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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Zunahme der Wollweberei im Großen.

Das Zollvereinsbureau zählt 1861 für den ganzen
Zollverein 67343 gehende Webstühle mit 31310 Mei-
stern und 51645 Gehülfen, 1067 Tuchfabriken mit
2592 Maschinenstühlen und 11818 Handstühlen, 622
Fabriken für andere Wollwaaren mit 3655 Maschinen-
und 9068 Handstühlen. Die Gesammtzahl der Stühle
würde sich auf etwa 78000 stellen, wenn wir bei den
nichtpreußischen Staaten die mit den Fabriken gezählten
Stühle der Hauptsumme zusetzen.

Wenn in Preußen 1861 auf 33273 gewerbsmäßig
gehende Stühle überhaupt noch 10771 Webermeister
und 26096 Gehülfen, zusammen 36868 Personen,
gerechnet werden, so könnte man versucht sein zu glau-
ben, diese große Zahl Meister und Gehülfen bedeute,
da es selbständige kleine Tuchmachergeschäfte in der
Hauptsache nicht sein können, eine blühende Hausindustrie;
aber dem ist nicht so, es sind das überwiegend Per-
sonen, welche in Fabriken arbeiten, wie man durch einen
Blick auf die Spezialtabellen sieht. Im Regierungs-
bezirk Aachen kommen auf 930 Webermeister 5349 Ge-
hülfen, im Regierungsbezirk Frankfurt auf 1163 Meister
6602 Gehülfen. Es sind dieselben Personen, welche
unter den Tuchfabriken nochmals gezählt sind. In
Sachsen freilich und den andern Staaten, wo die mehr
besprochene Doppelzählung nicht stattfand, ist es etwas

der jährliche Export pro Kopf der Bevölkerung von 1856--60
an Tuch aus dem Zollverein 0,82 Thlr., aus England 0,85,
aus Belgien 1,53, aus Frankreich 0,51, an sämmtlichen Woll-
waaren dagegen aus dem Zollverein 1,37 Thlr., aus England
2,58, aus Belgien 1,63, aus Frankreich 1,27 Thlr.
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Die Zunahme der Wollweberei im Großen.

Das Zollvereinsbureau zählt 1861 für den ganzen
Zollverein 67343 gehende Webſtühle mit 31310 Mei-
ſtern und 51645 Gehülfen, 1067 Tuchfabriken mit
2592 Maſchinenſtühlen und 11818 Handſtühlen, 622
Fabriken für andere Wollwaaren mit 3655 Maſchinen-
und 9068 Handſtühlen. Die Geſammtzahl der Stühle
würde ſich auf etwa 78000 ſtellen, wenn wir bei den
nichtpreußiſchen Staaten die mit den Fabriken gezählten
Stühle der Hauptſumme zuſetzen.

Wenn in Preußen 1861 auf 33273 gewerbsmäßig
gehende Stühle überhaupt noch 10771 Webermeiſter
und 26096 Gehülfen, zuſammen 36868 Perſonen,
gerechnet werden, ſo könnte man verſucht ſein zu glau-
ben, dieſe große Zahl Meiſter und Gehülfen bedeute,
da es ſelbſtändige kleine Tuchmachergeſchäfte in der
Hauptſache nicht ſein können, eine blühende Hausinduſtrie;
aber dem iſt nicht ſo, es ſind das überwiegend Per-
ſonen, welche in Fabriken arbeiten, wie man durch einen
Blick auf die Spezialtabellen ſieht. Im Regierungs-
bezirk Aachen kommen auf 930 Webermeiſter 5349 Ge-
hülfen, im Regierungsbezirk Frankfurt auf 1163 Meiſter
6602 Gehülfen. Es ſind dieſelben Perſonen, welche
unter den Tuchfabriken nochmals gezählt ſind. In
Sachſen freilich und den andern Staaten, wo die mehr
beſprochene Doppelzählung nicht ſtattfand, iſt es etwas

der jährliche Export pro Kopf der Bevölkerung von 1856—60
an Tuch aus dem Zollverein 0,82 Thlr., aus England 0,85,
aus Belgien 1,53, aus Frankreich 0,51, an ſämmtlichen Woll-
waaren dagegen aus dem Zollverein 1,37 Thlr., aus England
2,58, aus Belgien 1,63, aus Frankreich 1,27 Thlr.
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[579/0601] Die Zunahme der Wollweberei im Großen. Das Zollvereinsbureau zählt 1861 für den ganzen Zollverein 67343 gehende Webſtühle mit 31310 Mei- ſtern und 51645 Gehülfen, 1067 Tuchfabriken mit 2592 Maſchinenſtühlen und 11818 Handſtühlen, 622 Fabriken für andere Wollwaaren mit 3655 Maſchinen- und 9068 Handſtühlen. Die Geſammtzahl der Stühle würde ſich auf etwa 78000 ſtellen, wenn wir bei den nichtpreußiſchen Staaten die mit den Fabriken gezählten Stühle der Hauptſumme zuſetzen. Wenn in Preußen 1861 auf 33273 gewerbsmäßig gehende Stühle überhaupt noch 10771 Webermeiſter und 26096 Gehülfen, zuſammen 36868 Perſonen, gerechnet werden, ſo könnte man verſucht ſein zu glau- ben, dieſe große Zahl Meiſter und Gehülfen bedeute, da es ſelbſtändige kleine Tuchmachergeſchäfte in der Hauptſache nicht ſein können, eine blühende Hausinduſtrie; aber dem iſt nicht ſo, es ſind das überwiegend Per- ſonen, welche in Fabriken arbeiten, wie man durch einen Blick auf die Spezialtabellen ſieht. Im Regierungs- bezirk Aachen kommen auf 930 Webermeiſter 5349 Ge- hülfen, im Regierungsbezirk Frankfurt auf 1163 Meiſter 6602 Gehülfen. Es ſind dieſelben Perſonen, welche unter den Tuchfabriken nochmals gezählt ſind. In Sachſen freilich und den andern Staaten, wo die mehr beſprochene Doppelzählung nicht ſtattfand, iſt es etwas 1 1 der jährliche Export pro Kopf der Bevölkerung von 1856—60 an Tuch aus dem Zollverein 0,82 Thlr., aus England 0,85, aus Belgien 1,53, aus Frankreich 0,51, an ſämmtlichen Woll- waaren dagegen aus dem Zollverein 1,37 Thlr., aus England 2,58, aus Belgien 1,63, aus Frankreich 1,27 Thlr. 37 *

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/601>, abgerufen am 22.11.2024.