und größere Arbeiterzahl das gewiß auch gestiegene Bedürfniß befriedigt wird.
Die letztern Betriebe sind solche, bei denen das noch nicht geschehen ist, bei denen der steigende Wohl- stand eine größere Zahl kleiner Geschäfte bis 1847 her- vorgerufen hat.
Jedenfalls ergiebt sich so viel aus den Zahlen, daß der Unterschied zwischen 1784 und 1847 kein allzugroßer ist. Sehr stark abgenommen hat nur die Zahl der Lohgerber und Maurermeister, stark zugenommen nur die der Tischler, Tapeziere, Klempner, Drechsler, Buch- binder, Instrumentenmacher. Bei den übrigen liegen die Verhältnißzahlen nicht weit auseinander, ein Beweis, daß schon 1784 die gewerblichen Zustände Berlins bessere waren, als in den meisten übrigen deutschen Städten.
Eine andere Bemerkung drängt sich daneben noch auf. Welch ungeheurer Umschwung in der Zeit von 1784 bis 1847, und in den wichtigern Kleingewerben Berlins doch keine sehr bedeutende Aenderung.
Von größern Gewerben hatten sich in Berlin vor Allem die Lederfabrikation, die Blumenfabrikation, die Strohhutmanufakturen, die Zuckersiedereien, die Kattun- druckereien, die Weberei aller Art entwickelt. Ich will die Zahlen nicht alle wiederholen; viele dieser Industrien sind 1783 -- 85 stärker vertreten als 1847 -- 49: Web- stühle wurden 1783 gezählt für Seide 2316, für Wolle 2566, für Linnen 238, für Baumwolle 1048, zusammen 6168; die Zahlen nehmen noch zu bis ins neue Jahrhundert; 1804 sind 3691 Baumwollstühle vor- handen; 1849 zählt man in Berlin 2147 Stühle für
Die Gewerbe Berlin’s.
und größere Arbeiterzahl das gewiß auch geſtiegene Bedürfniß befriedigt wird.
Die letztern Betriebe ſind ſolche, bei denen das noch nicht geſchehen iſt, bei denen der ſteigende Wohl- ſtand eine größere Zahl kleiner Geſchäfte bis 1847 her- vorgerufen hat.
Jedenfalls ergiebt ſich ſo viel aus den Zahlen, daß der Unterſchied zwiſchen 1784 und 1847 kein allzugroßer iſt. Sehr ſtark abgenommen hat nur die Zahl der Lohgerber und Maurermeiſter, ſtark zugenommen nur die der Tiſchler, Tapeziere, Klempner, Drechsler, Buch- binder, Inſtrumentenmacher. Bei den übrigen liegen die Verhältnißzahlen nicht weit auseinander, ein Beweis, daß ſchon 1784 die gewerblichen Zuſtände Berlins beſſere waren, als in den meiſten übrigen deutſchen Städten.
Eine andere Bemerkung drängt ſich daneben noch auf. Welch ungeheurer Umſchwung in der Zeit von 1784 bis 1847, und in den wichtigern Kleingewerben Berlins doch keine ſehr bedeutende Aenderung.
Von größern Gewerben hatten ſich in Berlin vor Allem die Lederfabrikation, die Blumenfabrikation, die Strohhutmanufakturen, die Zuckerſiedereien, die Kattun- druckereien, die Weberei aller Art entwickelt. Ich will die Zahlen nicht alle wiederholen; viele dieſer Induſtrien ſind 1783 — 85 ſtärker vertreten als 1847 — 49: Web- ſtühle wurden 1783 gezählt für Seide 2316, für Wolle 2566, für Linnen 238, für Baumwolle 1048, zuſammen 6168; die Zahlen nehmen noch zu bis ins neue Jahrhundert; 1804 ſind 3691 Baumwollſtühle vor- handen; 1849 zählt man in Berlin 2147 Stühle für
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Die Gewerbe Berlin’s.
und größere Arbeiterzahl das gewiß auch geſtiegene
Bedürfniß befriedigt wird.
Die letztern Betriebe ſind ſolche, bei denen das
noch nicht geſchehen iſt, bei denen der ſteigende Wohl-
ſtand eine größere Zahl kleiner Geſchäfte bis 1847 her-
vorgerufen hat.
Jedenfalls ergiebt ſich ſo viel aus den Zahlen, daß
der Unterſchied zwiſchen 1784 und 1847 kein allzugroßer
iſt. Sehr ſtark abgenommen hat nur die Zahl der
Lohgerber und Maurermeiſter, ſtark zugenommen nur die
der Tiſchler, Tapeziere, Klempner, Drechsler, Buch-
binder, Inſtrumentenmacher. Bei den übrigen liegen
die Verhältnißzahlen nicht weit auseinander, ein Beweis,
daß ſchon 1784 die gewerblichen Zuſtände Berlins beſſere
waren, als in den meiſten übrigen deutſchen Städten.
Eine andere Bemerkung drängt ſich daneben noch
auf. Welch ungeheurer Umſchwung in der Zeit von 1784
bis 1847, und in den wichtigern Kleingewerben Berlins
doch keine ſehr bedeutende Aenderung.
Von größern Gewerben hatten ſich in Berlin vor
Allem die Lederfabrikation, die Blumenfabrikation, die
Strohhutmanufakturen, die Zuckerſiedereien, die Kattun-
druckereien, die Weberei aller Art entwickelt. Ich will
die Zahlen nicht alle wiederholen; viele dieſer Induſtrien
ſind 1783 — 85 ſtärker vertreten als 1847 — 49: Web-
ſtühle wurden 1783 gezählt für Seide 2316, für
Wolle 2566, für Linnen 238, für Baumwolle 1048,
zuſammen 6168; die Zahlen nehmen noch zu bis ins
neue Jahrhundert; 1804 ſind 3691 Baumwollſtühle vor-
handen; 1849 zählt man in Berlin 2147 Stühle für
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/59>, abgerufen am 22.11.2024.
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