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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
wie schon erwähnt, gar keine selbständigen Geschäfte,
sondern nur Lohnarbeiter der Weber und Fabriken;
theilweise wurde das Kämmen allerdings auch als selb-
ständige Unternehmung auf eigene Rechnung betrieben.
Es gab solche Geschäfte in Sachsen, in Thüringen, in
Württemberg, in Brandenburg, in Schlesien, am Rhein.
Die preußische Statistik gibt insofern keine klare Auskunft
über sie, als sie sie mit der Leisten- (Kuhhaar-)
spinnerei, Haarspinnerei und früher mit der Hand-
spinnerei zusammen aufführte, auch wahrscheinlich Ar-
beiter mit aufzählt, die nicht für diese Geschäfte, sondern
direkt für Fabriken arbeiteten. Die Zahlen sind folgende:
[Tabelle]

Eine Zunahme der Anstalten bis 1855, der Per-
sonen bis 1849; von da an rasche Abnahme. Es wird
jetzt bald nur noch in den großen Kammgarnspinnereien
selbst mit den peigneuses gekämmt werden.

Im Anschluß an die Spinnerei noch einige Worte
über die Herstellung von Zwirn, Strick-, Stick- und
Nähgarn, einschließlich der Garnbleiche und Färberei,
und über die Seilerei.

Was die Zwirne und mehrfachen Garne betrifft,
so ist klar, daß mit der Maschinenspinnerei auch sie
der maschinenmäßigen Anfertigung im Großen anheim-

Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
wie ſchon erwähnt, gar keine ſelbſtändigen Geſchäfte,
ſondern nur Lohnarbeiter der Weber und Fabriken;
theilweiſe wurde das Kämmen allerdings auch als ſelb-
ſtändige Unternehmung auf eigene Rechnung betrieben.
Es gab ſolche Geſchäfte in Sachſen, in Thüringen, in
Württemberg, in Brandenburg, in Schleſien, am Rhein.
Die preußiſche Statiſtik gibt inſofern keine klare Auskunft
über ſie, als ſie ſie mit der Leiſten- (Kuhhaar-)
ſpinnerei, Haarſpinnerei und früher mit der Hand-
ſpinnerei zuſammen aufführte, auch wahrſcheinlich Ar-
beiter mit aufzählt, die nicht für dieſe Geſchäfte, ſondern
direkt für Fabriken arbeiteten. Die Zahlen ſind folgende:
[Tabelle]

Eine Zunahme der Anſtalten bis 1855, der Per-
ſonen bis 1849; von da an raſche Abnahme. Es wird
jetzt bald nur noch in den großen Kammgarnſpinnereien
ſelbſt mit den peigneuses gekämmt werden.

Im Anſchluß an die Spinnerei noch einige Worte
über die Herſtellung von Zwirn, Strick-, Stick- und
Nähgarn, einſchließlich der Garnbleiche und Färberei,
und über die Seilerei.

Was die Zwirne und mehrfachen Garne betrifft,
ſo iſt klar, daß mit der Maſchinenſpinnerei auch ſie
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[486/0508] Die Umbildung einzelner Gewerbszweige. wie ſchon erwähnt, gar keine ſelbſtändigen Geſchäfte, ſondern nur Lohnarbeiter der Weber und Fabriken; theilweiſe wurde das Kämmen allerdings auch als ſelb- ſtändige Unternehmung auf eigene Rechnung betrieben. Es gab ſolche Geſchäfte in Sachſen, in Thüringen, in Württemberg, in Brandenburg, in Schleſien, am Rhein. Die preußiſche Statiſtik gibt inſofern keine klare Auskunft über ſie, als ſie ſie mit der Leiſten- (Kuhhaar-) ſpinnerei, Haarſpinnerei und früher mit der Hand- ſpinnerei zuſammen aufführte, auch wahrſcheinlich Ar- beiter mit aufzählt, die nicht für dieſe Geſchäfte, ſondern direkt für Fabriken arbeiteten. Die Zahlen ſind folgende: Eine Zunahme der Anſtalten bis 1855, der Per- ſonen bis 1849; von da an raſche Abnahme. Es wird jetzt bald nur noch in den großen Kammgarnſpinnereien ſelbſt mit den peigneuses gekämmt werden. Im Anſchluß an die Spinnerei noch einige Worte über die Herſtellung von Zwirn, Strick-, Stick- und Nähgarn, einſchließlich der Garnbleiche und Färberei, und über die Seilerei. Was die Zwirne und mehrfachen Garne betrifft, ſo iſt klar, daß mit der Maſchinenſpinnerei auch ſie der maſchinenmäßigen Anfertigung im Großen anheim-

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/508>, abgerufen am 25.11.2024.