauer Departement, Pom-
mern, Neumark, Schleſien, Kurmark, Magdeburg,
Paderborn, Minden und Ravensburg, Grafſchaft Mark,
Kleve, Lingen und Tecklenburg, Oſtfriesland, Neuchatel.
Da dieſe Departements ſich gleichmäßig auf die Monarchie
vertheilen, ſo kann die Methode nicht angefochten werden,
nach der Bevölkerung und der Meiſterzahl dieſer Auf-
nahmen, die muthmaßliche Meiſterzahl für die ganze
Monarchie zu berechnen. Die Handwerksgeſellen bleiben
außer Betracht, da Krug ihre Zahl gar nicht nach den
einzelnen Gewerben, ſondern nur nach Provinzen mittheilt.
Folgen wir nun für 1831 den Zahlen Dieterici’s, 1
ſo ergiebt zunächſt eine allgemeine Vergleichung von 26
der wichtigſten Handwerke, daß 1795—1803 auf
10.023900 Einwohner 194183 Meiſter in denſelben,
1831 auf 13.038960 Einwohner 300752 Meiſter,
damals alſo einer auf 51,6 Menſchen, jetzt auf 43,4 Men-
ſchen kamen. Damals ſind 1,93 %, jetzt 2,3 % der
Bevölkerung Handwerksmeiſter in den betreffenden 26
Hauptgewerben. Die Zahl der Meiſter iſt alſo ſtärker
geſtiegen als die Bevölkerung; aber wir werden dieſer
Steigerung ein geringeres Gewicht beilegen, wenn wir
uns erinnern, daß in den Zahlen von 1795/1803
die armen unbevölkerten Landſtriche (Südpreußen und
Neuoſtpreußen) ſtecken, die an Rußland abgetreten wurden,
in denen von 1831 eine Reihe ſehr entwickelter Gegen-
den, die erſt 1815 zu Preußen kamen, wie Theile der
Rheinprovinz und der Provinz Sachſen.
1 Der Volkswohlſtand, S. 180.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/75>, abgerufen am 22.11.2024.
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