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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.

Die Zahlen, um die es sich handelt, sind folgende;
es gab in Preußen:1

[Tabelle]

Die Zahl der Geschäfte hat in keiner der drei Ab-
theilungen so zugenommen, wie die Bevölkerung, welche
von 11 auf 18 Millionen in dieser Zeit stieg; in einer
Abtheilung hat die Zahl der Geschäfte sogar abgenommen.
Wären die Wirthschaften alle voll beschäftigt gewesen,
lebten die betreffenden Gewerbetreibenden nur hiervon,
so wäre vorauszusetzen, daß die Geschäfte mindestens der
Bevölkerung entsprechend zugenommen hätten.

Von der ersten Kategorie, den Gastwirthschaften,
fällt nur ein kleiner Theil unter den Begriff eines
Gasthofs; 1861 sind die eigentlichen Gasthöfe nicht
besonders unterschieden; 1849 machen von den 27520
Gastwirthschaften nur 4447 Gasthöfe für die gebildeten
Stände aus, wovon 2833 auf die Städte kommen.
Nur diese sind zu einem Theile als größere Etablisse-
ments aufzufassen. Im Jahre 1861 zählen die 31520
Gastwirthschaften ein Hülfspersonal von 7919 Personen,
also sind 3/4 der sämmtlichen Gastwirthe wenigstens

1 Nach Ferber's, Dieterici's u. Engel's amtlichen Zahlen,
vergl. hauptsächlich für 1849 Tabellen u. amtliche Nachrichten V,
S. 994 ff.
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.

Die Zahlen, um die es ſich handelt, ſind folgende;
es gab in Preußen:1

[Tabelle]

Die Zahl der Geſchäfte hat in keiner der drei Ab-
theilungen ſo zugenommen, wie die Bevölkerung, welche
von 11 auf 18 Millionen in dieſer Zeit ſtieg; in einer
Abtheilung hat die Zahl der Geſchäfte ſogar abgenommen.
Wären die Wirthſchaften alle voll beſchäftigt geweſen,
lebten die betreffenden Gewerbetreibenden nur hiervon,
ſo wäre vorauszuſetzen, daß die Geſchäfte mindeſtens der
Bevölkerung entſprechend zugenommen hätten.

Von der erſten Kategorie, den Gaſtwirthſchaften,
fällt nur ein kleiner Theil unter den Begriff eines
Gaſthofs; 1861 ſind die eigentlichen Gaſthöfe nicht
beſonders unterſchieden; 1849 machen von den 27520
Gaſtwirthſchaften nur 4447 Gaſthöfe für die gebildeten
Stände aus, wovon 2833 auf die Städte kommen.
Nur dieſe ſind zu einem Theile als größere Etabliſſe-
ments aufzufaſſen. Im Jahre 1861 zählen die 31520
Gaſtwirthſchaften ein Hülfsperſonal von 7919 Perſonen,
alſo ſind ¾ der ſämmtlichen Gaſtwirthe wenigſtens

1 Nach Ferber’s, Dieterici’s u. Engel’s amtlichen Zahlen,
vergl. hauptſächlich für 1849 Tabellen u. amtliche Nachrichten V,
S. 994 ff.
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[434/0456] Die Umbildung einzelner Gewerbszweige. Die Zahlen, um die es ſich handelt, ſind folgende; es gab in Preußen: 1 Die Zahl der Geſchäfte hat in keiner der drei Ab- theilungen ſo zugenommen, wie die Bevölkerung, welche von 11 auf 18 Millionen in dieſer Zeit ſtieg; in einer Abtheilung hat die Zahl der Geſchäfte ſogar abgenommen. Wären die Wirthſchaften alle voll beſchäftigt geweſen, lebten die betreffenden Gewerbetreibenden nur hiervon, ſo wäre vorauszuſetzen, daß die Geſchäfte mindeſtens der Bevölkerung entſprechend zugenommen hätten. Von der erſten Kategorie, den Gaſtwirthſchaften, fällt nur ein kleiner Theil unter den Begriff eines Gaſthofs; 1861 ſind die eigentlichen Gaſthöfe nicht beſonders unterſchieden; 1849 machen von den 27520 Gaſtwirthſchaften nur 4447 Gaſthöfe für die gebildeten Stände aus, wovon 2833 auf die Städte kommen. Nur dieſe ſind zu einem Theile als größere Etabliſſe- ments aufzufaſſen. Im Jahre 1861 zählen die 31520 Gaſtwirthſchaften ein Hülfsperſonal von 7919 Perſonen, alſo ſind ¾ der ſämmtlichen Gaſtwirthe wenigſtens 1 Nach Ferber’s, Dieterici’s u. Engel’s amtlichen Zahlen, vergl. hauptſächlich für 1849 Tabellen u. amtliche Nachrichten V, S. 994 ff.

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/456>, abgerufen am 22.11.2024.