und Maschinenindustrie, die Instrumenten-, Geräthe- und Holzwaarengewerbe nach ihrer historischen Umbil- dung in Deutschland zu untersuchen, war meine Absicht. Aber der diesem Buche ursprünglich zugemessene Raum ist bereits ziemlich überschritten und eine ähnliche Bear- beitung, wie die der Gewebeindustrie würde das Er- scheinen des Buches noch um längere Zeit verzögern. Die numerische Bedeutung der Metallgewerbe erreicht auch die der bisher besprochenen Gewerbe entfernt nicht; berechnet doch auch Viebahn1 nach dem Gesammtinhalte der Handwerker-, Handels- und Fabriktabelle des Zoll- vereins im Jahre 1861, daß 40 % der Arbeitenden auf die Textilgruppe, 21 % auf die baulichen Arbeiten, 17 % auf die Nährgewerbe, 12 % auf die Dekorations-, artistischen und literarischen Gewerbe und nur 10 % auf die Metallurgie kommen. Sachlich freilich ist die Bedeutung der Metallgewerbe um so größer. Es ist die Industriebranche, von welcher die übrigen vielfach in ihren Fortschritten abhängen, die auch in Deutsch- land in den letzten 30 Jahren die glänzendste Ent- wickelung hatte, welche die tüchtigsten Unternehmer, die kräftigsten und am besten bezahlten Arbeiter zählt. So mögen denn wenigstens einige flüchtige Worte über sie hier noch als Einleitung der Schlußbetrachtungen ihre Stelle finden.
Die Werke und Hütten, welche die Metalle zu Tage fördern und ausschmelzen, sind nicht bloß selbst zu immer größerem Umfang angewachsen, sie haben
1III, 1133.
Schluß und Reſultate.
und Maſchineninduſtrie, die Inſtrumenten-, Geräthe- und Holzwaarengewerbe nach ihrer hiſtoriſchen Umbil- dung in Deutſchland zu unterſuchen, war meine Abſicht. Aber der dieſem Buche urſprünglich zugemeſſene Raum iſt bereits ziemlich überſchritten und eine ähnliche Bear- beitung, wie die der Gewebeinduſtrie würde das Er- ſcheinen des Buches noch um längere Zeit verzögern. Die numeriſche Bedeutung der Metallgewerbe erreicht auch die der bisher beſprochenen Gewerbe entfernt nicht; berechnet doch auch Viebahn1 nach dem Geſammtinhalte der Handwerker-, Handels- und Fabriktabelle des Zoll- vereins im Jahre 1861, daß 40 % der Arbeitenden auf die Textilgruppe, 21 % auf die baulichen Arbeiten, 17 % auf die Nährgewerbe, 12 % auf die Dekorations-, artiſtiſchen und literariſchen Gewerbe und nur 10 % auf die Metallurgie kommen. Sachlich freilich iſt die Bedeutung der Metallgewerbe um ſo größer. Es iſt die Induſtriebranche, von welcher die übrigen vielfach in ihren Fortſchritten abhängen, die auch in Deutſch- land in den letzten 30 Jahren die glänzendſte Ent- wickelung hatte, welche die tüchtigſten Unternehmer, die kräftigſten und am beſten bezahlten Arbeiter zählt. So mögen denn wenigſtens einige flüchtige Worte über ſie hier noch als Einleitung der Schlußbetrachtungen ihre Stelle finden.
Die Werke und Hütten, welche die Metalle zu Tage fördern und ausſchmelzen, ſind nicht bloß ſelbſt zu immer größerem Umfang angewachſen, ſie haben
1III, 1133.
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Schluß und Reſultate.
und Maſchineninduſtrie, die Inſtrumenten-, Geräthe-
und Holzwaarengewerbe nach ihrer hiſtoriſchen Umbil-
dung in Deutſchland zu unterſuchen, war meine Abſicht.
Aber der dieſem Buche urſprünglich zugemeſſene Raum
iſt bereits ziemlich überſchritten und eine ähnliche Bear-
beitung, wie die der Gewebeinduſtrie würde das Er-
ſcheinen des Buches noch um längere Zeit verzögern.
Die numeriſche Bedeutung der Metallgewerbe erreicht
auch die der bisher beſprochenen Gewerbe entfernt nicht;
berechnet doch auch Viebahn 1 nach dem Geſammtinhalte
der Handwerker-, Handels- und Fabriktabelle des Zoll-
vereins im Jahre 1861, daß 40 % der Arbeitenden
auf die Textilgruppe, 21 % auf die baulichen Arbeiten,
17 % auf die Nährgewerbe, 12 % auf die Dekorations-,
artiſtiſchen und literariſchen Gewerbe und nur 10 %
auf die Metallurgie kommen. Sachlich freilich iſt die
Bedeutung der Metallgewerbe um ſo größer. Es iſt
die Induſtriebranche, von welcher die übrigen vielfach
in ihren Fortſchritten abhängen, die auch in Deutſch-
land in den letzten 30 Jahren die glänzendſte Ent-
wickelung hatte, welche die tüchtigſten Unternehmer, die
kräftigſten und am beſten bezahlten Arbeiter zählt. So
mögen denn wenigſtens einige flüchtige Worte über ſie
hier noch als Einleitung der Schlußbetrachtungen ihre
Stelle finden.
Die Werke und Hütten, welche die Metalle zu
Tage fördern und ausſchmelzen, ſind nicht bloß ſelbſt
zu immer größerem Umfang angewachſen, ſie haben
1 III, 1133.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/676>, abgerufen am 16.07.2024.
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