Es ist aus diesen Bemerkungen ersichtlich, daß die Stabilität der Bäckerzahl im Ganzen sich aus verschie- denen Verhältnissen zusammen setzt. Zugleich zeigt eine derartige konkrete Betrachtung, von wie vielen Umstän- den eine allgemeine Bewegung wie die fortschreitende Arbeitstheilung, welche die abstrakte Nationalökonomie gerne ohne weiteres annimmt, im Einzelnen ab- hängig ist.
Ein Hauptnebengewerbe der Bäcker in Süddeutsch- land, das ihre Zahl wesentlich dort vermehrt, ist der Weinschank; im Norden ist das weniger Sitte, wohl aber sind hier die Konditoreien sehr viel mit dem Aus- schank von Kaffee, Thee und Punsch oder mit Zeitungs- kabinetten verbunden. Daraus und aus dem steigenden Wohlstand überhaupt ist die Zunahme dieser Gewerbe- treibenden, welche beinahe nur in den Städten vor- kommen, zu erklären. Dieterici hat schon früher darauf aufmerksam gemacht, daß die Hauptzunahme in den östlichen Provinzen erfolgt sei.1 Das liegt theilweise in den Lebensgewohnheiten. Der Rheinländer geht in die Kneipe, im Norden geht man in die Konditorei. Theilweise hängt es auch mit der ungleichern Vermögens- vertheilung zusammen.
Die preußischen Zahlen der Konditoren und Kuchen- bäcker, die ich leider nur seit 1831, vollständig nur seit 1849 mittheilen kann, sind folgende:
1 Mittheilungen I, 225.
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
Es iſt aus dieſen Bemerkungen erſichtlich, daß die Stabilität der Bäckerzahl im Ganzen ſich aus verſchie- denen Verhältniſſen zuſammen ſetzt. Zugleich zeigt eine derartige konkrete Betrachtung, von wie vielen Umſtän- den eine allgemeine Bewegung wie die fortſchreitende Arbeitstheilung, welche die abſtrakte Nationalökonomie gerne ohne weiteres annimmt, im Einzelnen ab- hängig iſt.
Ein Hauptnebengewerbe der Bäcker in Süddeutſch- land, das ihre Zahl weſentlich dort vermehrt, iſt der Weinſchank; im Norden iſt das weniger Sitte, wohl aber ſind hier die Konditoreien ſehr viel mit dem Aus- ſchank von Kaffee, Thee und Punſch oder mit Zeitungs- kabinetten verbunden. Daraus und aus dem ſteigenden Wohlſtand überhaupt iſt die Zunahme dieſer Gewerbe- treibenden, welche beinahe nur in den Städten vor- kommen, zu erklären. Dieterici hat ſchon früher darauf aufmerkſam gemacht, daß die Hauptzunahme in den öſtlichen Provinzen erfolgt ſei.1 Das liegt theilweiſe in den Lebensgewohnheiten. Der Rheinländer geht in die Kneipe, im Norden geht man in die Konditorei. Theilweiſe hängt es auch mit der ungleichern Vermögens- vertheilung zuſammen.
Die preußiſchen Zahlen der Konditoren und Kuchen- bäcker, die ich leider nur ſeit 1831, vollſtändig nur ſeit 1849 mittheilen kann, ſind folgende:
1 Mittheilungen I, 225.
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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
Es iſt aus dieſen Bemerkungen erſichtlich, daß die
Stabilität der Bäckerzahl im Ganzen ſich aus verſchie-
denen Verhältniſſen zuſammen ſetzt. Zugleich zeigt eine
derartige konkrete Betrachtung, von wie vielen Umſtän-
den eine allgemeine Bewegung wie die fortſchreitende
Arbeitstheilung, welche die abſtrakte Nationalökonomie
gerne ohne weiteres annimmt, im Einzelnen ab-
hängig iſt.
Ein Hauptnebengewerbe der Bäcker in Süddeutſch-
land, das ihre Zahl weſentlich dort vermehrt, iſt der
Weinſchank; im Norden iſt das weniger Sitte, wohl
aber ſind hier die Konditoreien ſehr viel mit dem Aus-
ſchank von Kaffee, Thee und Punſch oder mit Zeitungs-
kabinetten verbunden. Daraus und aus dem ſteigenden
Wohlſtand überhaupt iſt die Zunahme dieſer Gewerbe-
treibenden, welche beinahe nur in den Städten vor-
kommen, zu erklären. Dieterici hat ſchon früher darauf
aufmerkſam gemacht, daß die Hauptzunahme in den
öſtlichen Provinzen erfolgt ſei. 1 Das liegt theilweiſe
in den Lebensgewohnheiten. Der Rheinländer geht in
die Kneipe, im Norden geht man in die Konditorei.
Theilweiſe hängt es auch mit der ungleichern Vermögens-
vertheilung zuſammen.
Die preußiſchen Zahlen der Konditoren und Kuchen-
bäcker, die ich leider nur ſeit 1831, vollſtändig nur ſeit
1849 mittheilen kann, ſind folgende:
1 Mittheilungen I, 225.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/442>, abgerufen am 25.11.2024.
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