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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.

Neben diesen Stühlen wurden in Preußen 1816--
1843 die sämmtlichen gewerbsweise gehenden Webstühle
für jede Art der Textilindustrie in einer Summe
erhoben. Die lokale Weberei um Lohn und für eigene
Rechnung, wie die Weberei für Verleger und Fabriken
stecken gleichmäßig in diesen Zahlen. Eine Unterschei-
dung war auch früher kaum nothwendig, da es Fabriken
nur wenige gab, der professionsmäßige Weber eine ähn-
liche Stellung hatte, ob er für Kunden, für eigene
Rechnung oder für Verleger arbeitete.

Von 1846 an sollte mit der Aenderung der Ge-
werbeaufnahmen überhaupt auch eine genauere Erhebung
der Gewebeindustrie eintreten. Zuerst sollten wie bisher
die sämmtlichen überhaupt vorhandenen Webstühle gezählt
werden. Dann die Webermeister jeder Branche mit
ihren Gehülfen und Lehrlingen. In dieser sollten aber
alle nicht technischen Hülfskräfte, Kinder, Frauen, die
häufig beim Spulen, Kettenscheeren, Aufbäumen, Muster-
machen helfen, ausdrücklich weggelassen werden. Da-
durch sind diese Zahlen stets etwas zu niedrig. Ferner
ist aber auch nicht vollständig klar, ob unter den Webern
und ihren Gehülfen außer denen, welche in selbständigen
Handwerksgeschäften und in der Hausindustrie beschäftigt

einer auf Wolle 296, einer auf gemischte Stoffe 251, einer auf
Leinwand nur 115 Tage; darnach wären fast alle württem-
bergischen Leinwandstühle solche, die nur als Nebenbeschäftigung
betrieben werden; Mährlen rechnet auch 86,4 % der Stühle dahin,
während die amtlichen Aufnahmen 1852-45,7 %, 1861-56,9 %
(Königreich Württemberg S. 576) der Leinwandstühle als solche
bezeichnen, welche nur nebenbei betrieben werden.
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.

Neben dieſen Stühlen wurden in Preußen 1816—
1843 die ſämmtlichen gewerbsweiſe gehenden Webſtühle
für jede Art der Textilinduſtrie in einer Summe
erhoben. Die lokale Weberei um Lohn und für eigene
Rechnung, wie die Weberei für Verleger und Fabriken
ſtecken gleichmäßig in dieſen Zahlen. Eine Unterſchei-
dung war auch früher kaum nothwendig, da es Fabriken
nur wenige gab, der profeſſionsmäßige Weber eine ähn-
liche Stellung hatte, ob er für Kunden, für eigene
Rechnung oder für Verleger arbeitete.

Von 1846 an ſollte mit der Aenderung der Ge-
werbeaufnahmen überhaupt auch eine genauere Erhebung
der Gewebeinduſtrie eintreten. Zuerſt ſollten wie bisher
die ſämmtlichen überhaupt vorhandenen Webſtühle gezählt
werden. Dann die Webermeiſter jeder Branche mit
ihren Gehülfen und Lehrlingen. In dieſer ſollten aber
alle nicht techniſchen Hülfskräfte, Kinder, Frauen, die
häufig beim Spulen, Kettenſcheeren, Aufbäumen, Muſter-
machen helfen, ausdrücklich weggelaſſen werden. Da-
durch ſind dieſe Zahlen ſtets etwas zu niedrig. Ferner
iſt aber auch nicht vollſtändig klar, ob unter den Webern
und ihren Gehülfen außer denen, welche in ſelbſtändigen
Handwerksgeſchäften und in der Hausinduſtrie beſchäftigt

einer auf Wolle 296, einer auf gemiſchte Stoffe 251, einer auf
Leinwand nur 115 Tage; darnach wären faſt alle württem-
bergiſchen Leinwandſtühle ſolche, die nur als Nebenbeſchäftigung
betrieben werden; Mährlen rechnet auch 86,4 % der Stühle dahin,
während die amtlichen Aufnahmen 1852-45,7 %, 1861-56,9 %
(Königreich Württemberg S. 576) der Leinwandſtühle als ſolche
bezeichnen, welche nur nebenbei betrieben werden.
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[500/0522] Die Umbildung einzelner Gewerbszweige. Neben dieſen Stühlen wurden in Preußen 1816— 1843 die ſämmtlichen gewerbsweiſe gehenden Webſtühle für jede Art der Textilinduſtrie in einer Summe erhoben. Die lokale Weberei um Lohn und für eigene Rechnung, wie die Weberei für Verleger und Fabriken ſtecken gleichmäßig in dieſen Zahlen. Eine Unterſchei- dung war auch früher kaum nothwendig, da es Fabriken nur wenige gab, der profeſſionsmäßige Weber eine ähn- liche Stellung hatte, ob er für Kunden, für eigene Rechnung oder für Verleger arbeitete. Von 1846 an ſollte mit der Aenderung der Ge- werbeaufnahmen überhaupt auch eine genauere Erhebung der Gewebeinduſtrie eintreten. Zuerſt ſollten wie bisher die ſämmtlichen überhaupt vorhandenen Webſtühle gezählt werden. Dann die Webermeiſter jeder Branche mit ihren Gehülfen und Lehrlingen. In dieſer ſollten aber alle nicht techniſchen Hülfskräfte, Kinder, Frauen, die häufig beim Spulen, Kettenſcheeren, Aufbäumen, Muſter- machen helfen, ausdrücklich weggelaſſen werden. Da- durch ſind dieſe Zahlen ſtets etwas zu niedrig. Ferner iſt aber auch nicht vollſtändig klar, ob unter den Webern und ihren Gehülfen außer denen, welche in ſelbſtändigen Handwerksgeſchäften und in der Hausinduſtrie beſchäftigt 1 1 einer auf Wolle 296, einer auf gemiſchte Stoffe 251, einer auf Leinwand nur 115 Tage; darnach wären faſt alle württem- bergiſchen Leinwandſtühle ſolche, die nur als Nebenbeſchäftigung betrieben werden; Mährlen rechnet auch 86,4 % der Stühle dahin, während die amtlichen Aufnahmen 1852-45,7 %, 1861-56,9 % (Königreich Württemberg S. 576) der Leinwandſtühle als ſolche bezeichnen, welche nur nebenbei betrieben werden.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/522>, abgerufen am 22.11.2024.